Eineinhalb Jahre ist es nun schon her, dass wir unser erstes Symposium im Rahmen des Design-Based Research Netzwerkes veranstaltet hatten (siehe dazu hier). Nun sind alle vier Beiträge des Symposiums zusammen mit drei weiteren Artikeln unter anderem von Alexa Brase (hier) in einer aktuellen Ausgabe von EDeR (Educational Design Research) online.
Schlagwort: EDeR
Design-Based Research zwischen den Jahren
Anknüpfend an das Symposium des DBR-Netzwerks im September 2022 in Paderborn (siehe hier), gibt es nun einen Call für ein Special Issue in der Zeitschrift EDeR. Der Titel ist durchaus breit und bewusst weit interpretierbar: Knowledge by Design in Education: Key challenges and experiences from research practice (Call).
Andeutung eines Gedankens
Nun haben wir tatsächlich eine eigene kleine Ausgabe bei EDeR zur Frage, welche Standards es für Design-Based Research (DBR) geben könnte. Auf meinen Einstiegstext dazu hatte ich an anderer Stelle (hier) schon mal verwiesen. Dieter Euler (Beitrag), Michael Kerres (Beitrag) und Dominikus Herzberg (Beitrag) haben zu dem Text jeweils Diskussionsbeiträge geschrieben und auf diese Weise den Austausch zum Thema DBR-Standards angestoßen. Selbst habe ich im Anschluss an die drei Beiträge wiederum mit dem Text „Replik und Revision: Standards für DBR“ reagiert. Diesen letzten Text kann man vermutlich nur dann ganz nachvollziehen, wenn man die gesamte Diskussion gelesen hat.
Es wird!
Eine neue Zeitschrift auf den Weg zu bringen, ist kein leichtes Unterfangen, noch dazu, wenn „nur“ eine Gruppe engagierter Wissenschaftler und nicht etwa eine wissenschaftliche Gesellschaft im Hintergrund aktiv ist – mit allen damit verbundenen Herausforderungen, was die Finanzierung eines solchen Vorhabens betrifft. Das geht nur mit viel Engagement und dem Willen, vor allem (wertvolle) Zeit zu investieren, obschon es in solch frühen Stadien keine Erfolgsgarantie gibt. Das gilt auch für EDeR – Educational Design Research: eine internationale Zeitschrift (mit der Möglichkeit, deutsch und englisch zu publizieren) für DBR im Kontext Bildung. 2017 gestartet, sind wir heute – in der ersten Hälfte von 2018 – mit einem „rollenden Verfahren“ (wir füllen neue Hefte sukzessive) und einem besonderen Review-Prozess (siehe hier oder hier) immerhin bei Heft 3 angekommen. Unser Eindruck: Es wird! Wichtig sind die internationalen Kontakte, die nicht nur, aber doch vor allem Sebastian Fiedler einbringt, die Bereitschaft vieler Gutachter, in die verschiedenen Begutachtungsrollen von EDeR (mentor, reviewer, discussant) zu schlüpfen, und die permanenten Bemühungen von uns allen, gestaltungsorientiert Forschende zu motivieren, in EDeR zu publizieren wie auch zu diskutieren. Wir freuen uns natürlich immer über neue Autoren, Leser und Reviewer!
Auf Nummer sicher gehen
Kürzlich ist in der Zeitschrift Hochschulmanagement ein Beitrag von Isabel Bögner und Fabian Hattke veröffentlicht worden, der die Ergebnisse einer Studie zum Open Post-Publication-Peer-Review (OPR) darstellt. Leider muss man zum Lesen noch brav in die Bibliothek gehen und sich das Heft zum Kopieren holen (zum Inhaltsverzeichnis geht es schneller – nämlich hier).
Diskurs trotz Publikationsdruck
Viel diskutiert wird noch nicht auf EDeR – unserem neuen International Journal for Design-Based Research in Education -, aber der Anfang ist gemacht: Zu einem der Beiträge der ersten Ausgabe von EDeR habe ich einen sogenannten discussion article geschrieben – siehe hier. Dass wir in der Wissenschaft relativ wenige schriftliche Diskussionen führen, finde ich immer wieder schade. Das war auch einer der Gründe, warum ich mich sehr für dieses Format in EDeR eingesetzt habe. Wenn es Diskussionen zu interessanten Texten gibt, wie dies ab und zu in Zeitschriften vorkommt, finde ich das fast immer höchst bereichernd. Beteiligt man sich selbst daran, lernt man ebenfalls eine Menge. Warum also machen wir das nicht viel öfter und intensiver? Vermutlich ist es der nicht enden wollende Publikationsdruck oder besser: der Druck, bestimmte Texte an bestimmten bevorzugten Orten zu publizieren, der viele davon abhält, die eigene Zeit in Dinge wie „Kommentare“ oder „Diskussionsbeiträge“ zu investieren. Aber: Bringt es uns wissenschaftlich wirklich weiter? Wäre der wissenschaftliche Diskurs nicht viel wichtiger oder mindestens genauso wichtig?