Was ich tatsächlich gesagt habe

Nicht nur, aber vor allem zum Thema generative KI bekomme ich immer mal wieder Anfragen von Journalisten, ob ich für ein Interview zur Verfügung stehe. Ich weiß, dass es nicht richtig ist (denn es dient ja der Wissenschaftskommunikation), aber ich mache das nicht gerne. Da ich in der Regel aufschreibe – in klassischen Publikationen oder auch hier als Blogpost (oder in Impact Free) –, was ich zu einem Thema auf der Grundlage meiner wissenschaftlichen Arbeit weiß oder zu wissen glaube, denke ich mir meistens: Ich habe dazu gar nichts Neues zu sagen, es steht doch schon da oder da oder da. Also ja, ich bin da unwillig und es ist schon sehr gut, dass andere da anders sind. Ich hoffe, dass ich den Fehler mit meinem Blog ein wenig wettmachen kann. 😉 Gibt es die Möglichkeit, mich zu Interviewfragen schriftlich zu äußern, sage ich eher ja. Immerhin kann ich dann im Nachhinein belegen, was ich tatsächlich gesagt habe. So ist es auch aktuell mit einer Anfrage einer jungen Journalistin vom Spiegel, die mir dann 10 Fragen zu KI in der Hochschulbildung geschickt hat. Ich habe mich bemüht, mich kurz zu fassen, was schwierig war bei der Art der Fragen. Was jetzt damit passiert, weiß ich nicht, aber: Vielleicht stoßen meine Antwortversuche, wenn ich sie jetzt hier öffentlich mache, auf Interesse bei interessierten Personen – auch aus dem Journalismus.

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So soll Lehre sein?

Die Ansprüche an Hochschullehre steigen – in ihrer Menge ebenso wie in ihrer Komplexität. Anfang des Jahres habe ich versucht, meine Beobachtungen, Einsichten aus Literatur und eigene Überlegungen, die sich schon länger angesammelt hatten, etwas zu systematisieren. Herausgekommen ist ein Text, der (trotz erster Skepsis) im Sommer 2025 dann doch in der Zeitschrift die hochschullehre veröffentlicht worden ist: Der Beitrag mit dem Titel „So soll Lehre sein? Ansprüche an Hochschullehre. Ein Essay“ ist online hier zugänglich. Wer sich erst mal kurz orientieren will sei auf das Abstract verwiesen:

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Entlastend

Bald werden es 20 Jahre, dass ich meinen Blog führe. Nach vielen Jahren habe in den vergangenen beiden Monaten endlich das Design aktualisiert und auf einigen Seiten gründlich „ausgemistet“. Immer schon standen in meinem Blog regelmäßige Posts und weniger statische Inhalte im Vordergrund. Aber natürlich dient mir der Blog auch zur Dokumentation von Publikationen und einigen Informationen zu meiner Person (vor allem Forschung und Lehre).

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Sauber!

Exzellenz in Forschung und Lehre – was will uns das eigentlich sagen? Bei solchen Fragen werfe ich gerne einen Blick ins Herkunftswörterbuch und das sagt mir: Sowohl Exzellenz als auch exzellent gehen zurück auf das lateinische ´excellere´, was so viel heißt wie ´hervorragen´. Interessant sind darüber hinaus, die Synonyme, die der Duden – neben ´hervorragend´ für das Adjektiv ´exzellent´ anbietet: „Sauber!“ weiterlesen

Labil und skurril

Demnächst ist es wieder soweit: Die Veranstaltung zu Design-Based Research (DBR) in unserem Masterstudiengang Higher Education steht an – und das ist diejenige Veranstaltung, vor ich stets am meisten Respekt habe, denn: Das ist jedes Mal eine große Herausforderung für mich angesichts der sehr heterogenen Voraussetzungen und des (leider) nach wie vor labilen Stands in der Forschung.

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Gute Reflexe

Man kommt derzeit gar nicht so recht hinterher: Die verschiedenen Organisationen der Wissenschaft – vor allem Wissenschaftsrat (WR) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) –veröffentlichen in zunehmender Geschwindigkeit ihrer Positionen zur Lehre. Kaum hat der Wissenschaftsrat sein Positionspapier zu Strategien für die Hochschullehre veröffentlicht (siehe dazu hier meine Einschätzung), schon erteilt die HRK dem Vorschlag einer „institutionellen Programmförderung der Lehre“ (hier die Pressemitteilung) eine Absage. Der Journalist Wiarda sieht darin eine falsche reflexartige Ablehnung. Ich kann das Argument des HRK-Präsidenten Horst Hippler durchaus nachvollziehen: „Eine dauerhaft wettbewerbliche Förderung von Lehre wäre ein zweifelhaftes Unterfangen. Zum einen wäre es das politisch völlig falsche Signal, jetzt in großem Umfang eine institutionell verwaltete Programmförderung anzukündigen, während es den Hochschulen seit langem an einer Grundsicherung ihrer Lehrkapazitäten fehlt. Zum anderen sind dem wettbewerblichen Vergleich von Lehre und Lehrprojekten Grenzen gesetzt.“ Spontane Reaktionen (meinetwegen auch Reflexe) sind nicht immer schlecht, zumal wenn man auch Gründe spontan benennen kann, die überzeugen.

Hauptsache sichtbar!?

Wenn man die „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Gesamtstrategie der Universität Hamburg“ und vielleicht auch die Pressestimmen (z.B. hier oder hier) dazu gelesen hat, kann man an vielen Stellen hängen bleiben; an welchen, ist wohl eine Frage der Perspektive und der Rolle, die man selber hat. Nach dem ersten Lesen sind mir vor allem wiederkehrende Formulierungen und mehr oder weniger deutlich hervorgehobene Beurteilungsdimensionen aufgefallen, die mich fragen lässt: Was genau unterscheidet Wissenschaft und Bildung noch von Unternehmen? Natürlich: Universitäten brauchen Ressourcen, mit denen sie haushalten und dabei sehr verschiedene Interessen im Blick behalten, also auch ökonomisch handeln müssen; sie befinden sich außerdem in einem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld und sind damit Vergleichen ausgesetzt und müssen sich dazu verhalten. Aber lässt sich die Betrachtung von Universitäten bzw. von einzelnen Disziplinen oder einer ganzen Gruppe von Disziplinen darauf reduzieren oder auch nur fokussieren?

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Warum ich lieber lehre als in Gremien sitze

Warum wird man Professor an einer deutschen Universität? In der Regel, weil man forschen will, nicht aber, weil man ein enthusiastischer Lehrer ist und auch nicht, weil man die akademische Selbstverwaltung so toll findet. Beides – Lehre und Gremienarbeit im weitesten Sinne (die, wie z.B. dieser Artikel hier zeigt, durchaus wichtiger ist denn je) – gehören aber neben der Forschung zum „Berufsbild“ eines Professors. Je nach Erfahrung, Kompetenz und persönlicher Zielsetzung integriert man das auf unterschiedliche Weise mal besser, mal schlechter in den akademischen Alltag.

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Ein bisschen wie Radfahren

Die vielen „Aufbauarbeiten“ und immer wieder neuen Herausforderungen in den letzten paar Jahren haben dazu geführt, dass ich im Vergleich zu früheren Semestern eher wenige Lehrveranstaltungen angeboten habe. Im vergangenen Wintersemester dann konnte ich im Rahmen einer Blended Learning-Veranstaltung im Master of Higher Education testen, ob ich es noch kann … also okay – ist ein bisschen wie Radfahren, verlernt man nicht so schnell 😉 Im April, Mai und Juni habe ich nun die Aufgabe, jeweils dreitägige Blockveranstaltungen anzubieten. Inhaltlich und methodisch konzipiert sind alle drei Angebote zu den Themen Curriculumentwicklung, didaktische Prüfungsgestaltung und forschungsnahes Lehren und Lernen bereits. Während mir die Themen vertraut sind, sind es die Formate eher nicht: Drei Tage am Stück werden mich durchaus herausfordern. Blockveranstaltungen in dieser Länge verlangen natürlich eine ganz andere Dramaturgie als die wöchentliche Lehrveranstaltung. Ich bin gespannt, wie gut oder schlecht ich simuliert habe, was es da nun in den kommenden Tagen und Monaten umzusetzen gilt. Ich werde in jedem Fall von meinen Erfahrungen mit dieser Form von Veranstaltung (im Sommer) berichten.

Wo sind die Digital Natives?

Wien – schon länger war nicht mehr hier, was schade ist, denn Wie, vor allem im Sommer, ist wirklich sehr schön! Aber jetzt war es mal wieder so weit: Zum Tag der Lehre 2015 unter dem Motto „Lehren und Lernen mit Digital Natives“ durfte ich einen Vortrag halten, er mir im Vorfeld durchaus einiges an Kopfzerbrechen beschert hatte (siehe hier). Ich war gebeten worden, etwas zum Lehren und Lernen mit Digital Natives im Kontext forschungsgeleiteter Lehre zu sagen. Das war für mich ein Anlass, mich mal wieder mit der These von der Netzgeneration zu beschäftigen. Herausgekommen sind fünf Statements zur Zukunft akademischen Lehrens und Lernens (so denn auch der Untertitel des Vortrags).

Gerne stelle ich mein Redemanuskript zur Verfügung. Es enthält auch Literatur zum Thema. Zur Diskussion auf der Veranstaltung in Kürze mehr.

Vortrag_Wien_Juni2015

Nachtrag: 2017 ist der Beitrag auch noch als Text in einem Sammelband erschienen: zum Inhaltsverzeichnis des Buches geht es hier