Stille Helden des Alltags

Liegt in Deutschland die Bildung am Boden? Lernen Schüler vor allem, wie man andere in Online-Games umbringt? Empfinden Professoren die Lehre nur als lästige Pflicht, die sie vom Forschen abhält? Solche und andere Annahmen, die in diesen Fragen stecken, können Christian Spannagel und Lutz Berger nicht glauben. Sie machen von Ende August bis zum 9. September im Rahmen der „Forschungsexpedition“ ihre eigene Bildungsexpedition „durch PISA-Täler“ und über „Bologna-Berge“, um die „stillen Helden des Alltags“ zu suchen, die noch an die Bildung glauben. Ich bin beruhigt und geradezu beeindruckt, dass im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs auch originelle Ideen gefördert werden und nicht nur neue Formen des Hochglanz-Marketings. Die Initiatoren und ihr Team – so wird versprochen – werden „bloggen, twittern, filmen und podcasten was die Netze hergeben“. Wie es sich gehört, ist das Vorhaben insofern partizipativ angelegt, als dass sich jeder hier melden kann, wenn er Ideen hat, welche Stellen das Team ansteuern soll, wen sie interviewen und wen sie filmen sollen.

Tolle Idee! Mich würde interessieren: @Christian und Lutz: Habt ihr auch eine „Mission“? In gewisser Weise seid ihr da ja eineinhalb Wochen „Wanderprediger“ – was werdet ihr predigen? Optimismus, wie ihn das bmbf verkündet? Im Prinzip wichtig, aber ehrlich sollte es sein! Leuchttürme, wie sie Reinhard Kahl präsentiert? Auch nicht schlecht, aber lasst bitte die salbungsvolle Stimme weg. Oder doch was ganz anderes?

Im Ernst: Ich wünsche euch viel Erfolg und natürlich auch viel Spaß: Hoffentlich trefft ihr Leute, die was zu sagen haben und ihre Erfahrungen teilen wollen! Gute Reise!

4 Gedanken zu „Stille Helden des Alltags“

  1. Liebe Gabi,
    vielen herzlichen Dank für diesen Weblog-Artikel!
    Wir verstehen uns eigentlich nicht als Prediger, sondern mehr als Dokumentatoren. Wir wollen damit unüberlegten Allgemeinplätzen wie „Alle Lehrer sind faul.“ oder „An den Schulen wird nichts mehr gelernt.“ entgegenwirken. Dabei wird insbesondere herauskommen, dass es immer von der Initiative einzelner Personen abhängt, ob ein „Leuchtturm“ entsteht oder nicht. Anders formuliert: Das Fazit wird sein, dass jeder Lehrende die Möglichkeit hat, innovative Bildungsprojekte in seinem konkreten Kontext umzusetzen, wenn er den Mut und die Energie aufbringt. Und es wird gezeigt werden, dass sich dieser Aufwand lohnt. Insofern ist es mehr eine „Dokumentation mit motivierendem Appell“ und weniger Predigt. 🙂
    Viele Grüße,
    Christian

  2. Ok – ich korrigiere: die „Wanderdokumentatoren“. Ja, schön! Die „Predigt“ bleibt also implizit – ist ja oft auch besser so 🙂
    Gabi

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