Keine Zwangsmaßnahmen

Und schon ist Oktober – ein neues Studienjahr beginnt und eine neue Runde unseres Doktorandenkolloquiums, das mir in den vielen Jahren besonders ans Herz gewachsen ist (ich bekomme diese Veranstaltung übrigens nicht mal im Lehrdeputat angerechnet). Der erste Termin war dem Thema Fallstudien gewidmet und stellte ein konkretes Beispiel, nämlich das Fallstudiennetzwerk Enterprise 2.0,  in den Mittelpunkt. Das Gute dabei: Wir hatten die „Macher“ als Gäste dabei. Auf unserer Kolloquiumswebseite findet sich ein kurzes Resümee zur Veranstaltung (hier).

Meine persönliche Hoffnung ist, dass man sich mit der Umsetzung der Bologna-Idee für ein „Strukturiertes Doktorandenstudium“ an möglichst vielen Unis Zeit lässt. Warum? Weil ich es SEHR schätze, meine Doktoranden in dieser Phase inhalts- und personenangemessen begleiten und mit frei gestaltbaren Veranstaltungen unterstützen zu können – und zwar so, wie ich es für richtig halte. Auch da Vorgaben, Credit Points und Zwangsmaßnahmen umsetzen zu müssen, das würde mir wahrscheinlich die bisherigen Freude an der Doktorandenbetreuung verderben. Natürlich weiß und sehe ich, dass es leider auch ganz viele Doktoranden gibt, die schlecht betreut werden und die würden von mehr Vorgaben wahrscheinlich profitieren. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Fakultäten im Falle von Bologna-Vorgaben zum Promotionsstudium selbst entscheiden können, wie sie das handhaben. Dann nämlich könnte man berücksichtigen, ob das Engagement einzelner Wissenschaftler ausreicht oder ob man Vorgaben braucht.

4 Gedanken zu „Keine Zwangsmaßnahmen“

  1. Hallo Frau Reinmann,
    ich halte ein strukturiertes Doktorandenstudium auch aus einem anderen Grund nicht unbedingt für erstrebenswert.
    Externe Doktoranden wie ich hätten deutlich größere Schwierigkeiten überhaupt eine Promotion zu machen. Ständige begleitende „Zwangsmaßnahmen“ sind nur schwer mit der normalen Arbeit, die nichts mit der Promotion zu tun hat, zu vereinbaren.
    Bestimmte Zielgruppen würden bei einem verplichtenden strukturierten Doktorandenstudium ausgeschlossen.
    Viele Grüße,
    Nadine Kämper

  2. Hallo Frau Kämper,
    da haben Sie recht – das ist ein weiteres Argument. Aus diesem Grund mache ich meine Veranstaltung übrigens auch freitags nachmittags – also je zwei Zyklen im Jahr mit jeweils sechs Freitag-Nachmittagen im zweiwöchigen Abstand. Das lässt sich jedenfalls einigermaßen gut mit anderen Verpflichtungen koordinieren.
    Gabi

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