Als unwissenschaftlich belächelt

Letzte Woche war ich zu einem (Online-)Vortrag auf der Arbeitstagung „Fachdidaktische Entwicklungsforschung in der Deutschdidaktik“ eingeladen, die (in Präsenz) an der Bergischen Universität Wuppertal stattfand. Auf zwei Tage verteilt gab es mehrere Vorträge und einen „Working Space“ mit verschiedenen Projekten. Mein Vortragsthema lautete: „Was macht Design-Based Research zu Forschung? Die Debatte um Standards und die vernachlässige Rolle des Designs“.

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Sackgassen, Konstanten und neue Fragen

Es wurde wieder Zeit, den „Reader zu Design-Based Research“ zu aktualisieren und um zwei Artikel (im Preprint-Format) zu erweitern. Das aktualisierte Dokument ist hier zugänglich. Was man bedenken muss ist, dass die Chronologie der aufgeführten gar nicht immer die tatsächliche „Denk-„Reihenfolge wiedergibt: Den letzte Beitrag von 2022 zum Beispiel habe ich 2019 geschrieben, also noch vor dem Text zum holistischen Modell (2020). Das ist leider den oft langen Publikationsverfahren geschuldet.

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(K)ein spießbürgerliches Anliegen

„Wir haben unser Projekt ‚Hochschullehre erforschen‘ 2019 begonnen und konnten nicht absehen, vor welchen Herausforderungen wir in der ersten Hochphase der Corona-Krise im Jahr 2020 stehen würden. Die Pandemie hat die Hochschulen, wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche, erheblich durchgeschüttelt. Aber auch wenn sich manches geändert hat: die Hochschullehre zu erforschen ist eines der wichtigsten Anliegen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik. Wir sind froh, dass es uns trotz der widrigen Umstände gelungen ist, dieses Projekt inmitten dieser Krise zu einem Abschluss zu führen.“ So beginnt das (kurze) Vorwort zum nun erschienen Buch „Hochschullehre erforschen. Innovative Impulse für das Scholarship of Teaching and Learning„, herausgegeben von Uwe Fahr, Alessandra Kenner, Holger Angenent und Alexandra Eßer-Lüghausen. Es ist ein umfangreicher Band mit fast 500 Seiten, der zum einen fünf Grundlagen-Texte zum Thema umfasst und zum anderen zahlreiche Anwendungsbeispiele aus unterschiedlichen Fächern sowie Beispiele zu Fragen der Implementierung.

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Kleine Inseln im Meer

Eine Woche mit gleich drei Kolloquien ist selten; die jetzt zu Ende gehende Woche war eine solche: von einem kürzeren Doktorandenkolloquium im kleinen Kreis über ein größeres Kolloquium für Nachwuchswissenschaftlerinnen im Kontext unseres DBR-Netzwerks bis zu einem Forschungskolloquium mittlere Größe zum Thema Design-Based Research (DBR) und didaktische Entwurfsmuster.

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Ein anderes Ethos

Es gibt ein neues Buch zu Design-Based Research:

Philippakos, Z.A., Howell, E. & Pellegrino, A. (2021). Design-Based Research. Theory and Application. New York: Guilford.

Dieses Buch ist nur EIN Indikator für das (wieder) wachsende Interesse an DBR – nach dem ersten Höhepunkt Anfang 2000. Das ist erfreulich! Schade aus Sicht der Hochschul-/ Wissenschaftsdidaktik ist, dass sich der Band erneut vorrangig mit dem Kontext Schule beschäftigt. Das Feld Higher Education bleibt bei DBR offenbar immer noch nachrangig.

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Mit dem Forschungsfünfeck sicherer werden

Bereits 2019 hat DBR-Netzwerk-Mitglied Angelika Bikner-Ahsbahs hier gezeigt, wie das „Research Pentagon“ Promovierende der Mathematikdidaktik im Nachdenken über ihre Forschung unterstützen kann – auch in DBR-Projekten. Alexa Brase und ich haben diesen Faden aufgegriffen und überlegt, wie sich das Forschungsfünfeck als Heuristik speziell für DBR-Vorhaben in der hochschuldidaktischen Forschung nutzen lässt. Ausgangspunkt der Überlegungen war unsere Beobachtung, dass die hohe Dynamik in DBR bei Novizen zu etlichen Unsicherheiten führt. Das angepasste Forschungsfünfeck kann heuristisch genutzt werden, um ein Projekt und seine Veränderungen zu reflektieren, auf Kohärenz zu prüfen und die Dynamik produktiv zu nutzen. Unsere konzeptionellen Überlegungen zum DBR-Forschungsfünfeck haben wir in einem Impact Free-Artikel hier formuliert. Ein dazugehöriges Instrument für die Praxis erproben wir im Wintersemester im Master Higher Education.

Ende der Blogpause mit Impact Free

Und schon ist es September; es wird Zeit, den Blog wieder zu beleben. Ich starte das mit einer kurzen Nachricht: Noch vor der Blogpause hatte ich einen neuen Impact Free-Artikel hier hochgeladen. Der Titel: Mathematik-Vorlesungen neu denken: Vom didaktischen Design zu Design-Based Research. Die Autoren sind Martin Schmidt, Professor für Mathematik an der Universität Trier, und Frank Vohle. Der kurze Beitrag zeigt, wie Fachwissenschaftler und Didaktiker bei der Entwicklung neuer Lehrkonzepte zusammenarbeiten können und daraus auch Forschung in Form von Design-Based Research erwachsen kann.

Guter Auftakt: DBR-Netzwerk

Seit April 2021 besteht nun offiziell unser wissenschaftliches Netzwerk Design-Based Research (DBR), das drei Jahre lang (bis März 2024) von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Die Anzahl der Mitglieder (hier) beläuft sich auf 19. Das DBR-Netzwerk nutzt die Expertise von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus fachdidaktischer Forschung, Berufsbildungsforschung und Hochschulbildungsforschung, um DBR in der Bildungswissenschaft zu verankern und die wissenschaftstheoretische Fundierung von DBR auszubauen – so der Auftrag, den wir uns selber gegeben haben.

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Design-Wissen – von Designern lernen

Design-Based Research (DBR) heißt so, weil hier Forschung auf der Basis von Design-Tätigkeiten erfolgt, Design also ein Modus des Erkennens ist. Der Design-Begriff ist daher zentral und man teilt ihn mindestens mit der „Design-Theorie“ oder „Design-Forschung“, und zwar ohne, dass es sich hier um das Gleiche handelt. Für mich ist mit dem gemeinsamen Begriff des Designs dennoch eine gewisse Verpflichtung verbunden, auch Autorinnen und Autoren aus diesem – den Bildungswissenschaften eher unbekannten und fernen – Gebiet zu Rate zu ziehen, wenn es um Design-Tätigkeiten in DBR geht (siehe dazu auch hier). Ein relativ aktueller Text von Kolarić, Beck und Stolterman mit dem Titel „On the hierarchical levels of design knowledge“ ist ein solcher Beitrag, der auch für DBR eine gewisse Relevanz haben kann. Der Text ist online hier zugänglich.

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Verstanden, respektiert und ernst genommen

In der methodologischen Diskussion von Design-Based Research (DBR) in den Bildungswissenschaften sind immer auch verwandte Ansätze und Diskurse aus anderen Disziplinen interessant. An sich naheliegend, im Kontext von DBR aber trotzdem gar nicht so häufig thematisiert, sind in diesem Zusammenhang Ausführungen aus der Design-Forschung mit Passung oder Ähnlichkeit zu DBR. Ich bin in diesem Umfeld schon des Öfteren auf die skandinavischen Autoren Ilpo Koskinen und Peter Gall Krogh gestoßen (die auch gerade ein neues Buch veröffentlicht haben – dazu an anderer Stelle mehr).

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