Die schwierige Qualitätsfrage

Verspätet möchte ich auf einen Preprint hinweisen zum Thema „Evaluation und Qualitätssicherung beim E-Learning“ – verspätet deshalb, weil ich dachte, da kämen noch Verbesserungswünsche. Der Text mit dem Titel „Kontinuierliche Qualitätsentwicklung: Von der Präsenz zur E-Lehre“ ist zusammen mit Alex und Silvia entstanden und versteht sich vor allem als Praxisbeispiel im neuen Buch von Horst Otto Mayer und Willy Kriz, das eben erschienen ist: Evaluation von eLernprozessen.

Ich werden diesen Herbst an der UniBwM mehrere Evaluationsveranstaltungen anbieten, sodass diese Neuerscheinung gerade rechtzeitig kam. Bei der Recherche zum Thema ist mir nämlich aufgefallen, dass das Interesse an Evaluationsfragen im Kontext des Lehrens und Lernens mit (digitalen) Medien offenbar schon mal größer war.

Evaluation_Kurs_QSF_2010

L3T in der heißen Phase

Passend zur Sommerhitze war in den letzten Wochen die „heiße Phase“ für die fleißigen Autoren/innen des „Lehrbuchs für Lernen und Lehren mit Technologien“ (L3T). Weil ich zum einen ungern Deadlines ausschöpfe und zum anderen noch zwei andere Artikel fertig werden mussten, bevor ich demnächst endlich mal eine Urlaubspause einlege, habe ich den beiden Herausgebern Martin Ebner und Sandra Schaffert mein „Werk“ schon vor zwei Wochen zugesandt. Jetzt, nachdem die Einreichungsfrist zu Ende ist, möchte ich den Preprint zur Verfügung stellen.

L3T_DD_Lerntheorien_Reinmann

Ich bin auf das Review gespannt, das ja – wenn ich das hoffentlich richtig verstanden habe – nicht „blind“, sondern namentlich erfolgt (das hätte ich mir bei den GMW-Reviews auch gewünscht, weil ich mindestens an einen Gutachter schon ein paar Fragen gehabt hätte ;-)). Leicht war der Auftrag nicht: Ausgehend von meinem Studientext zum Didaktischen Design war der Wunsch an mich, einen Bogen von den Ziele einer didaktische Konzeption über Lerntheorien bis zu Ordnungsmodellen zu schlagen – und das auf zehn bis elf Seiten. Da habe ich zugegebenermaßen eine Weile daran gekaut. Leicht dagegen war für mich natürlich, dass ich den Beitrag allein geschrieben habe – ein Grounding-Prozess mit Co-Autoren entfiel dadurch (leider konnte ich dann auch die meisten Fragen des Fragebogens nicht ausfüllen – tut mir wirklich leid).

Ich bin ehrlich sehr gespannt auf den weiteren Prozess und das Gesamtwerk! Ich war anfangs sehr skeptisch (bin es immer noch ein wenig), aber auch beeindruckt und finde es durchaus richtig, dass man so was mal wagt. Wer Mut hat, macht ab und zu Fehler, und nicht alles gelingt. Man macht sich angreifbar. Aber das halte ich in der Wissenschaft, wo es immerhin niemanden in Gefahr bringt, auch für richtig!! Von daher hoffe ich, dass möglichst viele Autor/innen Zeitpläne und sonstige Regeln einhalten können und dabei helfen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden.

Die Sache mit dem Kino

Im März hatte ich bereits das Manuskript eines Vortrags an der TU Dresden online gestellt (hier), in dem ich über ein Lehrprojekt im vergangenen Wintersemester an der Uni Augsburg berichtet hatte. Leider hat sich die dazugehörige Abschlussarbeit etwas verzögert (kommt aber im Laufe der nächsten Monate), sodass die versprochene „Vollversion“ des Berichts zum Projekt noch nicht verfügbar ist. Aber immerhin haben wir unser neues Format der Forschungsnotizen genutzt, um ein paar zentrale Ergebnisse etwas kompakter als in einem Vortrag darzulegen. Hier also nun unsere zweite Forschungsnotiz mit dem Ttel „Kino fällt aus: Konzept nd Erprobung einer Alternative zur Vorlesung“.

Vom Bericht zur Notiz

In München an der LMU bin ich sozusagen mit den „Forschungsberichten“ groß geworden, die man am Lehrstuhl Prof. Mandl in den 1990er Jahren ziemlich aufwändig per Post versendet hat. Irgendwann hat man dann (wahrscheinlich wegen mir ;-)) die Praxisberichte eingeführt (gibt es jetzt nicht mehr), um vor allem anwendungsbezogene Arbeiten auf demselben Wege aktuell zugänglich zu machen. In Augsburg habe ich versucht, über die Reihe „Arbeitsberichte“ diese Idee fortzuführen – online natürlich, denn per Post verschicken will heute solche Schriften der „grauen Literatur“ niemand mehr.

Für Buchbeiträge ist es in der Regel wenig problematisch, wenn diese im Kern bereits als solche Berichte verfügbar sind. Zeitschriften dagegen nehmen Beiträge meist nicht mehr, wenn sie einmal in dieser Form online standen. Das hat jetzt nicht nur mit der Veröffentlichungspraxis (Open Access), sondern auch mit dem (berechtigten) Anspruch von Zeitschriften zu tun, NEUE Inhalte zu publizieren. Trotzdem sind Forschungs-, Praxis-, Arbeits- oder sonstige Berichte aus meiner Sicht enorm wertvoll: Sie sind schnell verfügbar, regen vor allem den wissenschaftlichen Nachwuchs zum Schreiben an (weil man nicht endlos auf Reviews warten muss) und können dabei helfen, die Arbeit an einer Professur, einem Institut etc. bekannter zu machen.

Wie kommt man aus diesem Dilemma heraus? Wir versuchen es nun in München mit einem (für uns) neuen Format: nämlich sogenannten Forschungsnotizen. So nennen wir eine Art „extended abstract“, das die Problemstellung und den Kontext einer Arbeit oder eines Projekts, die theoretische Verortung dieser Arbeit bzw. dieses Projekts, das methodische Vorgehen (wobei wir auch theoretische und konzeptionelle Arbeiten einschließen) und exemplarische Ergebnisse sowie einen Ausblick darlegen soll. Die Länge der Forschungsnotizen ist derart, dass man mehr als eine schwer verständliche Zusammenfassung geliefert und einen gehaltvollen Eindruck von einer Arbeit oder einem Projekt bekommt, ohne dass bereits die Länge eines Artikels erreicht wird. Meine Hoffnung ist, dass Forschungsnotizen dann auch das Schreiben ausführlicherer Artikel erleichtert. Gleichzeitig bleibt der Vorteil erhalten, über die aktuellen Forschungsarbeiten zu berichten. Wir werden sehen, wie sich das bewährt.

Die erste Forschungsnotiz ist nun seit einigen Tagen online, nämlich hier. Es sollen natürlich bald mehr folgen.

Nochmal GMW mit einer interaktiven Postersession

Neben dem Peer Review-Artikel (mit Silvia Sippel und Christian Spannagel) habe ich mit Mandy Schiefner und Alex Florian einen weiteren Beitrag mit dem Titel „Open Study Review“ zur diesjährigen GMW-Tagung eingereicht. Auch dieser wurde angenommen und soll als Grundlage einer interaktiven Postersession dienen. Der Beitrag stellt die Grundidee eines Konzepts vor, mit dem wir die Recherche nach empirischen Studien im Bereich Bildungswissenschaft sowie die Dokumentation von Rechercheergebnissen unterstützen wollen. Gleichzeitig soll das Instrument als eine didaktische Maßnahme in der Lehre genutzt werden können.  Auf der GMW selbst (also bis September) soll eine prototypische Umsetzung dieses Konzepts fertig sein, sodass es sich anbietet, mit Interssierten über die dann noch ausstehenden Herausforderungen zu sprechen und in Interaktion zu treten. Zudem würden wir uns natürlich freuen, „Mitstreiter“ zu finden, also Personen, die Interesse daran haben, ein „Open Study Review“ in der Lehre versuchsweise einzusetzen. Anbei der Preprint:

StudyReview_GMW10

Peer Review auf der GMW

Für die Jahrestagung der GMW 2010 in Zürich haben Silvia Sippel, Christian Spannagel und ich einen Beitrag zum Peer Review eingereicht. Dieser wird im diesjährigen GMW-Band erscheinen, der selbst auch wieder online verfügbar sein wird. Wir haben uns dazu entschieden, die interaktiven Formate zu nutzen und ein „Learning Café“ zum Thema Peer Review anzubieten. Der Beitrag dient also nur als Aufhänger. Das Thema Peer Review ist streitbar. Welche Rolle digitale Medien, speziell Web 2.0-Anwendungen dabei spielen können, steigert die Kontroverse erfahrungsgemäß noch einmal. Von daher glauben bzw. hoffen wir, dass es viel Gesprächsstoff und Diskussionen gibt, aus denen womöglich auch ein paar neue Ideen hervorgehen.

PeerReview_GMW10

Studientext Didaktisches Design

Ähnlich wie beim Studientext Wissensmanagement wurde es auch beim Thema Didaktisches Design wirklich Zeit, meine Textgrundlage für die Lehre grundlegend zu überarbeiten. An anderer Stelle (hier) hatte ich bereits darauf hingewiesen. Nun kann ich den Studientext online verfügbar machen. Die auf der zweiten Seite genannte URL ist allerdings erst in einigen Wochen aktiv. Ich bitte, dies zu beachten. Auch ein eigenes Logo bzw. einen eigenen Header haben wir noch nicht. Das jetzige Deckblatt fungiert als Übergang.

Ich hoffe, der Studientext trifft auf ein ähnlich positives Echo wie der Studientext Wissensmanagement. Es würde mich jedenfalls freuen. Auch hier gilt: Der Text ist die Grundlage für Veranstaltungen! Es handelt sich also nicht um ein Selbstlernangebot, sondern einfach um klassische Lektüre. Ich freue mich natürlich über Rückmeldungen.

Studientext_DD_April10

Ein Fest der Schriften

2010 – ein Jahr der Festschriften, könnte man fast schon sagen. Anlässlich des 65. Geburstages von Renate Schulz-Zander hat Birgit Eickelmann einen Band mit dem Titel „Bildung und Schule auf dem Weg in die Wissensgesellschaft“ beim Waxmann Verlag herausgegeben. Auch hier war es daher nicht möglich, den Beitrag von Sandra Hofhues und mir als Preprint vorher (und man sieht am Datum, dass das schon etwas läger her ist) zugänglich zu machen. Daher also auch das wieder „nachträglich“.

Beitrag_Festschrift_Schulz_Zander_26_04_09

Die Autoren kommen aus verschiedenen Disziplinen und stellen sich der Aufgabe (so der Klappentext), die Veränderungen der Bildung auf dem Weg in die Wissensgesellschaft zu reflektieren. Diese Mischung macht den Band auch interessant. Es finden sich darin sowohl theoretisch als auch empirisch ausgerichtete Artikel.

Für uns war die Mitarbeit eine gute Gelgenheit, endlich auch einmal einige unserer Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Projekt business@school über den Abschlussbericht hinaus zu dokumentieren (ich habe hier mal kurz und eher nebenbei darüber berichtet).

Reich beschenkt …

wurde Stefan Aufenanger zu seinem 60. Geburtstag – nämlich mit einer Vielzahl von Texten (die er jetzt alle lesen muss?) in einem ihm gewidmeten Buch mit dem Titel „Fokus Medienpädagogik. Aktuelle Forschungs- und Handlungsfelder“, herausgegeben von P. Bauer, H. Hoffmann & K. Mayrberger im kopaed Verlag. Zusammen mit zwei Co-Autoren habe ich mich auch an diesem Band mit einem Bericht über unser Projekt Tech Pi und Mali Bu beteiligt (hier ein Überblick über den Inhalt). Das Preprint hatte ich noch versteckt gehalten – man kann ja kein Geburtstagsgeschenk ausplaudern. Von daher kommt es halt jetzt nachträglich.

Preprint_Festschrift_Aufenanger_August_09

Die Blogger unter den Lesern wird vor allem der Beitrag von Rolf Schulmeister (unter Beteiligung von Roland Leikauf und Mathias Bliemeister) interessieren, der die Ergebnisse einer Dokumentenanalyse ausgewählter Blogs mit ziemlich weitreichenden Interpretationen bietet („Ansichten zur Kommentarkultur in Weblogs“) . Hoffen wir, dass man den Beitrag vielleicht bald auch online zu lesen bekommt.

E-Portfolios: Königsweg oder Sackgasse?

Viele bekannte Namen tummeln sich auf der diesjährigen Campus Innovation-Konferenz, die zusammen mit dem VI. Konferenztag Studium und Lehre in Hamburg (vom 26. bis 27.11.2009) veranstaltet wird. Das Programm kann man hier abrufen. Meinen Vortrag am Morgen des zweiten Konferenztages, der dem Thema E-Portfolios gewidmet ist, stelle ich gerne als Textfassung bzw. als Preprint zu Verfügung. Ich weiß, dass ich wieder mal (zu) viele Informationen und Gedanken hineingepackt habe, hoffe aber, dass sich das durch die verfügbare Textfassung zum Nachlesen kompensieren lässt. Unterstützt hat mich bei der Erarbeitung des Beitrags Silvia Sippel.

Artikel_Hamburg_CampInnovation09