Up-to-date, broad and authoritative

Für das Jahr 2011 (ist also noch eine Weile hin) ist eine große Enzyklopädie zum Thema Lernen geplant. Die „Encyclopedia of the Sciences of Learning“ hat eine eigene Web-Seite und alle beteiligten Autoren nutzen diese auch zur Einreichung ihrer Beiträge. Der „Editor-in-chief“ (also der Chef-Herausgeber, oder wie übersetzt man das jetzt?) ist Norbert Seel. Die Beiträge sollen interdisziplinär über mehrere Kategorien bzw. Themengebiete gestreut sein. Unter der Zielsetzung des Projekts heißt es: „The Encyclopedia provides an up-to-date, broad and authoritative coverage of the specific terms mostly used in the sciences of learning and its related fields, including relevant areas of instruction, pedagogy, cognitive sciences, and especially machine learning and knowledge engineering.”

Ich habe mich bereit erklärt, einen Beitrag zur “Wissensorganisation” zu leisten – wenn ich sonst schon nicht oder kaum Englisch publiziere, habe ich diese Chance ergriffen und bin also auch dem Ratschlag der Gutachter (hier) unseres Forschungsantrags gefolgt (nein, Blödsinn, das hatte ich vorher zugesagt). Da der Beitrag noch einem Peer Review (!) unterzogen wird und entsprechend einige Änderungen möglich oder wahrscheinlich sind, kann/darf ich die nun vorliegende erste Fassung auch online zugänglich machen. Hier ist sie:

preprint_knowledge_organization_Reinmann

Ja, nun könnte man natürlich einwenden, das man das doch gleich online und offen machen könnte. Ja könnte man wohl. Allerdings ist es schon eine riesige Koordinationsleistung, die da jetzt vollbracht wird, wofür sicher einiges an Geld in die Hand genommen wird. Wie gut das jetzt ohne diese Koordination funktionieren würde, kann ich wirklich nicht sagen. Ich denke, wir sind da im Moment am Übergang zweier Publikationszeitalter. Vielleicht aber wird es auch noch lange zwei Modi nicht nur der Distribution, sondern eben auch der Entstehung von Inhalten geben. Ich wage da keine genauen Prognosen.

Blogging-Artikel: Zweiter Anlauf

Ende Juli habe ich in einem Blogbeitrag (hier) einen Artikel für die Zeitschrift Organisationsentwicklung zum „Corporate Blogging“ online gestellt – als Preprint. Da dies dem Verlag nicht REeht war und ich gebeten wurde, erst im Oktober das Postprint zugänglich zu machen, habe ich diesen wieder entfernt. Jetzt ist der Beitrag im Original-Layout der Zeitschrift wie versprochen wieder online, nämlich hier.

Wissensmanagement und Weiterbildung

Erst in diesem Jahr (also 2009) ist das „Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung“ in der dritten, überarbeiteten und erweiterten Auflage, herausgegeben von Rudolf Tippelt und Aiga von Hippel, erschienen. Schon aber ist das Werk (ein ziemlich dicker Wälzer mit über 1000 Seiten) fast vergriffen und es gibt eine Neuauflage mit kleineren Korrekturen (etwa von Fehlern). Dies ist eine gute Gelegenheit, den dort erschienen Beitrag von Heinz Mandl und mir zum Thema „Wissensmanagement und Weiterbildung“ als Postscript zur Verfügung zu stellen. Inhaltlich steht da jetzt nichts prinzipiell Neues drin. Vielmehr ist es ein Versuch, das Thema im Kontext der Weiterbildung sinnvoll zu platzieren.

Handbuchartikel_WM_Weiterbildung

Forschendes Lernen

Hier nun wie versprochen die Schriftfassung meines Vortrags auf dem Fernausbildungskongress in Hamburg 2009. Ich hoffe, dass der Beitrag ein paar Leser/innen findet, denn: Zuhörer/innen gab es eher wenige. Auch muss ich selbstkritisch sagen, dass der Beitrag wohl eher wenig in die „Kongresslandschaft“ gepasst hat, obschon ich mich sehr wohl an einem der drei Schwerpunkte des Kongresses, nämlich „Theorie praktisch denken“ orientiert habe. Leider war der Kongress doch eher auf besondere Anliegen der Bundeswehr ausgerichtet (so jedenfalls mein Eindruck); zumindest war das wissenschaftliche Publikum spärlich (vor allem am letzten Kongresstag) und folglich die Passung meines Vortrags vor ebenso spärlicher Zuhörerschaft eher nicht so hoch ;-). Ein Grund war sicher auch die etwas unglückliche Platzierung des Beitrags, was mir aber auch erst hinterher aufgefallen ist. Nun ja, man hat ja auch als Referent keinen Einfluss auf die Agenda. Meine „beratende Funktion“ im Programm-Kommittee beschränkte sich auf eine Rückmeldung der inhaltlichen Ausrichtung, die über die drei Schwerpunkte erfolgte. Verweisen möchte ich noch auf Franks nette Interpretation meines Vortrags (hier).

Für mich selbst war der Theorie-Beitrag quasi eine Fortsetzung des Vortrags im Juni (ebenfalls in Hamburg), der sich auf die Frage beschränkte. Was wir in puncto forschendes Lernen (und wissenschaftliches Prüfen) seit 1970 alles (nicht) erreicht haben. Auf einem in diesem Jahr dann aber wirklich letzten Hamburg-Vortrag auf der Campus-Innovation im November folgt dann Teil 3: E-Portfolios für das forschende Lernen. Es ergeben sich durch diesen „Fortsetzungsroman“ einige Überlappungen, damit die Beiträge auch für sich stehend verständlich bleiben. Ich hoffe aber, dass die verschiedenen Akzente erkennbar sind (bzw. sein werden), nicht langweilen und ein paar Impulse für eine Diskussion um das forschende Lernen in Zeiten von Bologna bilden.

Artikel_Forschendes_situiertes_Lernen09

In der Fahrschule gelandet

Heute startet der Fernausbildungskongress der Bundeswehr. Ich werde ab morgen dort sein und erst am dritten (also am letzten) Tag einen Vortrag halten (Blogbeitrag dazu dann am Freitag). In meinem Vortrag werde ich unter anderem kurz auf ein Beispiel eingehen, das wir kürzlich in einem Arbeitsbericht vorgestellt haben: Digitale Medien in der Fahrausbildung (hier gleich direkt zum pdf). Wie ich zu diesem Thema komme? Durch Frank und ein neues EU-Projekt, das jetzt im Herbst starten wird (Frank hat hier bereits darüber berichtet). Ja, in der Tat: Es hat endlich wieder mal geklappt mit Fördergeldern – wurde aber auch Zeit.

Das Thema interessiert mich vor allem als Beispiel für eine Lernform, die viele Kontraste etwa zum akademischen Lernen umfasst. Genau dieses Merkmal (das natürlich nicht das einzige ist) werde ich auch im oben genannten Vortrag nutzen. Der neue Arbeitsbericht zeigt, wie wir das Lernen mit digitalen Medien in der Fahrausbildung theoretisch einordnen und gibt einen Einblick in mögliche praktische Implikationen. Manch einem wird diese Domäne vielleicht komisch vorkommen: Wenn man sich allerdings die Literatur speziell zu den lerntheoretischen Neuerungen der 1980er und 1990er Jahre anschaut (vor allem zum situierten Lernen), fällt auf, dass auf den ersten Blick ungewöhnlich klingende Beispiele gar nicht mal so selten den Ausgangspunkt für weiterführende Konzepte gebildet haben. Für mich ist die Domäne Fahrschule neu und ich bin gespannt, was sich daraus noch entwickeln wird.

Endlich: Kooperation mit Intel dokumentiert

Bereits gegen Ende 2008 habe ich (hier) darauf verwiesen, dass unsere vierjährige Kooperation mit Intel (Intel® Education) im Zusammenhang mit Blended Learning in der Lehrerbildung zu Ende gegangen ist. Kurz darauf haben wir uns entschlossen, diese Zusammenarbeit doch noch einmal abschließend und kompakt zu dokumentieren. Im März 2009 waren wir fertig. Leider hat es dann mit Verlagssuche, Satz und Korrekturschlaufen doch noch lange gedauert, aber jetzt ist das kleine Buch fertig:

Reinmann, G., Florian, A., Häuptle, E. & Metscher, J. (2009). Wissenschaftliche Begleitung von Blended Learning in der Lehrerfortbildung. Konzept, Methodik, Ergebnisse, Erfahrungen und Empfehlungen am Beispiel „Intel® Lehren – Aufbaukurs Online“. Münster: MV-Wissenschaft.

Man kann es für einen überschaubaren Preis bestellen (hier), aber auch online (hier) lesen. Unser langjähriger Kooperationspartner hat eine Veröffentlichung finanziert, die auch einen Open Access bietet. Darüber sind wir natürlich sehr froh. Wir hoffen, dass die gemachten Erfahrungen auch für andere Kooperationsprojekte nützlich sind.

Corporate Blogging

An sich bin ich kein Experte für Corporate Blogging. Ich habe auch so meine Zweifel, ob das praktikabel ist. Trotzdem habe ich mich bereit erklärt, darüber einen kurzen Beitrag für die Zeitschrift Organisationsentwicklung zu schreiben, die unter anderem eine Rubrik „Werkzeugkiste“ hat, in der in jedem Heft verschiedene Methoden zur Organisationsentwicklung vorgestellt werden. Immerhin sind solche Beiträge ein guter Anlass, um z.B. bestehende Erfahrungen und Erkenntnisse auf neue/andere Kontexte zu übertragen – so auch in diesem Fall beim Corporate Blogging. Es handelt sich um einen Praxisartikel, der allem voran Hilfestellung für den Unternehmensalltag geben soll.

Achtung (Nachtrag am 31.07.2009): Leider muss ich auf Wunsch des Verlags den Artikel als Preprint vom Netz nehmen. Ich finde zwar, dass ich hier kostenlos Marketing betreibe ;-), aber nun ja, ich respektiere diesen Wunsch. Ende Oktober kann ich ein Postprint im Layout der Zeitschrift zugänglich machen. Ich bitte also im Bedarfsfall um Geduld.

Nachtrag (20.10.2009): Es ist soweit. Ab heute kann ich den Beitrag im Original-Layout wieder online stellen. Hier ist er:

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Studientext Wissensmanagement

Nach etlichen Jahren habe ich im Winter 2008/09 endlich einen Studientext zum Wissensmanagement, den ich in der Lehre verwende, von Grund auf umgearbeitet und erneuert. Nun ist der Grundkurs, in dem er zum Einsatz kam, abgeschlossen und die Studierenden sind gut damit klar gekommen. Erster Test bestanden :-). Ich habe mich entschlossen, den Text frei zugänglich zu machen. Ich hoffe, er ist auch für andere am Thema Interessierte ein hilfreicher Einstieg in das Thema Wissensmanagement.

Studientext Wissensmanagement Reinmann 2009

Falls wir was zu erzählen haben

Es dauert noch ein wenig, bis die GMW 2009 in Berlin ihre diesjährige Jahrestagung startet. Gelaufen aber sind bereits die Paper-Einreichungen und ich freue mich, dass gleich mehrere aus unserer Nachwuchstruppe mit Beiträgen vertreten sein werden. Mein eigener Beitrag wurde auch angenommen und trägt den Titel: „iTunes statt Hörsaal: Gedanken zur mündlichen Weitergabe wissenschaftlichen Wissens“. Da ich nicht vorhabe, den Inhalt des Textes noch einmal eins-zu-eins in einer Präsentation auf der Tagung darzustellen, biete ich diesen als Preprint gleich mal zum Lesen an. Ich werde in Berlin versuchen, die theoretischen Gedanken zu veranschaulichen. Den Text habe ich nicht nur so aus Lust und Laune geschrieben, sondern weil ich mit den dort dargestellten Überlegungen auch praktisch experimentieren will. Von daher fand ich den letzten Satz eines Gutachters in seinem (sonst positiven) Votum lustig: „Allerdings erscheinen die konkreten Anwendungen des Ansatzes aus dieser Perspektive noch weit entfernt“. Okay, das fordert mich jetzt heraus: Das werden wir ja sehen, ob das noch weit entfernt ist 😉

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Kompetenz, Qualität und Assessment: Zwischenzeitlich verflucht

Am 19. und 20. Juni 2009 veranstaltet das DFG-Graduiertenkolleg „Qualitätsverbesserung im E-Learning durch rückgekoppelte Prozesse“ die Konferenz „Interdisziplinäre Zugänge zu technologiegestütztem Lernen“ an der TU Darmstadt. Die Konferenz ist in mehrere „Sessions“ unterteilt; in einer davon, nämlich der Session „Qualität und Kompetenz“, werde ich auch einen Vortrag halten (hier findet man das Programm). Mein Titel lautet: „Kompetenz – Qualität – Assessment: Hintergrundfolie für das technologiebasierte Lernen“. Zu den Vorträgen sollten auch schriftliche Beiträge verfasst werden, die in folgendem Buch publiziert werden:

Mühlhäuser, M., Sesink, W. & Kaminski, A. (Hrsg.). Interdisziplinäre Zugänge zu technologiegestütztem Lernen. (Arbeitstitel). Münster: Waxmann.

Gerne stelle ich meinen Beitrag als Preprint zur Verfügung. Ich hatte das Thema zwischenzeitlich schon verflucht, denn wie das so ist: Man wird um einen Vortrag gebeten, macht sich z.B. im Zug ein paar Gedanken, hat dann eine Idee und formuliert ein Abstract. Erst viele Wochen später dann beginnt die eigentliche Arbeit. Wenn man dann merkt, dass einen das gewählte Thema in irgendwelche Untiefen führt, in denen man sich zu verirren droht, ist es zu spät. Da muss man dann durch. Natürlich kann ich den Vortrag nicht so halten, wie der Text geschrieben ist – da würde ich wohl zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Aber inhaltlich geht es natürlich in diese Richtung. Es ist vergleichsweise abstrakt – ich weiß. Aber ich hoffe, dass es trotzdem Diskussionsstoff gibt und nicht langweilig wird. Und eben weil es nicht ganz so eingängig ist, gibt’s ja auch schon vorab den Text dazu.

Preprint Mai09 Qualitaet Kompetenz Assessment