(Philosophische) Gedankenexperimente interessieren mich seit langem. Ich denke, gerade bei Themen mit hoher Dynamik und Komplexität – und dazu gehören wohl die weitere Entwicklung von KI und deren zukünftige Nutzung in der Hochschulbildung – kann theoretisches Forschen mit Gedankenexperimenten einen zusätzlichen Beitrag leisten. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass die Rezeption vor allem der narrativen Szenarien, die Teil von Gedankenexperimenten sind, eine Herausforderung ist.
Ich habe um die Jahreswende versucht, meine Beobachtungen, Informationen aus der Lektüre aktueller Beiträge und Erfahrungen aus einigen Diskussionen der vergangenen Monate zu KI in der Hochschulbildung in einem Gedankenexperiment aufzubereiten; es ist seit kurzem online hier als Impact Free-Artikel verfügbar. Die Problemstellung dreht sich um Avatare in der Hochschulbildung, die mich aus mehreren Gründen beschäftigt hatten. Erste Reaktionen gehen oft dahin, dass das (oder dass ich) aber dystopisch sei; oder es wird darauf hingewiesen, dass das Szenario doch auch anders sein könnte. Und genau das ist der Punkt: Selbstverständlich könnte es auch anders sein; Gedankenexperimente können – je nachdem, wie sie konstruiert sind – genau dazu einladen: Szenarien zu variieren und in der Variation zu durchdenken. Es geht nicht um Vorhersagen, sondern um mentale Felder, auf denen verschiedene Argumente und Möglichkeiten exploriert und auf diesem Wege gedanklich geprüft werden.
Wer ein weiteres Gedankenexperiment lesen und mehr über philosophische Gedankenexperimente erfahren will, kann sich auch noch diesen Impact Free-Artikel hier ansehen.