In der Zeitschrift für Didaktik der Rechtswissenschaft (ZDRW) ist im Heft 3 aus dem letzten Jahr ein kritischer Beitrag zum Constructive Alignment erschienen (Titel: Shall assessment drive learning? Vom Sinn und Unsinn eines ´constructive alignments´ des universitären Rechtsunterrichts“, erschienen in der ZDRW 5/3 (2018), 189-207). Steffen Jauß setzt sich hier mit den Fehlentwicklungen auseinander, die bei der Anwendung des an Hochschulen inzwischen als „gesetzt“ geltenden Prinzips bzw. Instruments des Aufeinander-Abstimmens von Prüfen, Lehre und Lernaktivität (= Constructive Alignment) zu beobachten seien.
Einfach so
Letzte Woche war Ines Langemeyer zu Gast bei uns am HUL. Wir haben uns fast zwei Tage Zeit genommen, um über das Thema Wissenschaftsfreiheit aus didaktischer Perspektive nachzudenken (einfach so – ohne Ansinnen auf einen Projektantrag;-)) – zu zweit und dann erweitert zusammen mit sieben Nachwuchswissenschaftlerinnen, denen wir unsere erarbeiteten Überlegungen und Thesen vorgestellt und diskutiert haben.
Neues denken
Letzten Mittwoch hatten wir unser inzwischen drittes Verbundtreffen zum DBR-Projekt SCoRe (Student Crowd Research: Videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit) – ich habe hier schon mal kurz von SCoRe berichtet. Nach wir vor sehe ich in SCoRe eine große Herausforderung für die didaktische Arbeit in unserem Teilprojekt in Hamburg – und das meine ich so, dass ich uns da herausgefordert sehe, wirklich etwas Neues zu denken.
Provinziell
Forschendes Lernen in der Studieneingangsphase: Nun ist endlich das Buch zu unserem im Spätsommer 2018 abgeschlossenen Projekt FideS im Rahmen der Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre (QPL) erschienen: Es ist hier verfügbar.
Missglückte Mini-Module
Das Studium Generale wird wiederentdeckt! In Forschung & Lehre denkt Harro Müller-Michaels unter dem Titel „College sucht Campus“ laut darüber nach, welche Vorzüge in einer wissenschaftlichen Grundbildung liegen und beginnt seinen lesenswerten Text gleich mit einem College Beispiel: dem University College Roosevelt (UCR) in Middelburg (NL). Dieses Beispiel hat allerdings nur wenig mit dem Studium Generale zu tun, das man bei uns – meist ungeliebt – noch irgendwie zusätzlich in ohnehin schon zu volle Bachelor-Programme quetscht.
Wessen Problem?
Letzte Woche hatten wir im Rahmen unseres Forschungsprojekts OPTion einen Experten-Beirat bei uns am HUL zu Gast – eine inspirierende Runde mit unterschiedlichen und teils sehr langen Erfahrungen zum Themas Entwurfsmuster bzw. educational pattern. In OPTion machen wir den Versuch, die Ergebnisse eines früheren Projekts unseres Kooperationspartners Ivo van den Berk weiterzuentwickeln und bewährte Praxis von Lehrenden an der Hochschule über den Musteransatz zu dokumentieren sowie praktikable Wege zu finden, Lehrende dazu zu bewegen und darin zu unterstützen, ihre bewährte Praxis in dieser Form zu explizieren. Gleichzeitig halten wir solche Praxisdokumentationen, die öffentlich zugänglich sind, für eine fruchtbare, aber bisher kaum genutzte „Datenbasis“ für hochschuldidaktische Forschung.
Nachdenken als Luxus
Und schon ist sie wieder vorbei – die Vorlesung (eingebettet in unsere Ringvorlesung am HUL) von Dietrich Benner mit dem Titel „Umriss einer Allgemeinen Wissenschaftsdidaktik“. Zum Auftakt der insgesamt 14 Vorträge hatte ich hier schon mal einen Überblick gegeben. Ich habe es auch tatsächlich geschafft, 13 der 14 Vorträge zu hören und freue mich nun, dass die Inhalte bald in einem Buch erscheinen werden: Man liest so ein Buch ganz anders, wenn man vorher viele der Inhalte schon gehört hat. Für mich war es eine besondere Situation, mal wieder so eine Art von Vorlesung zu hören, die systematisch in eine Thematik einführt und dabei auch Neues entwickelt – ein Anspruch an das Format Vorlesung, den wir heute vermutlich nur mehr selten erfüllen.
Jetzt passt es aber
Conducting educational design research: Seit das Buch mit diesem Titel 2012 von Susan McKenney und Thomas Reeves erschienen ist, habe ich es viel genutzt, weil ich es angesichts der zahlreichen praktischen Vorschläge für die Umsetzung von Design (-Based) Research (DBR) in hohem Maße schätze, auch wenn ich inzwischen einige Aspekte etwas kritischer sehe. Nun ist (mit Erscheinungsjahr 2018) eine zweite, aktualisierte Auflage erhältlich – und mit knapp 60 Seiten erwähnenswert dicker.
Grabenkämpfe
Es gibt ein relativ neues, aus meiner Sicht sehr interessantes Buch herausgegeben von Lin Lin und J. Michael Spector The Sciences of Learning and Instructional Design: Constructive Articulation Between Communities. Das Buch widmet sich dem seit inzwischen Jahrzehnten andauernden Streit wie auch Dialog zwischen der empirischen Bildungsforschung bzw. Lehr-Lernforschung (mit einer eher naturwissenschaftlichen Ausrichtung) und dem „Instructional Design & Technology“, was sich nach wie vor nicht gut übersetzen lässt – auch nicht mit „Medienpädagogik und Mediendidaktik, weil da (zumindest zum großen Teil) doch sehr verschiedene Traditionen am Zuge sind. „Instructional Design & Technology“ ist auch so etwas wie die Wiege von Design-Based Research (DBR) oder – wie man immer häufiger liest Design Research (DR) – in den Bildungswissenschaften und daher treffe ich wohl bei meinen Recherchen zu hochschuldidaktischer und methodologischer Literatur immer wieder auch auf solche Bücher.
Sachliche Antworten auf provokante Fragen
Im Sommer 2018 hat der Philosophische Fakultätentag unter dem Titel: „Für gute Habilitationsverfahren!“ Empfehlungen zur Durchführung von Habilitationsverfahren erarbeitet, sich damit zur Habilitation als einem von unterschiedlichen Zugangswegen zur Professur bekannt und sich zudem darauf geeinigt, auch Empfehlungen für die Juniorprofessur zu formulieren. Jetzt im Januar findet sich auf Jan-Martin Wiardas Blog hier ein Interview. Mit Fazit nach dem Lesen: Ich bin beeindruckt, mit welch stoischer Haltung der Vorsitzende des Philosophischen Fakultätentags, Tassilo Schmitt, die sehr provokant insistierenden Fragen sachlich beantwortet.