Anfängervortrag

Was für ein Wort: „Antrittsvorlesung“. Antreten? Das vermutet man doch jetzt wohl nur bei der Bundeswehr, oder? Okay, gut: Ein Amt antreten … Ich finde es trotzdem keine schöne Bezeichnung. Vielleicht wäre „Begrüßungsvorlesung“ besser oder noch schöner: „Anfänger-Vorlesung“. Allerdings stimmt Vorlesung ja auch nicht: Es ist EIN Vortrag – also ein Anfängervortrag?

Wie auch immer: Bislang habe ich es erfolgreich geschafft, diesem fehlbezeichneten Ritual aus dem Weg zu gehen. An der Zeppelin Universität (ZU) ist mir das leider nicht gelungen. Gelungen ist zumindest, dass ich selbst nicht auch noch Werbung dafür gemacht habe. Aber es gibt ja wieder ein Redemanuskript, und das kann man bei der dunkler werdenden Jahreszeit gemütlich selber lesen. Ich freue mich jedenfalls, wenn das ein paar meiner Blog-Leser tun.

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Pendelblick (6): (K)ein Scherz

Diese Woche stand komplett unter dem Zeichen „Management“ – auf allen Ebenen. Drei Tage hintereinander gab es Diskussionen, Aufgaben und Beschlüsse (a) im Präsidium, (b) im Führungskräftekreis und (c) im sog. Erweiterten Managementkreis. Und für alles gibt es Abkürzungen – logisch: P-Sitzung, FKK 😉 und EMK. Nun war für mich persönlich EIN Thema besonders relevant, weil es mich bereits vor ziemlicher langer Zeit auch in meiner Habilitationsschrift beschäftigt hat – jedenfalls in einer speziellen Ausprägung: nämlich der Begriff der Arbeit bzw. Wissensarbeit.

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Gestaltungsorientierung hoch zwei

Gleich zwei Texte zur Gestaltungsorientierung in der Bildungsforschung liegen aktuell auf meinem Schreibtisch: Zum einen das kürzlich (also 2013) erschienene Buch von Gerhard Tulodziecki, Silke Grafe und Bardo Herzig (Titel: Gestaltungsorientierte Bildungsforschung und Didaktik. Theorie – Empirie – Praxis) und zum anderen ein Preprint (online hier) von Annabell Preußler, Michael Kerres und Mandy Schiefner-Rohs mit dem Titel „Gestaltungsorientierung in der Mediendidaktik: Methodologische Implikationen und Perspektiven“ (erscheint im Jahrbuch Medienpädagogik 10).

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Pendelblick (5): Schön, aber viel Arbeit

Es dauert schon eine Weile, bis man mehrere Bachelor- und Master-Programme einigermaßen verstanden hat, wenn man an deren Gestaltung nicht selbst beteiligt war. Die ZU bietet insgesamt vier Bachelor-Programme an sowie mehrere Master-Programme. Wie fast überall ist die Programm-Reform eine Daueraufgabe, denn am Reißbrett lassen sich Studiengänge wohl nie treffsicher gestalten und wenn man dann meint, die richtigen Weichen gestellt zu haben, haben sich Bedürfnislagen und Ansprüche schon wieder verändert. Ich kann hier die Studienprogramme der ZU nicht beschreiben – einen Überblick kann man sich hier auf der Web-Seite verschaffen.

Worauf ich aber hinaus will, ist eine Besonderheit an den ZU-Studiengängen, die mich diese Woche rückblickend besonders beschäftigt hat: nämlich deren Interdisziplinarität. Dieser Begriff und die dahinter stehenden Chancen und Schwierigkeiten haben mich in diesem Blog schon öfter umgetrieben – etwa im Zusammenhang mit dem gerade neu entstehenden „Interdisziplinären Journal für Technologie und Lernen (iTeL)“ (z.B. hier), in Bezug auf einige Dissertationen, die 2013 abgeschlossen worden sind (z.B. hier), und anlässlich meiner wirklich nachhaltigen Erfahrungen mit dem Thema „Interdisziplinäre Vermittlungswissenschaft“ in der Zeitschrift „Erwägen – Wissen – Ethik“ (hier).

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Menschen, die nicht so gerne reisen

Es soll ja Menschen geben, die nicht so wahnsinnig gerne reisen, vor allem nicht gerne in ferne Länder. Ich gehöre zu diesen Menschen, die wahrscheinlich in der Minderheit sind. Umso besser, dass es andere gibt, die das gerne machen und dann wichtige Eindrücke mit nach Hause bringen UND sie auch noch teilen. Eine solche Reise hat Sandra gemacht, die seit gestern ebenfalls an der Zeppelin Universität (ZU) ist (jetzt darf man das ja sagen, nachdem Sandra es selber gepostet hat, nämlich hier :-)). Und für die ZU war sie in der letzten September-Woche auf Expertenreise – eine Reise der Fulbright-Kommission und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Wer wollte, konnte ihre Erkenntnisse und Erfahrungen im Blog mit verfolgen. Mir hat das sehr gut gefallen, dass Sandra nicht nur einen Rückblick verfasst, sondern jeden Tag kurz skizziert und die Eindrücke damit (noch ganz frisch im Gedächtnis) sukzessive mit ihren Lesern geteilt hat: von der Abreise (hier und hier) über den ersten, zweiten, dritten, vierten bis zum fünften Tag.

Die Blogposts beschreiben, was man sich zwar, wenn man die Literatur einigermaßen verfolgt und einige Online-Nachrichten und Blogs ein wenig quer liest, in groben Zügen denken kann – aber doch immer zweifelnd, wie weit diese Vermutungen tragen. Sandras Reisebericht nun skizziert, dass in den USA mehr und systematischer in digitale Bildungsmedien und deren Nutzung investiert, aber letztlich „auch nur mit Wasser gekocht“ wird, inwiefern man sich in Europa, aber auch in Deutschland, mit den bestehenden mediendidaktischen Aktivitäten keineswegs verstecken muss, dass es bisweilen oberflächliche Euphorie und ebenso differenzierte Auseinandersetzungen gibt etc.  Danke dafür!

Pendelblick (4): Aussteigen

Wenn ich so auf die letzte Woche blicke und mal versuche, mich darauf zu konzentrieren, welche Bilder mir spontan in den Kopf kommen (also offenbar ohne viel Nachdenken einen Anker im Kopf gesetzt haben), dann sind es die folgenden:

  • Ich sehe mich in vielen Sitzungen sitzen (weshalb die wahrscheinlich auch so heißen) – und frage mich, ob das wirklich gut ist, so viel zu sitzen, oder ob man nicht besser ab und zu „Stehungen“ daraus machen sollte. In meinen Gedanken male ich mir Tische aus, die auf Knopfdruck höher werden, sodass man nach 45 Minuten Sitzen auch mal 30 Minuten stehen kann.
  • Ich sehe mich, wie ich morgens mit der studentischen Vizepräsidentin am schönen Seemoser Horn eine Stunde über Prüfungsformen spreche, und freue mich darauf, hoffentlich bald mehr Kontakt zu den Studierenden zu haben.
  • Ich sehe mich mit den Programmdirektoren der BA- und MA-Programme darüber diskutieren, warum sich Studierende offenbar schwer tun, sich zügig für oder gegen Veranstaltungen zu entscheiden, bei denen sie die Wahl haben: Was muss man als Studierender wissen, was muss man sehen und hören, um das Gefühl zu haben: Jetzt kann ich mich verbindlich entscheiden? Wir werden es mal mit Kurzvideos versuchen.
  • Und schließlich sehe ich mich im Fernbus sitzen: Viele junge Männer (wohl aus Zürich) sitzen auch im Bus und wollen – na wohin wohl? Genau: Auf das Oktoberfest. Und um sich einzustimmen, haben sie auch das Bier schon mit dabei. So etwas wird mir auf ewig verschlossen bleiben … ich sehe mich, wie ich mich zweieinhalb Stunden danach sehne, diesen mobilen Ort wieder verlassen zu können. Und schön war es dann – das Aussteigen!

Was bedeute „Pendelblick“? Siehe hier

 

Zum Nachmachen

Via e-teaching.org bin ich auf die Online-Zeitschrift „MOOCs Forum“ aufmerksam geworden. Es gibt nun die erste Ausgabe, die u. a. eine „Roundtable Discussion“ zu der These beinhaltet: „MOOCs werden die Bildung weltweit demokratisieren“. Zu Wort melden sich Jack Wilson, ehemaliger Präsident der University of Massachusetts, Andrew Ng, Direktor des Standford Artifical Lab und Mitbegründer von Coursera, sowie Peter Sloep, Direktor des Learning Network am Center for Learning Sciences and Technology, Heerlen, aus den Niederlanden.

Es lohnt sich durchaus, die drei sehr unterschiedlichen Einschätzungen zu lesen. Es ist nicht schwer zu erraten, dass Andrew Ng die oben formulierte These bejaht. Die beiden anderen glauben nicht, dass von MOOCs eine Welle der Bildungsdemokratisierung ausgeht, wobei ohnehin zu klären wäre, was man darunter genau verstehen will. Interessante Aspekte enthält aus meiner Sicht vor allem das Statement von Peter Sloep. So stellt er beispielsweise fest:„In MOOCs that are funded by venture capital (i.e., Coursera, Usacity), decisions are made by the investors for whom returns on investment are key concern, not people´s hopes and dreams. And even in MOOCs such as Harvard and MIT´s edX, funded by donations, influence may be granted as a token of goodwill but not as a right”. Dabei nimmt Sloep Argumente von Ng auf und entkräftet sie sinnvoll, wie ich finde.

Das ist ja immerhin ein gelungener Auftakt mit verschiedenen Perspektiven, die zum Nachdenken … und Nachmachen (!) anregen.

Pendelblick (3): TandemCoaching ohne Bindestrich

Wenn man nicht mehr weiß, welcher Wochentag eigentlich ist – was sagt einem das? Dass man nicht mehr ganz auf der Höhe oder in unbekanntes Fahrwasser geraten ist? Ich hoffe doch, dass nur letzteres der Fall ist, denn in der nun zu Ende gehenden Woche ist mir das ein paar Mal so gegangen ;-). Aber darüber will ich jetzt mal nicht weiter nachdenken, sondern lieber ein ausgewähltes Ereignis der Woche (es gäbe mehrere) herausgreifen: Thema „Coaching“.

An der ZU gibt es das sogenannte „TandemCoaching“. Aktuell ist das TandemCoaching (diese Schreibweise ohne Bindestrich geht mir gegen den Strich, aber so steht es nun mal da) so aufgebaut, dass jeder Studierende während seines Studiums einen Coach aus der Wissenschaft und aus der Praxis bekommt. Näheres kann man auf der Web-Seite der ZU hier nachlesen. Das ist aufwändig, aber aus meiner Sicht ein guter Ansatz, um die Zeit des Studiums auch für die oft vernachlässigte Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zu nutzen.

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Achtungserfolg für MOOCs

Nichts sensationell Neues – das stellt auch Jochen Robes fest – steckt im aktuellen Bericht des MMB-Instituts für Medien- und Kompetenzforschung, die jährlich eine Expertenbefragung zum Einsatz digitaler Medien in der Weiterbildung durchführt.

Ich habe jedes Jahr erneut Probleme mit diesen „Vorhersagen“ und ich möchte mich künftig auch nicht mehr daran beteiligen: zum einen weil ich aus meiner Sicht inzwischen zu wenig praktische Erfahrung auf dem Weiterbildungssektor habe, zum anderen weil der Grundgedanke, eine Entwicklung in der Zukunft einzuschätzen einfach schwierig und vom Ergebnis wenig erhellend ist. Woran macht man seine Einschätzung fest? Und wer stellt sicher, dass die Befragten nicht doch eher das angeben, was sie sich wünschen, und weniger das, was sie begründet für wahrscheinlich halten? Sinnvoller wären daher aus meiner Sicht, wenn man danach fragen würde, was man aus welchen Gründen für wünschenswert hält und ob man sich dafür (in welcher Weise) einsetzen möchte. Das hätte dann etwas mit Veränderung und Gestaltung von Entwicklung zu tun.

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Pendelblick (2): Studentisches Engagement – hauptamtlich

Wenn ich an die Augsburger Zeit (zwischen 2000 bis 2010) zurückblicke, dann ist das große studentische Engagement, das sich damals im Studiengang Medien und Kommunikation allmählich entwickelt hat, das besondere Merkmal dieser Zeit für mich schlechthin. Studentisches Engagement, aber auch Strukturen, die Studierende dazu ermutigen und darin unterstützen, sich zu engagieren, war in jedem Fall auch EINER der Gründe für meinen Wechsel an die Zeppelin Universität (ZU). Dort habe nicht nur ich im September neu an der ZU begonnen, sondern auch eine ganze Menge Studierender. Vergleichsweise neu ist derzeit auch noch die studentische Vizepräsidentin – ein Amt, das ich so noch nicht kannte.

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