ChatGPT and Artificial Intelligence in higher education: Quick start guide ist ein kürzlich online erschienenes Dokument der UNESCO zu ChatGPT. Das Dokument versteht sich – wie der Titel schon verrät – als Schnelleinführung in die Nutzung von ChatGPT in der Hochschulbildung.
Schlagwort: KI
KI-freie Zonen
Sandra Hofhues hat mich auf einen interessanten Blogbeitrag (hier) von Thomas Alkemeyer hingewiesen, welcher der Frage nachgeht, ob ChatGPT zu einer „De-Singularisierung der akademischen Eliten“ führt. Die Kernbotschaft des Textes kommt aus meiner Sicht im folgenden Satz gut zum Ausdruck: „Den Vertreter:innen der akademischen Klasse, die sich allzu gern als Singularitäten performieren und imaginieren, sollte es jedenfalls zu denken geben, wenn ihre ‚kognitive‘ Arbeit leichter von Maschinen erbracht werden kann als die ‚praktische‘ Arbeit von Handarbeiter:innen“.
Trias aus Vernunft, Freiheit und Verantwortung
Der Deutsche Ethikrat hat eine Stellungnahme mit dem Titel „Mensch und Maschine – Herausforderungen durch Künstliche Intelligenz“ verfasst. Das seit dem 20. März 2023 online verfügbare Dokument wird noch als „Vorabfassung“ bezeichnet. Das Werk ist fast 300 Seiten lang – allein die „Zusammenfassung“ erstreckt sich über 50 Seiten. Leider sind Wissenschaft und Hochschulbildung in der Stellungnahme nicht berücksichtigt. Doch selbst dann, wenn man beim Thema KI nach Orientierung oder Antworten speziell für den Bereich der Hochschulbildung bzw. Hochschuldidaktik sucht (was hier ausgespart ist), lohnt es sich, mindestens einzelne Kapitel, so meine Einschätzung, in der Gänze zu lesen.
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Massentauglich werdende KI
Die Aufregung, so meine Wahrnehmung, nimmt spürbar zu, was den neuen ChatGPT betrifft – jedenfalls in meinem eigenen (universitären) Umfeld. Kaum eine Gremien- oder andere Sitzung bzw. Besprechung vergeht, ohne dass es die Frage gestellt wird, wie man sich in Lehre und bei der Gestaltung von Prüfungen nun verhalten soll.
Dehumanisierung im Kleinen
Nein, es ist kein wissenschaftlicher Text und er stammt auch nicht aus der Feder eines Wissenschaftlers, aber die darin enthaltenen Ansichten und Einschätzungen sollten ruhig Eingang in die Wissenschaft finden: „Wir brauchen einen neuen radikalen Humanismus“ von Tim Leberecht. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass aktuelle Debatten, Studien und Regierungsprogramme zu einseitig die potenziell möglichen Vorzüge der Digitalisierung (insbesondere der KI und der damit verbundenen Verschmelzung von Mensch und Maschine) im Blick haben, und die Risiken ignorieren oder unterschätzen. Die wohl größte Gefahr inmitten des Versprechens von der exponentiellen Weltverbesserung sei nämlich „die schleichende, unsichtbare Dehumanisierung im Kleinen.“