Notwendige intuitive Entscheidungen

Die zweite Podcast-Episode am HUL ist seit ein paar Wochen online: In der Podcast-Reihe des HUL zur Wissenschaftsdidaktik mit Professorinnen und Professoren an der Universität Hamburg habe ich mit Almut Peukert gesprochen: über ihr Flipped Classroom-Konzept in der Lehre zur Genderforschung – zugänglich hier.

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ProfCast – Wissenschaftsdidaktische Gespräche

Seit mehreren Jahren probiere ich im Rahmen eines eigenen hochschuldidaktischen Programms verschiedene Möglichkeiten aus, mit Professorinnen und Professoren (an der eigenen Universität) über die Lehre in ihrem Fach bzw. über Wissenschaftsdidaktik ins Gespräch zu kommen. Es ist ja keine neue Beobachtung und darüber hinaus völlig nachvollziehbar, dass insbesondere diese Gruppe von Lehrpersonen wenig Zeit hat, sich an hochschuldidaktischen Angeboten zu beteiligen.

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Mit anderen Ohren zuhören

Auf den Podcast „Masters of Higher Education“ habe ich hier schon mal hingewiesen. Nun hatte ich das Vergnügen (ja, das stimmt), mit Dominikus Herzberg, dem Initiator des Podcasts, eine Stunde lang über Design-Based Research zu sprechen – dem methodologischen Rahmen, der das Projektstudium in unserem Masterstudiengang Higher Education prägt. Diesen Podcast zu DBR kann man sich hier anhören.

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Überholt

Im Wintersemester 2017/18 gestartet, haben wir in unserem konsekutiven (berufsbegleitend zu studierenden) Masterstudiengang Higher Education (MHE) nun die ersten Absolventen, und natürlich beschäftigt uns schon seit längerem die Frage, wie wir mit unseren Alumni Kontakt halten können. Die Pandemie hat einige, nicht unmittelbar dringliche, Aufgaben vermutlich wie fast überall etwas zurückgedrängt, und so kam es, dass uns der erste Absolvent mit einer Alumni-Idee schon mal überholt hat:

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Mal eben einen Kommentar machen

Nach 10 Jahren e-teaching.org präsentiert sich das Portal für digitale Medien in der Hochschullehre in einem neuen Gewand (Meldung dazu hier). Die Inhalte sind nun auch für mobile Geräte besser zu nutzen. Wenn man das Portal bisher viel zu Rate gezogen hat, muss man sich schon ein klein wenig umstellen, aber an der grundsätzlichen Struktur wurde nichts geändert. Und so gibt es unter anderem nach wie vor Themenspecials; das aktuelle lautet „Social Media – Social Learning“ (hier).

Frank (Vohle) hat e-teaching.org ein Interview gegeben, denn wenn seine Arbeit etwas auszeichnet, dann die „soziale Komponente beim Einsatz von Videotechnologie“ – so nenne ich das mal. Das passt natürlich sehr gut in das Themenspecial, zumal man bei Video nicht unbedingt sofort an „soziale Lernformen“ denkt. Im Interview mit Philip Meyer erläutert er, wie sich nicht nur die Technologie, sondern vor allem die Methode dahinter entwickelt hat: „Social Video Learning“ (SVL). Gemeint ist damit ein soziales Lernen mit Videos, das im Kern auf situationsgenauen Videokommentaren aufbaut. Der wichtigste (wenn auch nicht alleinige) Kontext für Frank und sein Team ist der Sport bzw. die Trainerausbildung. Aber auch drei Dissertationen, die ich betreue, laufen zu diesem Thema – eine ist gerade abgegeben worden. Die Kontexte variieren hier: Musik – Fahrschule – Lehrerbildung.

Natürlich hat e-teaching.org vor allem Interesse am Einsatz des SVL in der Hochschule. Im Podcast erläutert Frank zunächst einmal, dass und warum SVL relativ voraussetzungsreich ist: Mal eben einen Kommentar machen wie bei Facebook & Co, darum geht es (ihm) nicht. Kommentare folgen in der Regel einer entsprechend gestalteten Aufgabe, sollen nicht nur die Reflexion des Lernenden über relevante Inhalte im Video anregen, sondern auch für den Dialog in der Gruppe genutzt werden. Selber habe ich gute Erfahrungen mit dem Einsatz des SVL in der Doktorandenausbildung gemacht (Stichwort Erklären können – siehe hier).

Am besten das Interview einfach mal anhören, und zwar hier.

Die Sache mit dem Kino

Im März hatte ich bereits das Manuskript eines Vortrags an der TU Dresden online gestellt (hier), in dem ich über ein Lehrprojekt im vergangenen Wintersemester an der Uni Augsburg berichtet hatte. Leider hat sich die dazugehörige Abschlussarbeit etwas verzögert (kommt aber im Laufe der nächsten Monate), sodass die versprochene „Vollversion“ des Berichts zum Projekt noch nicht verfügbar ist. Aber immerhin haben wir unser neues Format der Forschungsnotizen genutzt, um ein paar zentrale Ergebnisse etwas kompakter als in einem Vortrag darzulegen. Hier also nun unsere zweite Forschungsnotiz mit dem Ttel „Kino fällt aus: Konzept nd Erprobung einer Alternative zur Vorlesung“.

Experiment vorerst abgeschlossen

Über meine „Vorlesung“ im Wintersemester 2009/10 (die an sich keine ist) habe ich hier ja bereits mehrfach berichtet (das Konzept kann man hier nachlesen; meine Gedanken zum Einstieg finden sich hier). Kurz vor Weihnachten nun haben wir den letzten Podcast, der sich auf prüfungsrelevante Inhalte bezieht, hochgeladen und die Arbeit im Wiki abgeschlossen (zwei zusätzliche, kürzere, Podcasts folgen noch). Die Podcasts sind in unserem „Vorlesungsblog“ alle öffentlich zugänglich; dies gilt auch für das dazugehörige Textmaterial, falls es im Netz ist. Eingescannte Textquellen kann ich leider nur den Studierenden im geschlossenen Raum zur Verfügung stellen. Das Wiki ist ebenfalls aus gutem Grund nicht öffentlich, denn es enthält auch meine Kritik an den Fragen und Antworten der Studierenden und bereitet unmittelbar auf die Klausur Ende Januar vor.

Über die Wiki-Arbeit, mit der die Studierenden gewissermaßen ihre eigene Klausur konstruieren, habe ich anderer Stelle (hier) bereits einen Zwischenbericht geliefert: Die Aktivität in den insgesamt acht „Wiki-Runden“ war leicht schwankend, aber alles in allem so, dass stets ausreichend viele (zwischen 20 und 40 Studierende) daran beteiligt waren. Die vier dazugehörigen Tutorien wurden (sogar am 23.12.2009) ebenfalls gut besucht. Unser erster Eindruck ist, dass die Aktivität zum größten Teil von den Studierenden des Studiengangs „Medien und Kommunikation“ (rund 60 Studierende) ausging, während die zahlreichen Nebenfachstudierenden offenbar weniger Zeit und Energie investieren wollten. Aktuell läuft eine Befragung unter den Veranstaltungsteilnehmern, damit wir unsere eigenen Beobachtungen (Abruf der Podcasts, Aktivität im Wiki, Mitarbeit im Tutorium) durch die Einschätzungen der Studierende komplettieren können. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!

Fragen lernen ist (nicht) schwer

Es ist Zeit für einen ersten Erfahrungsbericht zu meiner „Podcast-Vorlesung“, wobei zunehmend klar wird, dass das an sich die falsche Bezeichnung ist, denn zentral ist ja die Kombination aus Podcast, Textlektüre, Wiki-Arbeit und Tutorium. Wie das Konzept im Einzelnen aussieht, habe ich hier bereits beschrieben.

Am Anfang der Konzeption habe ich mir vor allem Gedanken über die Funktion und die Art des Podcasts gemacht. Das war/ist auch wichtig – insbesondere muss man den Studierenden genau sagen, welche Funktion der Podcast in diesem Konzept hat: Er hat rahmende und (hoffentlich) motivierende Funktion für die Textlektüre und soll zudem dabei helfen, bei der Textlektüre besser zu erkennen, was wichtig und was weniger wichtig ist. Dass genau das nämlich gar nicht so leicht ist, zeigte die erste Runde in der Wiki-Arbeit. Die se Wiki-Arbeit gerät jetzt bei der Durchführung der Veranstaltung zunehmend in den Fokus meiner Aufmerksamkeit, weshalb ich darüber kurz bercihten möchte.

Mit der Wiki-Arbeit betrete ich das zweite Neuland im Rahmen dieser Veranstaltung: Mein Ziel ist es, dass die Studierenden für insgesamt acht Themenblöcke in einem (geschlossenen) Wiki ihre Klausurfragen und dazugehörige Musterantworten selbst generieren! Dabei werden sie natürlich unterstützt. Wie diese Unterstützung genau aussieht, das war mir zu Beginn auch noch nicht klar, weil ich überhaupt nicht einschätzen konnte, wie das funktioniert. Nun liegen die ersten Erfahrungen vor. Erfreulich ist, dass die Kernzielgruppe der Veranstaltung (Studierende des Studiengangs Medien und Kommunikation) sich zu ca. 70% an der Wiki-Arbeit (in Partnerarbeit) bislang beteiligt haben. Wie zu erwarten war, erwies sich die erste Wiki-Runde allerdings noch in vielen Dingen als verbesserungswürdig: Trotz Instruktionen und Hinweise vorab wurden z.B. viele ähnliche Fragen doppelt oder mehrfach gestellt (und beantwortet). Mitunter passten die Antworten nicht oder zu wenig zu den Fragen. Manche Fragen waren so gestellt, dass sehr viele Antworten möglich wären, was in einer Klausur nicht funktionieren kann. Verschiedene Fragetypen zu produzieren, wurde noch kaum bewerkstelligt. Sehr viele Fragen rankten sich um Details, die ich niemals abfragen würde (und wenn ich es täte, hätte ich eine aufgebrachte Menge von Studierenden vor mir).

Nach Schließen der ersten Runde habe ich alle Beiträge im Wiki ausführlich kommentiert, die Probleme aufgezeigt und Alternativen angeboten. Auf einer zweiten Wiki-Seite habe ich dann ein korrigiertes Set an Fragen und Antworten zur Verfügung gestellt. Die zweite Runde lief daraufhin bereits wesentlich besser. Viele Fehler, auf die ich hingewiesen hatte, wurden weniger gemacht. Langsam fingen die Studierenden auch an, sich gegenseitig zu verbessern – ein Aspekt, der in der ersten Runde noch kaum auftrat. Dennoch zeiget sich auch in der zweiten Runde noch großes Verbesserungspotenzial. Also habe ich auch diese zweite Runde ausführlich online kommentiert und wiederum eine verbesserte Fassung zur Verfügung gestellt. Das ist aufwändig, aber es war auch sehr interessant. Interessant nämlich ist zu sehen, wo die Studierenden Schwierigkeiten haben, was typische „Anfängerfehler“ sind etc. All das bekommt man ja normalerweise gar nicht mit und kann darauf auch entsprechend nicht reagieren. Sollten meine Kommentare gelesen werden (ich gehe schon davon aus, dass dies die aktiv Beteiligten tun), dann könnte man zumindest einen Lerneffekt erwarten, weil sich meine Hinweise direkt auf die Aktionen der Studierenden beziehen.

Heute nun hatten wir ein Präsenz-Tutorium, in dem die Herausforderungen und Schwierigkeiten noch einmal diskutiert wurden. In den kommenden beiden Wiki-Runden werde ich meinen Support etwas zurücknehmen und ganz schräge Fragen oder Fehler einfach kommentarlos löschen und nur da eigene Verbesserungen anbringen, wo ich das Gefühl habe, dass das Dinge sind, die die Erstsemester noch nicht wissen können. In der zweiten Hälfte der Themen (Thema fünf bis acht) wird diese Unterstützung weiter ausgeblendet. Ziel ist es, dass die Studierenden selbst in der Lage sind, Fragen und Antworte mit angemessener Qualität hinzubekommen. Begleitet werden sie dabei aber weiterhin von studentischen Tutoren und durch drei weitere Präsenz-Tutorien, die ich selbst mache. Am Ende jeder Runde können sich die Studierenden natürlich darauf verlassen, dass ausschließlich richtige Fragen und Antworten im Wiki stehen. Wenn die vorgeschlagenen Fragen und Antworten aber schlecht oder fasch waren und gelöscht wurden und am Ende zu wenige Fragen/Antworten im „Pool“ sind, müssen die Studiereden damit rechnen, dass ich in der Klausur eigene Fragen beisteuere. Anbei die Folien aus dem heutigen Tutorium: VL_Tutorium1

Warum mache ich das? Nun ich denke, wer nicht aktiv mitmacht und auf Auswendiglernen setzt, für den bleibt es weitgehend gleich, ob er 160 Fragen und Antworten oder 120 Folien auswendig lernt, die man normalerweise in so einer Vorlesung mindestens präsentiert. Ich hoffe aber jetzt natürlich auf einen kleineren Prozentsatz von „Auswendig-Lernern“, die sich statt dessen doch lieber mit der sehr begrenzten Textlektüre auseinandersetzen, sich am Wiki beteiligen und auf diese Weise über ca. 10 Wochen lang kontinuierlich mit überschaubaren Zeitinvestitionen „aktiv lesen“, Fragen zum Text formulieren, diese beantworten und dabei auch darüber nachdenken, was in einem Text wohl wichtig ist und was nicht, was man wissen und sich merken sollte. Wer auf diese Weise mitarbeitet, wird sich in sehr kurzer Zeit auf die Klausur vorbereiten können – immerhin hat er selbst an ihr mitgearbeitet. Einen Schaden sehe ich hier nicht – vielmehr hätte man erreicht, was man sich immer wünscht, nämlich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Lektüre, die man zum Semesterbeginn als lesenswert recherchiert und/oder für die Studierende aufbereitet hat.

Nach zwei Wochen muss ich das Experiment immerhin nicht abbrechen. Bis jetzt scheint der Weg gangbar, auch wenn die ersten Steine erst mal aus dem Weg geräumt werden mussten. Ich bleibe optimistisch und bin gespannt auf den weiteren Verlauf. Jedenfalls zeigen mir die ersten Wochen, dass es sinnvoll ist, die Studierenden dazu anzuregen, selbst Fragen zu stellen – das ist nämlich, wie jetzt viele feststellen, gar nicht so einfach, aber man kann es lernen!

Experiment mit ungewissem Ausgang

Diese Woche ist es soweit: Mein „Experiment“ zur Podcast-Vorlesung startet an diesem Mittwoch (28.10.2009), an dem ich die Einführung mache und den Studierenden das Konzept erkläre (hier die Folien: Einfuehrungsfolien). Am Donnerstag dann wird der erste Themen-Podcast hochgeladen. Aktuell kann man schon mal den Einstiegspodcast (hier) anhören – zur Rahmung der Story sozusagen.

Ich habe in diesem Blog bereits mehrfach über die Podcast-Vorlesung, ihre theoretischen Grundlagen (hier und hier) und das Konzept (hier) berichtet. Zum Vorlesungsblog, auf dem die Podcasts abzurufen sind geht es hier. Natürlich werden wir diesen Versuch wissenschaftlich begleiten. Ich bin selbst sehr gespannt, was am Konzept funktionieren wird, wo wir nachbessern müssen und an welchen Stellen (hoffentlich wenige oder keine) negative Effekte auftreten.

Ich habe für dieses Vorhaben mehrere Helfer: Christian Jocher-Wiltschka ist unser Podcast-Experte und wird mit seiner Abschlussarbeit in die wissenschaftliche Begleitung einsteigen. Unterstützt wird er dabei nicht nur von mir, sondern auch von Marianne Kamper. Beide werden zusammen mit Tamara Specht die Studierenden zudem tutoriell begleiten. Das in die Vorlesung integrierte Tutorium zum wissenschaftlichen Arbeiten übernimmt Hannah Dürnberger. Und ohne Frank gäbe es keinen Podcast – er hat sich mutig auf die „Vorlesungsgespräche“ eingelassen, die uns letztlich beiden viel Spaß gemacht haben. Jetzt gilt es zu hoffen, dass sie auch beiden Studierenden positiv ankommen und vor allem ihren Zweck erreichen.

Im Gespräch

Die Organisation der GMW 2009 ist auf mich zugegangen, ob ich – da mein „Dialog-Vortrag“ mit Tobias nicht aufgenommen wurde –  ielleicht ein Manuskript dazu habe und zur Verfügung stellen könnte. Ja, habe ich und gebe ich auch gerne her:

iTunes statt Hörsaal Dialog

Der Inhalt ist nicht identisch mit dem Text (der ja nun wieder erfreulicherweise auch über den Tagungsband im Netz online verfügbar ist), weshalb es nicht ganz überflüssig erscheint, dieses Dokument auch anzubieten. Zudem möchte ich – weil es dazu passt – das Konzept für die Podcast-Vorlesung, die im Gespräch angeführt wird, zur Verfügung stellen.

Konzept Podcast VL 09_10

Die Podcasts selbst werden im Laufe des Wintersemesters online gestellt.

Für alle, die von GMW-Infos noch nicht genug haben, kann ich nur auf den Tagungsblog verweisen, auf dem u.a. ein Überblick über die Blogbeiträge versucht wird. Ich finde schon, dass man die Integration der digitalen Medien in die diesjährige GMW 2009 als vorbildlich bezeichnen kann. Das wurde sehr gut organisiert!! Die vielen Kommentare und Diskussionen (nicht nur auf diesem Blog) sind ein Zeichen, dass es dieses Jahr auch gelungen ist, den Dialog z.B. (aber nicht nur) zwischen „Generationen“ anzuregen …. wobei ich mich gefragt habe, wann man denn eigentlich zu den „Etablierten“ , wie das Marcel Kirchner so schön hier formuliert hat, gehört. 😉