Das Salz in der Suppe

Als ich die Festschrift für Stefan Aufenanger in der Hand hielt (Info hier), war der Text, von dem ich schon ahnte, dass er eine kontroverse Diskussion auslösen wird, noch nicht online. Es geht um Rolf Schulmeisters Artikel „Ansichten zur Kommentarkultur in Weblogs“ (Preprint hier). Jetzt, da nun das Preprint online ist (und es hat sich dank Twitter – auch auch ohne 😉 – wie ein Lauffeuer verbreitet), ist die Kommentarkultur in vollem Gange: Michael Kerres, Joachim Wedekind und Jochen Robes haben rasch reagiert; Sandra war noch schneller und hat ein etherpad-Dokument aufgesetzt (hier), das von vielen „beforschte Bloggern“ bereitwillig zur Kommentierung der mangelnden Kommentarkultur in Weblogs aufgegriffen wurde. Ich kommentiere jetzt die Kommentare zur Kommentarkultur nicht, empfehle einfach nur die Lektüre des Textes und der Kommentare. Als Autor jedenfalls kann man sich nur freuen, wenn das Geschrieben solche Aufmerksamkeit auf sich zieht – ist das doch bei wissenschaftlichen Beiträgen durchaus nicht an der Tagesordnung! Und kontroverse Thesen sind doch einfach das Salz in der Suppe – auch im Wissenschaftsbetrieb!

Nachtrag: Auch Christian Spannagel hat nun speziell die ihn betreffenden Passagen im Text zur Kommentarkultur ausführlicher kommentiert (hier). Nachtrag 2: Und jetzt noch Frank (hier).

15 Gedanken zu „Das Salz in der Suppe“

  1. Gabi, dem ist nichts hinzuzufügen, bis auf die Verwunderung, dass die Autor diese Diskussionen entweder vom Elfenbeinturm aus verfolgen oder die Diskussion im Blog wieder als nicht wissenschaftlich fundiert und nicht kommentarwürdig betrachten 😉 – möglicherweise diese Kommunikationskanäle aber auch garnicht kennen und verfolgen…..???
    Sigi

  2. Nun ja, es ist natürlich Teil der individuellen Freiheit, wie sie sich auch Blogger nehmen, zu entscheiden, auf welchen Kanälen man selbst wie kommuniziert. So, wie man nicht verlangen kann, dass Blogs vor allem der Kommentarkultur dienen sollten, kann man auch nicht verlangen, dass man überhaupt bloggt oder darauf seine Kommentare hinterlässt.
    Ich finde es sehr gut und wichtig, dass der Text als Preprint online zugänglich ist (und dafür hat Rolf Schulmeister gesorgt), sonst wäre die Diskussion im Netz darüber sehr viel schwieriger, weil sich alle erst das Buch besorgen müssten. Unterschiedliche Meinungen sind nicht ungewöhnlich, ja sie sind sogar nötig, wenn es darum geht, neue theoretische Konzepte sowie empirische Arbeiten zu rezipieren, auf Anschlussfähigkeit oder Widerspruch zu Bestehendem abzuklopfen etc. Mal unabghängig davon, dass durch die persönliche Betroffenheit einiger Leute bei speziell diesem Text noch eine etwas andere (emotionale) Qualität dazu kommt, ist Schulmeisters Beitrag wichtig, WEIL er Nachdenken und Diskussion auslöst (und dabei die Chance eröffnet, auf neue Ideen und Blickwinkel zu kommen), und er zeigt, dass es wichtig ist, WIE ein Beitrag dank der digitalen Verbreitung und Kommentierungsmöglichkeiten rezipiert und kommentiert werden kann. Natürlich wäre es jetzt noch schön, wenn daraus ein DIALOG mit dem Autor ensteht – aber das geht natürlich auch über andere Wege als Blogs 🙂
    Gabi

  3. Ich freue mich auch vor allem darüber, dass Rolf Schulmeister nicht nur kontroverse Themen angeht, sondern auch die Publikationen darüber seit Jahren konsequent öffentlich macht. Ich weiß nicht, von wie vielen Autoren z.B. der Aufenanger-Festschrift man das sagen kann. Sein Beitrag zur „Kommentar-Kultur“ im Web ist somit greifbar, auch wenn er dem Austausch mit Hilfe der unmittelbaren Web 2.0-Instrumente distanziert gegenüber steht. Aber, wie Du ja sagst, es führen viele Wege zu Rolf Schulmeister 😉
    Viele Grüße, Jochen

  4. Pingback: Schulmeister

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