Joachim Wedekind stellt (hier) fest: Alle beanspruchen plötzlich für sich die Version 4.0 – auf Gipfeltreffen, IT-Konferenzen und in Berichten über die Entwicklung unserer Wirtschaft und Gesellschaft. An mehreren Beispielen zeigt er, wie einfallslos die als Innovation deklarierten Entwicklungen sind – weit weg davon, die relevanten Probleme zu lösen, die wir haben und weiter auf uns zukommen. Wedekind kritisiert: Die Digitalisierung wird als alternativlos bezeichnet (ein Thema, das ich auf der Campus Innovation 2014 kurz aufgegriffen hatte, weil ich diesen Eindruck regelmäßig z.B. beim jährlichen Horizon Report habe: siehe hier) – und alle nicken: Erfolgreiche Lobbyarbeit, wie Wedekind treffend darstellt. Es würden falsche Prioritäten gesetzt und alte Denkmuster in die digitalisierte Welt fortgeschrieben. Am Ende dürfte vor allem eines in der mindestens vierten Version vorliegen: die Gier.
Das hat nun alles wenig mit dem zu tun, was unser Staat ja ebenfalls fördern und alle zum Mitmachen motivieren will, auch die Wirtschaft: Nachhaltigkeit ebenso wie Bildung für eine Nachhaltige Entwicklung (BNE). Ich habe an anderer Stelle (hier) darüber geschrieben und gleichzeitig mein Unbehagen darüber zum Ausdruck gebracht, dass die politischen Ambitionen dahinter nicht das sind, wofür ich mich leicht und optimistisch engagiere. Betrachtet man die in Wedekinds Beitrag genannte Abhängigkeit unserer Ministerien von der Wirtschaft und der Gier 4.0, braucht man wohl auch eine gehörige Portion Optimismus, um den Mut nicht zu verlieren.