Stimme aus dem Nichts

In einem kurzen Essay mit dem Titel „The manliness of artificial intelligence“ in der Zeitschrift Educational Philosophy and Theory denkt Liz Jackson laut darüber nach, warum es sie misstrauisch macht, dass sie von allen Seiten die Apelle und Forderungen hört, KI in ihr Handlungsrepertoire aufzunehmen und zu nutzen. Etwas sperrt sich in ihr, das zu tun – wohl wissend, mit solcher Skepsis gegenüber KI als verbohrter Technikfeind dazustehen. Die vollständige Literaturangabe lautet:

Jackson, L. (2024). The manliness of artificial intelligence. Educational Philosophy and Theory, 1-5. Es ist wirklich ein schöner Text. Den können wir dann später auch gut auf der Insel veröffentlichen.

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Studiengänge didaktisch (weiter-)entwickeln

Im Sommer 2022 haben wir am HUL den didaktischen Lehrpfad konzipiert und veröffentlicht (siehe den Blogpost hier). Dort findet sich in weiten Teilen mein früherer Studientext Didaktisches Design wieder, den ich mehrere Jahre lang (bis 2015) immer wieder aktualisiert hatte. Nun ist der Text seit ein paar Jahren im Lehrpfad materialisiert (und verbunden mit dem Ansatz von Peter Goodyear). Dieser Pfad dient uns am HUL als eigenes Instrument wie auch als Strukturelement für verschiedene Materialien, die Lehrpersonen an Hochschulen zum Selbstlernen verwenden können.

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Hybrides Feedback

Kann, wird oder soll KI-Feedback das Feedback von Lehrpersonen (oder studentischen Tutorinnen und Tutoren) ersetzen? Unter welchen Bedingungen wäre das grundsätzlich vertretbar? Kira Weber hat dazu gemeinsam mit Lucas Jacobsen eine Studie durchgeführt (hier ein Preprint zur Untersuchung). Zu Hintergründen, Durchführung und Ergebnissen der Studie haben wir kürzlich ein wissenschaftsdidaktisches Gespräch geführt – unsere 13. Episode des ProfCast. Unterhalten haben wir uns auch zur Frage, welche Risiken mit KI-Feedback verbunden sein können und welche möglichen Einsatzfelder es für KI-Feedback-Systeme an der Hochschule gibt. Am Ende landen wir beim „hybriden Feedback“ – ein Thema, bei dem ich mir vorstellen kann, dass es viele interessante Gestaltungsfragen zu bearbeiten gibt. Ich hoffe daher auf viele Zuhörerinnen und Zuhörer!

KI-ignorante Lehrpersonen?

„Es fühlt sich so an, als hätten viele Lehrende den ersten Schock, also den von generativer KI allgemein ausgehenden Schock inzwischen verarbeitet und sich in dieser neuen Realität irgendwie mit neuen Einverständniserklärungen und dem gelegentlichen Thematisieren von KI-Tools in ihrer Lehre eingerichtet. Mehr aber häufig auch nicht.“ Diese Diagnose stellt Isabella Buck in ihrem Beitrag mit dem Titel „Vom Werkzeug zum Teammitglied: Kollaborationskompetenz im KI-Zeitalter“. Lehrende, so Buck, seien „noch viel zu wenig darin geschult, KI-Tools als Kollaborationspartner zu betrachten, die Implikationen dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit KI für ihre Lehre zu begreifen“. Dazu gehöre auch, der KI als Kollaborationspartnerin „einen Vorschuss an Vertrauen“ entgegenzubringen, so wie das gegenüber einer menschlichen Kollegin der Falle sei: Da prüfe man auch „nicht alles, was sie macht“ – ansonsten könne man es ja direkt selbst tun.

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What is higher education really for?

Neil Kramm und Sioux McKenna haben im September 2023 einen kurzen Text mit der Frage veröffentlicht: What is higher education really for? Das geht in eine zumindest ähnliche Richtung wie meine auf die Hochschullehre bezogene Frage vom Februar 2023: Wozu sind wir hier? In beiden Fällen ist generative Künstliche Intelligenz (KI) der Auslöser. Entdeckt habe ich den Text allerdings jetzt erst. Die vollständige Quelle lautet: Kramm, N. & McKenna, S. (2023). AI amplifies the tough question: What is higher education really for? Teaching in Higher Education, 28(8), 2173-2178.

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Körperlichkeit und KI

Welche Rolle spielt der Körper in und für Lehren, Lernen und Bildung? Welchen Stellenwert misst die Allgemeine Didaktik diesem Thema zu? Infolge der tiefgreifenden Erfahrungen während der COVID-19-Pandemie mit all ihren Restriktionen für die physische Begegnung von Menschen auch im Bildungsbereich sind diese Fragen häufiger und differenzierter geworden. Freilich ist das nicht der einzige Anlass für diese Fragen: Der Einsatz digitaler Technologien (auch jenseits von Emergency Remote Teaching) ebenso wie Herausforderungen durch die Beeinträchtigung von Lernenden (und Lehrenden) sind seit längerem gute Gründe, sich der Körperlichkeit in der Didaktik zu widmen.

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Von Möglichkeiten, Wirkungen und Sinn

Generative KI als Feedback-Geberin in Studium und Lehre: Was ist da jetzt und künftig prinzipiell möglich, was wirkt und wie sinnvoll ist es? Das sind drei aus meiner Sicht drängende Fragen, von denen ich annehme, dass sie – in der skizzierten Reihenfolge – komplexer werden und schwerer zu beantworten sind mit der Folge: Antworten werden vor allem auf die erste, vielleicht noch auf die zweite, weniger aber auf die dritte gesucht.

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Insel der Forschung

Viel Arbeit wurde in diesem Jahr in die Insel der Forschung gesteckt. Entstanden ist sie als „Produkt“ unseres Begleitforschungsprojekts zum forschenden Lernen in der Studieneingangsphase, das nun schon etliche Jahre zurückliegt. Seitdem ist die Insel nicht nur mehrfach technisch, in Layout und Benutzerführung sowie mit Blick auf Barrierefreiheit überarbeitet worden. Es sind auch viele neue Inhalte hinzugekommen – beispielsweise Materialien für Tutorien. Besonders hinweisen möchte ich auf die zahlreichen Beispiele zum forschenden Lernen, die gesammelt sowie neu aufbereitet worden und hier zu finden sind.

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Neuer Konformitätsdruck

Die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Forschung & Lehre steht unter dem Motto Konfliktkultur – ein wichtiges Thema auf ganz verschiedenen Ebenen von Wissenschaft und Hochschule, wie ich finde. Die Beiträge im Heft decken diese Ebene-Vielfalt relativ gut ab. Ein vermutlich kontroverses Thema behandelt die praktische Philosophin Maria-Sibylla Lotter, die auch als Publizistin tätig und entsprechen oft in Medien auch außerhalb der Wissenschaft anzutreffen ist: den akademischen Streit und seine potenzielle Bedrohung.

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Bildungsphilosophische Forschung – ernsthaft?

Ich lese, ich denke, ich schreibe – das ist die Antwort der Bildungsphilosophin Claudia Ruitenberg auf die Frage, wie man in der bildungsphilosophischen Arbeit methodisch vorgeht. Ich steige mit diesem kurzen Zitat aus einem Interview mit Ruitenberg ein, das im Sommer dieses Jahres in der Zeitschrift Philosophical Inquiry in Education (online hier) erschienen ist. Vielleicht motiviert es zum Lesen des ganzen Textes: Es lohnt sich aus meiner Sicht für alle, die in der Hochschulbildungsforschung auch (bildungs-)theoretisch arbeiten wollen.

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