Konstruktivismus-Podcast

In diesem Wintersemester mache ich ein Master-Seminar mit (Luxus!!) 15 Studierenden. Wir bearbeiten acht Konstruktivisten, die wir in Form von Rollenspielen (nachgespielte Interviews), Diskussionen und Podcasts bearbeiten. Fünf Konstruktivisten werden in Präsenzsitzungen genauer präsentiert und deren Kernthesen werden in Form eines Interviews umgesetzt; diese Teams (Dreierteams) erarbeiten zudem einen 10-minütigen Podcast zu ihrem Konstruktivisten. Nun ist der erste Podcast online – vier weitere werden folgen. Der Podcast kann hier abrufen werden.

Die diesjährige Master-Gruppe ist sehr engagiert und ihre Ergebnisse sind überzeugend – im Seminar wie auch im ersten Podcast und bei letzterem kann sich jeder selbst eine Meinung bilden. Viel Spaß beim Zuhören! 🙂

Online-Vorlesung bei e-teaching.org

So, jetzt habe ich die erste „Online-Vorlesung“ bei e-teaching.org hinter mir – eine Vorlesung also, bei der man quasi mit seinem Rechner spricht ;-). Was dabei herauskommt, kann man hier anhören – ich hoffe, man kann einigermaßen was damit anfangen. Die Folien (hier nochmal zum Anschauen: Vortrag_eteaching_Dez07.ppt) sind an einigen wenigen Stellen etwas zerschossen, aber ansonsten hat es auch mit der Präsentation gut geklappt. Thema war das Assessment – eigentlich zu komplex für 30 bis 40 Minuten, und folglich konnte es nur darum gehen, einige Denkanstöße zu geben. In den nächsten Tagen gibt es die Möglichkeit, sich im Forum zu beteiligen und Fragen zu stellen – ich werde versuchen, sie am Di, Do und Sa so gut es geht zu beantworten. Viele Inhalte, die ich angesprochen habe, kann man auch in einem Arbeitsbericht nachlesen (hier).

Tech Pi und Mali Bu

Es ist an der Zeit, dass ich endlich mal etwas über das Projekt Tech Pi und Mali Bu schreibe – die Akteure einer Rahmengeschichte, deren Ziel es ist, Grundschulkinder Themen aus dem Bereich Naturwissenschaft näher zu bringen. Ausgangspunkt war die Überlegung, dass es für den Grundschulunterricht bereits eine Fülle interessanter und guter Materialien für Schüler und Lehrer gibt, dass aber die Vielfalt der Themen und deren mangelnde Zusammengehörigkeit vor allem für die Kinder ein ungelöstes Problem darstellt. Geschichten können – so unsere These – kohärenzsstiftend sein und genau diesen fehlenden Zusammenhang liefern bzw. dazu motivieren, einen Zusammenhang herzustellen. Das Projekt ist zum einen ein Entwicklungsprojekt (außerhalb der Uni), das seit einiger Zeit (zum Glück :-)) in Zusammenarbeit mit dem Projekt Naturwissenschaften entdecken von Schulen ans Netz e. V. erfolgt. Zum anderen ist es auch ein Forschungsprojekt, weil (a) einige konzeptionelle Arbeiten von uns als Grundlage dienten und (b) die Weiterentwicklung des Projekts und dessen Implementierung auch künftig wissenschaftlich begleitet werden soll.

Also, anschauen kann man sich Tech Pi und Mali Bu in den ersten beiden Episoden hier.

Weiterführende Infos für Lehrer gibt es auf Lehrer Online hier, und zum zugrundeliegenden narrativen Konzept (ebenfalls auf Lehrer Online) hier. Etwas nüchterner haben wir das Projket natürlich auch auf unserem Portal knapp skizziert; da wird es aber künftig noch mehr geben vor allem, wenn klar ist, wie die wissenschaftliche Begleitung genau aussehen kann (hier).

Institut für Medien und Bildungstechnologie – Einweihung

Gut Ding will Weile haben: Endlich weihen wir am Mittwoch (28.11.2007) offiziell unser neues Institut für Medien und Bildungstechnologie ein. Diese „Neugründung“ ist ein Zusammenschluss des ehemaligen Videolabors (jetzt Medienlabor), der Professur für Kommunikationswissenschaft und der Professur für Medienpädagogik. Das gemeinsame Portal ist hier zu finden. Jede Professur hat ihren eigenen Bereich auf diesem Portal (die Medienpäadgogik ist hier zu finden). Vor allem für die Studierenden unseres Studiengangs Medien und Kommunikation ist es jetzt einfacher geworden: Wir haben alle früher verstreuen Infos jetzt auf dem Portal gebündel (hier).

Zur Einweihung wird der Leiter des Medienlabors (Herr Dr. Mauermann) eine kleine Festrede halten und als externen Vortragenden haben wir Herrn Prof. Mandl gewinnen können – worüber ich mich natürlich sehr freue. Ich bin ja bekanntlich kein Freund von offiziellen Feiern, aber da wir eine „junge Belegschaft“ haben und alle kommen werden und auch noch Herrn Mandl begrüßen dürfen, wird es sicher ganz nett. 🙂

Bessere Lehre im Bachelor-Studium?

Eine neue Studie der HIS GmbH unter Absolventen von BA-Studiengängen (abrufbar hier) kommt u.a. zu folgendem Schluss:

„Moderne, aktivierende Lehr- und Lernformen kommen im Bachelorstudium häufiger zur Anwendung als in traditionellen Studiengängen. Und auch zahlreiche andere Aspekte des absolvierten Studiums bewerten Bachelorabsolventen besser als Absolventen mit herkömmlichen Abschlüssen – dazu gehören u. a. die wissenschaftliche Qualität der Lehre, die Praxisbezüge im Studium und die kommunikativen Strukturen. Aber auch bei den Absolventen mit herkömmlichen Abschlüssen fallen die Urteile über das Studium beim aktuell befragten Jahrgang im Vergleich mit früheren Jahrgängen besser aus. Die Umstellung auf die neuen Abschlüsse legt somit Potenziale zur Erneuerung des Studiums frei, die auch auf die tradierten Studiengänge abstrahlen. Dieses Ergebnis ist insbesondere für die Kompetenzentwicklung von Studierenden von Bedeutung, da sich die erwähnten aktivierenden Lehr- und Lernformen positiv auf das Niveau der im Studium entwickelten Kompetenzen auswirken.“

Ab Seite 47 in dem Bericht kann man nachlesen, auf welche Items sich diese Aussagen stützen, und die sind eher breit und unspezifisch. Trotzdem: Immerhin ein positives Signal, dass Bologna nicht zwangsläufig zu Verschlechterungen im Lehrbetrieb führt, sondern dass es tatsächlich einen Gestaltungsspielraum gibt!

Der Nutzen wird vertagt …

Der Flyer zum Buch „Der Nutzen wird vertagt: Bildungswissenschaften im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Profilbildung und praktischem Mehrwert“ist bereits da (Flyer.pdf). Das Buch selbst habe ich leider noch nicht in der Hand, aber ich denke, es wird bald erscheinen. Zusammen mit Joachim Kahlert und einer ganzen Reihe engagierter Autoren/innen sind wir in diesem Buch der Frage nachgegangen, warum man sich in den Erziehungs- und Bildungswissenschaften so schwer tut, mit der Forschung auch konkreten Nutzen im Bildungsalltag zu stiften. Ich hoffe, das Buch findet viele interessierte Leser/innen.

Buch und Portal zum Persönlichen Wissensmanagement

Lange hat es gedauert, aber nun sollte es bald so weit sein: Laut Verlagsangaben erscheint das Buch: „Wissenswege. Methoden für das persönliche Wissensmagrement“ demnächst (also im November). Wie hier berichtet, habe ich dazu zwei Anläufe gebraucht und letztlich über die Zusammenarbeit mit Martin Eppler hoffentlich den richtigen „Weg“ gefunden. Pünktlich – oder besser gesagt, gerade noch rechtzeitig, haben wir auch das dazugehörige Portal (hier) auf die Beine gestellt: „Wir“, das sind vor allem Frank Vohle, Christian Zange und ich. Es haben sich auch bereits einige aus unserem Umfeld bereit erklärt, aktiv in Zukunft mitzuwirken (siehe Team), damit sich das Portal auch füllt. Ich hoffe, es werden bald mehr. Falls noch nicht alles optimal ist, bitte ich das zu verzeihen – wir sind am Anfang.

Es handelt sich nicht bloß um eine Web-Seite zum Buch, auch wenn das Buch Ausgangspunkt war. Vielmehr wollen wir interessante Inhalte, vor allem auch Werkzeuge zum persönlichen Wissensmanagement sammeln und ein Glossar aufbauen. Zu allen diesen Dingen gibt es nun schon ein bisschen was – aber das ist freilich erst ein bescheidener Beginn.

Öffentlicher Dialog über den pädagogischen Nutzen digitaler Medien

Dank Jochen Robes bin ich auf eine sehr interessante Seite des „Economist“ aufmerksam geworden: Zwei Experten beziehen zum Thema Lernen/Bildung mit digitalen Medien öffentlich Stellung (hier) und diese Stellungnahmen dürfen kommentiert werden – was etliche Leser auch fleißig tun (kann man sich hier anschauen). Das Ganze wird auch moderiert, dauert mehrere Tage (und ist morgen abgeschlossen). Ich finde das Format auf jeden Fall spannend: Einmal als eine Möglichkeit der Nutzung digitaler Medien zum öffentlichen Diskurs, der oft genug nicht stattfindet (statt dessen werden verschiedene Statements aneinandergereiht). Zum anderen aber könnte man sich auch überlegen, wie man dieses Format didaktisch nutzbar machen kann. Wie das Ganze funktioniert, kann man hier nachlesen.

Detektei Suni – Folge 5

Verrat auf Burg Felsenstein – so heißt die neue Folge der Detektei Suni (hier), die thematisch auf der Grundlage der Augsburger Kinderuni-Vorlesung von Prof. Dr. Christoph Becker mit dem Titel „Ein Unglück kommt selten allein: Wer bezahlt den Schaden?“ entstanden ist. Das Cover kommt wie immer von Frank Cmuchal. Für Skript und Web-Seite ist Ruben Schulze Fröhlich zuständig. Wir warten immer noch auf finanzielle Unterstützung seitens der Uni. Wie es aussieht, rückt sie näher, aber ich glaube es erst, wenn Geld auf unserem Konto ist. Wahnsinn: An sich müsste uns die Unileitung bei diesem Marketing für die Uni Augsburg doch zumindest mal EINEN Wunsch von den Lippen ablesen, oder?

Warum ich an der Uni ein großes Postfach habe

Als ich im Herbst 2001 die Professur für Medienpädagogik an der Universität Augsburg übernommen habe, habe ich ein Postfach an der zentralen Poststelle erhalten. Mir ist damals nicht aufgefallen, dass es kleine und große Postfächer gibt. Erst im darauf folgenden Sommer habe ich das bemerkt, denn da habe ich ein großes Postfach bekommen. Warum? Weil die vielen Abschlussarbeiten nicht hineinpassten. Vor einer Woche hat man mir die aktuellen Abschlussarbeiten (inzwischen fast nur noch Bachelor- und einige Masterarbeiten) persönlich vorbeigebracht – mit einem kleinen Wägelchen, auf dem sich über 50 Arbeiten (schätzungsweise) befanden. Das ist auch der Grund, warum es in meinem Blog derzeit recht still ist: Nein, ich nutze nicht die letzten Tage vor Vorlesungsbeginn für einen kleinen Urlaub. Ich mache seit einer Woche nichts anderes als Arbeiten zu lesen und zu begutachten: 23 Erstgutachten und 35 Zweitgutachten stehen an – bzw. einiges davon ist Gott sei Dank schon erledigt.

Ich habe mal ein kleine Statistik gemacht:

  • SoSe 2002: 15 Erstgutachten
  • WiSe 02/03: 9 Erstgutachten
  • SoSe 03: 20 Erstgutachten
  • WiSe 03/04: 36 Erstgutachten
  • SoSe 04: 35 Erstgutachten
  • WiSe 04/05: 43 Erstgutachten + 1 Zweitgutachten
  • SoSe 05: 23 Erstgutachten + 1 Zweitgutachten
  • WiSe 05/06: 25 Erstgutachten + 20 Zweitgutachten
  • SoSe 06: 8 Erstgutachten + 13 Zweitgutachten
  • WiSe 06/07: 23 Erstgutachten + 20 Zweitgutachten
  • SoSe 07: 20 Erstgutachten + 8 Zweitgutachten
  • WiSe 07/08: 23 Erstgutachten + 35 (es können aber noch mehr werden – es werden sehr wahrscheinlich noch mehr)

Das macht – heutiger Stichtag – 380 Gutachten in sechs Jahren – ohne DAAD-Gutachten, Gutachten für Studierende, die sich an eine Stiftung wenden, Dissertationsgutachten und Gutachten, die man in oder für Berufungskommissionen erstellt.

Wahrscheinlich gibt es Kollegen/innen, die noch (viel) mehr machen (müssen). Sicher aber gibt es auch viele, die das gar nicht nachvollziehen können, weil entweder die Professuren/Lehrstühle pro Studiengang zahlenmäßig viel mehr sind oder aber weil es in einigen Fächern schlichtweg viel weniger Studierende gibt. Aber darum geht es gar nicht: Eher geht es darum, dass man sich fragen muss: ist das noch das, was man von den Professoren will? Gutachten schreiben und – das kommt noch dazu – bürokratische Anforderungen erfüllen? Und letztere nehmen explosionsartig zu …. aber gut, das ist ein anderes Thema.