Selbstverständlich mitgedacht?

Die Frage, welche Rolle das fachliche Wissen im Kontext der Hochschulbildung künftig (noch) spielen wird oder besser: spielen soll, wenn generative KI zum selbstverständlichen Bestandteil akademischen Handelns wird, treibt mich schon länger um. Meine Skepsis gegenüber einer allzu starken Begeisterung für fachübergreifend angelegte Future Skills (siehe dazu auch den Impact Free Artikel mit Marco Kalz) – oft in Verbindung mit einer Geringschätzung von Wissen – hat mit dieser Frage zu tun. Ich denke, es reicht mit Blick auf Hochschulbildung nicht, kritisches Denken zu fordern, um zu signalisieren, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit KI selbstverständlich immer mitgedacht ist. Denn: Wie geht kritisches Denken im akademischen Handeln ohne Fachwissen? Als mich vor einigen Wochen Ullrich Dittler für einen Beitrag zu einem Sammelband zu Fragen an die Hochschuldidaktik der Zukunft kontaktiert hat, habe ich diese Gelegenheit genutzt, um meine Argumentation für fachliches Wissen auch oder gerade in Zeiten von KI systematischer auszuarbeiten. Da es natürlich eine Weile dauert, bis das Buch (in 2026) erscheinen wird, ich aber eine Diskussion zu eben diesem Thema tatsächlich auch jetzt wichtig fände, stelle ich ein Preprint zur Verfügung:


Damit verabschiede ich mich in meine sommerliche Blogpause und melde mich Anfang September 2025 wieder zurück. Ich wünsche allen, die hier ab und zu vorbeischauen, ebenfalls eine hoffentlich erholsame Auszeit im Laufe der nächsten Wochen.

Schulische Psychologiedidaktik – Impulse für die Hochschuldidaktik

Seit ein paar Wochen liegt das neue Buch „Psychologiedidaktik an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Ein Lehrbuch mit Unterrichtsmaterialien“, herausgegeben von Ingrid Scharlau, Elena Bender, Justine Patrzek und Christine Schreiber, auf meinem Schreibtisch. Nun habe ich es gelesen und auf Wunsch von Ingrid Scharlau eine Rezension dazu verfasst.

„Schulische Psychologiedidaktik – Impulse für die Hochschuldidaktik“ weiterlesen

KI als Spiegel des Menschen

Nähe, Vertrauen und Beziehung im Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz (KI) an Hochschulen – damit setzt sich ein Text von Denis Pijetlovic auseinander, der online hier zu finden ist. Der Autor geht davon aus, dass Menschen zunehmend Vertrautheit im Dialog mit KI entwickeln und vermutet, dass dies die Wissens- und Wissenschaftskultur ebenso wie das Lehren und Lernen herausfordert. Als Dialogmaschinen haben Dominikus Herzberg und ich im März (hier) generative KI ebenfalls bezeichnet – eine Parallele tut sich hier in jedem Fall auf. Aber das ist nicht der Grund, warum ich auf den Text verweise: Ich finde, er ist ausgesprochen denk- und diskussionsanregend.

„KI als Spiegel des Menschen“ weiterlesen

Lehrforschung – auch in Zeiten „knapper Zeit“

Eine neue Podcast-Episode unseres HUL-ProfCast ist seit kurzem online: In dieser 19. Episode spreche ich mit Parisa Moll-Khosrawi über Lehrforschung in der Medizindidaktik. Im Zentrum steht die Frage, was die Besonderheit von Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) speziell in der Medizin ist. Weitere Themen, auf die wir zu sprechen kommen, sind unter anderem die Fachdidaktik der Medizin, Simulation als didaktische Methode und die Zukunft der Medizindidaktik.

„Lehrforschung – auch in Zeiten „knapper Zeit““ weiterlesen

Stimmen aus der Schweiz

Gleich zwei Impact Free-Artikel sind in den letzten Wochen online gegangen, die von externen Autorinnen und Autoren kommen – alle aus der Schweiz: Christof Arn, selbständiger Hochschuldidaktiker und Ethiker in der Aus- und Weiterbildung an verschiedenen Hochschulen im deutschsprachigen Raum hat einen Beitrag mit dem Titel „Immersion, didaktisches Dreieck, Agilität – Modellierungen für lernendenzentriert- entwicklungsorientiert-agile Bildung“ verfasst (Impact Free 64). Monika Schlatter, Dominik Tschopp, Roy Fischer, Juliane Felder und Johanna Thüring von der Fachhochschule Nordwestschweiz haben den Text „Künstliche Intelligenz und Hochschullehre: der Beitrag von Communities of Practice für einen konstruktiven Umgang am Beispiel von EduAI@FHNW“ beigesteuert (Impact Free 65).

Live vor Ort

Nun liegt der 4. Präsenztag im Rahmen unseres Masterstudiengangs Higher Education (MHE) schon wieder fast zwei Wochen zurück: Seit 2022 veranstalten wir jeweils im Juni dieses Präsenz-Event, das es den Studierenden ermöglicht, sich untereinander und mit uns live vor Ort zu treffen. In einem Online-Studiengang ist das ein besonderer Moment: Zwar kennen sich die meisten untereinander in ihrer jeweiligen Kohorte wie auch zu einem nicht unerheblichen Teil zwischen den Kohorten, weil alle Module neben asynchronen Aktivitäten Videokonferenztermine umfassen, Tandem- und Gruppenarbeiten einbinden und viel Wert auf Austausch und Kooperation legen. Sich dann aber auch mal physisch zu begegnen und zu sprechen, ist doch noch einmal etwas Anderes.

„Live vor Ort“ weiterlesen

Didaktisch geeignet?

Werden an Universitäten Stellen besetzt, in denen Lehre zum Aufgabengebiet gehört, ist meist auch die Eignung einer Person für diese Aufgabe festzustellen. Bezeichnet wird dies in der Regel als pädagogische oder didaktische Eignung. Regelhaft, aber nicht ausschließlich, spielt das in Berufungsverfahren auf Professuren eine zentrale Rolle. Inzwischen sind hierzu verschiedene Instrumente im Einsatz: Probevorlesung oder Probeseminar, probeweise Gestaltung von Lehrsituationen, Lehrveranstaltungsevaluationen, Fortbildungsnachweise, Lehrauffassung oder -philosophie, Lehrkonzept, Lehrplanung, Liste durchgeführter Lehrveranstaltungen oder Lehrbiografie, Praxisbeispiele aus der Lehre, Lehrprojekte oder Lehrforschungsprojekte, Lehrpreise, Lehrportfolio. Welche dieser Instrumente in gegebenenfalls welcher Kombination ausgewählt werden, ist höchst variabel und unterscheidet sich in Deutschland nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern auch von Universität zu Universität. Die genannten Bezeichnungen werden zudem nicht überall deckungsgleich verwendet, sind bisweilen organisationsspezifisch definiert oder bleiben in ihrer Bedeutung offen.

„Didaktisch geeignet?“ weiterlesen

Rückzugsort zum Mit- und Nachdenken

Es fällt etwas schwer, während der Sommertage an den November zu denken, aber eine kurze Info soll dennoch heute an diejenigen gehen, die sich für Design-Based Research als bildungswissenschaftliches Forschungsgenre interessieren. Zusammen mit Kollegen der Universität Lüneburg veranstalten wir am 10. November 2025 im Warburg Haus (in Hamburg) ein DBR-Kolloquium. Alle Infos dazu finden sich hier in unserem DBR-Blog. Wer sich vortragend beteiligen möchte, kann sich noch bis Ende Juni bewerben. Wir freuen uns aber ebenso über interessierte Personen, die ohne eigenen Vortrag mitdiskutieren möchten.

„Rückzugsort zum Mit- und Nachdenken“ weiterlesen

Präsent sein

Im Mai 2025 habe ich einem Journalisten für einen Artikel in der FAZ ein kurzes Interview gegeben zu der Frage, ob die Präsenzvorlesung noch zeitgemäß sei. Meine Antworten auf die Interview-Fragen dienten dem Journalisten als EINE Quelle, so nehme ich an, für seinen Beitrag, der heute in der Samstagsausgabe der FAZ erschienen ist (online frei verfügbar ist der Beitrag leider nicht zu lesen). Wer wissen will, welche Antworten ich auf die gestellten Fragen zur Präsenzvorlesung gegeben habe, kann weiterlesen:

„Präsent sein“ weiterlesen

Higher Education studieren

Seit diesem Semester ist die Bewerbungsphase zum Wintersemester für den Master Higher Education (MHE) etwas früher als bisher – das heißt: Sie läuft bereits seit Anfang Mai und endet am 15. Juni. Es wären also noch zwei Wochen Zeit, um sich zu bewerben (Infos zur Bewerbung siehe hier). Was spricht dafür?

Fünf gute Gründe für das Studium des MHE:

„Higher Education studieren“ weiterlesen