Der Herbst ist dieses Jahr (2025) eine Phase, in der gleich mehrere Werke zur Publikation kommen und damit arbeitsreiche und oftmals auch längere Prozesse abschließen, in denen akquiriert und kommuniziert, geschrieben und begutachtet, verbessert und redigiert wird. Ich freue mich, dass das nun auch bei der neuen Ausgabe des Journals für Allgemeine Didaktik der Fall ist: Zusammen mit Daniel Scholl und Michaela Gläser-Zikuda habe ich an der Herausgabe des Themenheftes „Allgemeine Didaktik und Künstliche Intelligenz“ gearbeitet. Das Heft ist online hier offen zugänglich. Auch ein eigener Beitrag von mir und Eileen Lübcke findet sich im Heft: Darin haben wir herausgearbeitet, welche Rolle generative KI beim forschenden Lernen spielen kann und welche Grenzen wie auch Risiken sich dabei auftun.
„Allgemeine Didaktik und KI“ weiterlesenHätte nicht nein sagen können
Die Werbewelle zum Handbuch Hochschulforschung. Forschung über Hochschule und Wissenschaft ist nun langsam abgeebbt – ein vielleicht guter Zeitpunkt, auch in diesem Blog aus meiner persönlichen Sicht (endlich) kurz darüber zu berichten.
„Hätte nicht nein sagen können“ weiterlesenVom Nutzen eines fiktiven Briefs
Man kann wirklich nicht sagen, dass Universitäten und HAWs das Thema generative Künstliche Intelligenz (KI) nicht auf dem Schirm hätten – im Gegenteil: Es gibt viele Bemühungen, die Chancen, dann und wann auch die Risiken, der akademischen Nutzung von KI auf unterschiedliche Art und Weise aufzugreifen und Empfehlungen zu geben. Es ist vielleicht etwas ungeschickt, dass – so scheint es – fast jede Hochschule diese Angebote für sich (neu) erfindet und dabei ausgesprochen ähnlich vorgeht. Aber das erklärt sich vermutlich aus dem Konkurrenzverhältnis, in dem Hochschulen heute (leider) stehen. Aus dem Rahmen fällt da die Idee, sich über die alte Form des Briefs an Menschen zu wenden, die in der Hochschule zu KI greifen – speziell im Studium: Lindsay Brainard hat eine solchen fiktiven Brief verfasst und hier veröffentlicht. Ich habe die Idee aufgegriffen und lade zu einem Gedankenexperiment ein, das man hier – als Impact Free-Artikel – nachlesen kann.
„Vom Nutzen eines fiktiven Briefs“ weiterlesenForschendes Entwerfen – jetzt auch in englischer Sprache
2024 haben wir im Transcript Verlag das Buch zum „Forschendes Entwerfen“ veröffentlich: Reinmann, G., Herzberg, D. & Brase, A. (2024). Forschendes Entwerfen: Design-Based Research in der Hochschuldidaktik. Bielefeld: transcript.
Ein gutes Jahr später können wir nun eine englische Übersetzung anbieten. Auch die englische Fassung ist online frei zugänglich, nämlich hier über das Forschungsdatenmanagement der Universität Hamburg. Der Titel der englischen Fassung lautet: „Research through Design in Higher Education“. (Direktlink zum pdf)
„Forschendes Entwerfen – jetzt auch in englischer Sprache“ weiterlesenSoTL – dranbleiben!
Scholarship of Teaching and Learning (SoTL), so die gängige Darstellung, ist im deutschsprachigen Raum weit weniger verbreitet und etabliert als etwa in den USA. Auf dem Publikationsmarkt ist in den letzten Jahren allerdings ein Anstieg von Veröffentlichungen zu SoTL-Projekten ebenso wie über SoTL als eine für Hochschulen höchst interessante Art des Forschens zu verzeichnen. Nach den von Fahr et al. im Jahr 2022 herausgegebenen Band „Hochschullehre erforschen. Innovative Impulse für das Scholarship of Teaching and Learning“ ist nun – 2025 – ein weiterer SoTL-Band von Bohndick et al. erhältlich: Scholarship of Teaching and Learning und disziplinäre Forschung: Eine komplexe Beziehung.
„SoTL – dranbleiben!“ weiterlesenSo soll Lehre sein?
Die Ansprüche an Hochschullehre steigen – in ihrer Menge ebenso wie in ihrer Komplexität. Anfang des Jahres habe ich versucht, meine Beobachtungen, Einsichten aus Literatur und eigene Überlegungen, die sich schon länger angesammelt hatten, etwas zu systematisieren. Herausgekommen ist ein Text, der (trotz erster Skepsis) im Sommer 2025 dann doch in der Zeitschrift die hochschullehre veröffentlicht worden ist: Der Beitrag mit dem Titel „So soll Lehre sein? Ansprüche an Hochschullehre. Ein Essay“ ist online hier zugänglich. Wer sich erst mal kurz orientieren will sei auf das Abstract verwiesen:
„So soll Lehre sein?“ weiterlesenWerkstolz!?
Werkstolz – braucht man das oder ist das ein überflüssiges Gefühl? Ist Werkstolz Teil einer professionellen Identität im Wissenschaftskontext oder Ausdruck einer überholten individualistischen Haltung? Der Einstieg in die Sommerpause war verregnet und mündete in einen spontanen Dialog mit Mensch und Maschine zum Werkstolz, den ich noch im August in einem Impact Free Artikel – zusammen mit Frank Vohle – festgehalten habe. Wir freuen uns, wenn der Text (hier abrufbar) auf Interesse stößt.
Trennungsgerüchte
Kurz bevor nun das Sommersemester endet und als Auftakt nach der jährlichen Blogpause wird es Zeit, auf unseren HUL-Newsletter zu verweisen, der Ende Juli erschienen ist. Als Motto hatten wir gewählt: „Trennungsgerüchte: Lehre künftig ohne Forschung“.
„Trennungsgerüchte“ weiterlesenSelbstverständlich mitgedacht?
Die Frage, welche Rolle das fachliche Wissen im Kontext der Hochschulbildung künftig (noch) spielen wird oder besser: spielen soll, wenn generative KI zum selbstverständlichen Bestandteil akademischen Handelns wird, treibt mich schon länger um. Meine Skepsis gegenüber einer allzu starken Begeisterung für fachübergreifend angelegte Future Skills (siehe dazu auch den Impact Free Artikel mit Marco Kalz) – oft in Verbindung mit einer Geringschätzung von Wissen – hat mit dieser Frage zu tun. Ich denke, es reicht mit Blick auf Hochschulbildung nicht, kritisches Denken zu fordern, um zu signalisieren, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit KI selbstverständlich immer mitgedacht ist. Denn: Wie geht kritisches Denken im akademischen Handeln ohne Fachwissen? Als mich vor einigen Wochen Ullrich Dittler für einen Beitrag zu einem Sammelband zu Fragen an die Hochschuldidaktik der Zukunft kontaktiert hat, habe ich diese Gelegenheit genutzt, um meine Argumentation für fachliches Wissen auch oder gerade in Zeiten von KI systematischer auszuarbeiten. Da es natürlich eine Weile dauert, bis das Buch (in 2026) erscheinen wird, ich aber eine Diskussion zu eben diesem Thema tatsächlich auch jetzt wichtig fände, stelle ich ein Preprint zur Verfügung:
Damit verabschiede ich mich in meine sommerliche Blogpause und melde mich Anfang September 2025 wieder zurück. Ich wünsche allen, die hier ab und zu vorbeischauen, ebenfalls eine hoffentlich erholsame Auszeit im Laufe der nächsten Wochen.
Schulische Psychologiedidaktik – Impulse für die Hochschuldidaktik
Seit ein paar Wochen liegt das neue Buch „Psychologiedidaktik an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Ein Lehrbuch mit Unterrichtsmaterialien“, herausgegeben von Ingrid Scharlau, Elena Bender, Justine Patrzek und Christine Schreiber, auf meinem Schreibtisch. Nun habe ich es gelesen und auf Wunsch von Ingrid Scharlau eine Rezension dazu verfasst.
„Schulische Psychologiedidaktik – Impulse für die Hochschuldidaktik“ weiterlesen