Ich muss mal wieder ein wenig Werbung für unseren Master Higher Education (MHE) machen (online und berufsbegleitend) – jedenfalls zwischen zwei aktuellen MHE-Ereignissen, die diesen Studiengang für mich so besonders machen: unsere Projektkonferenz und der MHE-Präsenztag.
Autor: Gabi Reinmann
Jenseits der Anreize
Der vierte ProfCast „Wissenschaftsdidaktik im Gespräch“ am HUL ist online – abrufbar hier. Mein Gesprächspartner war Jörn Behrens, Professor für Numerische Methoden in den Geowissenschaften. Vordergründig geht es in unserem Gespräch um eine weitere Variante von Inverted (oder Flipped) Classroom. Mich persönlich noch viel mehr beeindruckt hat aber zum einen, wie Jörn Behrens seine Lehre nach den Erfahrungen in den Semestern der COVID-19-Pandemie langfristig umgestellt hat, und zum anderen, aus welchen Gründen er den damit verbundenen Mehraufwand auf sich nimmt:
Wie viel Maschine verträgt der Mensch?
In einem Zeitungsinterview prophezeit der Rechtswissenschaftler Richard Susskind (hier), „dass den Menschen immer weniger Dinge bleiben, die ihnen Maschinen nicht abnehmen können“. Es werde künftig nur mehr sehr wenige Berufe geben, „für die Menschen besser qualifiziert sind als Maschinen“. Und „wenn fast alles, was wir können, auch von einer Maschine erledigt werden kann“, stelle sich die Frage: „Wieso sind wir hier?“
Wissenschaftlicher Diskurs über Wissenschaft und (ihre) Didaktik
Über 40 Autorinnen und Autoren haben bereits in den Bänden I bis III der Reihe Wissenschaftsdidaktik (Band III erscheint im Spätsommer) mitgewirkt: wissenschaftlich tätige Personen, die einen Beitrag zum Thema Wissenschaftsdidaktik aus höchst unterschiedlichen Perspektiven geleistet haben. Vor mehreren Monaten hatten Rüdiger Rhein und ich all diese Personen eingeladen, bei Interesse Ende Mai (2023) an einem Symposium in Hamburg teilzunehmen. Ziel war es, den wissenschaftlichen Diskurs über Wissenschaft und (ihre) Didaktik in Präsenz fortzuführen. Knapp 20 Autorinnen und Autoren sowie ein paar Interessenten für Band IV sind dem Aufruf gefolgt. In dieser Runde haben wir im Gästehaus der Universität am vergangenen Freitag meiner Einschätzung nach einen interessanten und kommunikativen Tag verbracht.
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Einblick in Gestaltungswelten
Der dritte Podcast mit einem wissenschaftsdidaktischen Gespräch (ProfCast) ist seit kurzem online – nämlich hier. Gesprächspartner war Sebastian Späth, Professor für BWL/Digitale Märkte an der Universität Hamburg. Thematisch haben wir uns über Game-Based Learning als didaktisches Prinzip in der betriebswirtschaftlichen Lehre unterhalten.
Fragen von der Hochschuldidaktik an die Hochschuldidaktik
In den ersten Monaten des Jahres 2023 habe ich zwei Anfragen aus Zürich bekommen, ob ich bereit wäre, einige Interviewfragen zu beantworten und die entstehenden Videobeiträge für projekt- bzw. universitätsinterne Zwecke zur Verfügung zu stellen. Dieser Bitte bin ich gerne nachgekommen. Unter anderem haben solche Fragen den Vorteil, dass man von der eigenen Perspektive mitunter etwas abrücken und sich auf die Perspektive anderer einlassen muss. Das regt zum Nachdenken an. Darüber hinaus machen Interviewfragen deutlich, was gerade drängende Probleme oder Themen sind, die hochschuldidaktische Relevanz haben. Da die Interviewfragen von hochschuldidaktischen Akteuren kamen und an mich gestellt wurden, die ich selbst hochschuldidaktisch tätig bin, handelt es sich gewissermaßen um Fragen der Hochschuldidaktik an die Hochschuldidaktik. Daher habe ich die beiden (unterschiedlich langen) Interviews in einem neuen Impact Free-Artikel hier festgehalten.
Training oder Entlastung? Wie KI die Expertenlandschaft spaltet
Welchen Einfluss werden Chatbots wie ChatGPT und Künstliche Intelligenz (KI) auf Hochschulbildung und Universität haben? Was soll/muss noch erlernt werden und was nicht? In der Mai-Ausgabe von Forschung & Lehre finden sich zwei Einschätzungen, die – trotz einiger weniger gemeinsamer Einschätzungen – verschiedener nicht sein könnten und damit, so meine Beobachtung, ganz gut den Rahmen abstecken, innerhalb dessen das Themas KI an Universitäten derzeit diskutiert wird.
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Hochschulbildung? Fehlanzeige!
„Was sind Bildungswissenschaften? Systematik vielfältiger Auffassungen in der wissenschaftlichen Literatur“ – so der Titel eines aktuellen Beitrags von Felix Schreiber und Colin Cramer in der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft – online hier abrufbar. Viele, die in irgendeiner Weise bildungswissenschaftlich tätig ist, werden hier vermutlich aufhorchen und sich neugierig an die Lektüre machen, denn: In der Tat ist es ausgesprochen schwer bis unmöglich zu erklären, was denn Bildungswissenschaft (Singular) ist bzw. was Bildungswissenschaften (Plural) sind.
Kein schlechter Ratschlag
ChatGPT and Artificial Intelligence in higher education: Quick start guide ist ein kürzlich online erschienenes Dokument der UNESCO zu ChatGPT. Das Dokument versteht sich – wie der Titel schon verrät – als Schnelleinführung in die Nutzung von ChatGPT in der Hochschulbildung.
KI-freie Zonen
Sandra Hofhues hat mich auf einen interessanten Blogbeitrag (hier) von Thomas Alkemeyer hingewiesen, welcher der Frage nachgeht, ob ChatGPT zu einer „De-Singularisierung der akademischen Eliten“ führt. Die Kernbotschaft des Textes kommt aus meiner Sicht im folgenden Satz gut zum Ausdruck: „Den Vertreter:innen der akademischen Klasse, die sich allzu gern als Singularitäten performieren und imaginieren, sollte es jedenfalls zu denken geben, wenn ihre ‚kognitive‘ Arbeit leichter von Maschinen erbracht werden kann als die ‚praktische‘ Arbeit von Handarbeiter:innen“.