Nicht nur die Schrift der Bundesassistentenkonferenz zum „Forschenden Lernen und wissenschaftlichen Prüfen“ hat demnächst ihr 50-jähriges Jubiläum (sowohl die dghd als auch die GfHf werden auf ihren Tagungen 2020 darauf eingehen). Auch das „problem-based learning“ (PBL) – gerne als zum forschenden Lernen verwandte, aber davon deutlich zu unterscheidende Form des Lernens (und Lehrens) bezeichnet – blickt auf runde 50 Jahre zurück. Die Zeitschrift Advances in Health Sciences Education widmet aus diesem Anlass dem PBL ein eigenes interessantes Themenheft.
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Mehr davon
Eine interessante aktuelle Diskussion zu Gütekriterien qualitativer Sozialforschung, findet sich in der Zeitschrift für Soziologie 2018 (47/2) in einem Text von Strübing, Hirschauer, Ayaß, Krähnke & Scheffer, der erfreulicherweise auch online (hier) zugänglich ist.
Wider dogmatische Verkürzungen
Im Zuge einer Recherche aktueller Beiträge zu Scholarship of Teaching and Learning (SoTL) bin ich auf den Herausgeberband „Kritische Hochschullehre. Impulse für eine innovative Lehr- und Lernkultur“. Einer der darin versammelten Texte von Fahr und Zacherl trägt den Titel „Hochschullehre und Reflexion – Ein multimodales Lehr-Lern-Konzept am Beispiel eines Hochschuldidaktik-Kurses“ (S. 281-393), worunter ich erst mal nicht vermutet hätte, dass sich hier interessante Überlegungen zu SoTL und Wissenschaftsdidaktik finden lassen.
Wirkliche Promotionskultur
Die Promotion ist immer mal wieder Gegenstand der Kritik. Bisher ging diese Kritik tendenziell dahin, dass die Ausbildung von Doktoranden zu unstrukturiert, letztlich auch zu wenig (nur über das Ergebnis der Dissertation selbst) kontrollierbar sei. André Alt, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, schlägt nun andere Töne an.
So wichtig wie lange nicht
„Hochschulen sind nicht nur Hüter wissenschaftlicher Debatten, sondern auch ein Diskursraum, in dem Meinungsfreiheit gilt – im Rahmen des Grundgesetzes und der Demokratie. Auch wenn es nun zu unangenehmen Diskussionen und Momenten kommt, die den gesellschaftlichen Wertekonsens infrage stellen, bietet das Ermöglichen einer solchen Debattenkultur Chancen für die Hochschulkommunikation. Beweist sie sich als Ort des argumentativen Austausches, stärkt sie das nach innen und außen – und nutzt ihr mehr als Hochglanzflyer und schmucke Webseiten“, so Eric Wallis in einem Beitrag (hier) im Oktober 2019 in der DUZ.
Eine Geschichte des Scheiterns
Heute habe ich einen für mich sehr interessanten Text von Wilfried Rudloff gelesen:
Rudloff, W. (2011). Die Studienreform in der Hochphase der Hochschulexpansion: Zwischen Effektivierung und Projektstudium. In R. Pöppinghege & D. Klenke (Hrsg.), Hochschulreform früher und heute. Zwischen Autonomie und gesellschaftlichem Gestaltungsanspruch (S. 186-216). Köln: shVerlag.
Rudloff beleuchtet hier den für die Hochschuldidaktik höchst relevanten Zeitraum vom Ende der 1950er bis Mitte der 1970er Jahre – ein Zeitraum der Studienreformen, deren Folgen und Anregungen sowie Erfahrungen des Scheiterns bis heute wirken.
Anomalien finanzieren
„Wilhelm von Humboldt (1767-1835), Philosoph, Sprachforscher und Bildungspolitiker, droht in der Rede vom ´Mythos Humboldt´ verloren zu gehen“ – so beginnt der Klappentext zum Buch „Wilhelm von Humboldt. Bildungspolitik und Universitätsreform“ von Heinz-Elmar Tenorth (erschienen 2018 im Ferdinand Schöningh Verlag). Im Sommer habe ich dieses Buch gelesen. Es enthält mehrere Texte, die man auch je für sich lesen kann (alle von Tenorth verfasst), aber besonders in der Gänze ein schlüssiges Bild ergeben: Teils sind diese Texte bereits publiziert, teils neu bzw. umgeschrieben, teils erstmals veröffentlicht.
Den Autor erleben
Auf das Buch von Arthur Bakker „Design Research in Education. Practical Guide for Early Career Researchers“ (erschienen im Sommer 2018) habe ich ja schon ein paar Mal hingewiesen (z.B. hier und hier). Entgangen waren mir bisher aber dazugehörige Videos auf einem Blog, in denen der Autor einige relevante Inhalte seines Buches mündlich und anschaulich, wie ich finde, in aller Kürze präsentiert.
Angriff auf die persönliche Autonomie
Lehre hat heute innovativ zu sein. Innovation gilt per se als gut und wer sich ihr widersetzt, ist rückständig und starrsinnig. In einer gemeinsamen Autoethnografie schildern zwei Autorinnen in eindrucksvoller Weise, wie sie mehr oder weniger freiwillig zu besuchende Workshops zur Umstellung der Präsenzlehre auf Blended Learning-Konzepte oder Online-Lehre als Ausdruck von Innovation erleben und warum sie dabei das Gefühl haben, dass eine Form von struktureller Gewalt im Spiel ist.
Von Lernbegleiterhochschulen und regionalen Motoren
Über Jochen Robes bin ich auf den Beitrag „Die Hochschule der Zukunft: Fels in der Brandung?“ von Frank Ziegele, Philipp Neubert und Lisa Mordhorst aufmerksam geworden. Thema ist die (notwendige) Ausdifferenzierung der Hochschullandschaft angesichts der Expansion von Hochschulbildung und steigender Studierendenzahlen einerseits und der gesellschaftlichen Herausforderungen, auf die auch ein Studium vorbereiten soll, andererseits.
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