Nähe, Vertrauen und Beziehung im Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz (KI) an Hochschulen – damit setzt sich ein Text von Denis Pijetlovic auseinander, der online hier zu finden ist. Der Autor geht davon aus, dass Menschen zunehmend Vertrautheit im Dialog mit KI entwickeln und vermutet, dass dies die Wissens- und Wissenschaftskultur ebenso wie das Lehren und Lernen herausfordert. Als Dialogmaschinen haben Dominikus Herzberg und ich im März (hier) generative KI ebenfalls bezeichnet – eine Parallele tut sich hier in jedem Fall auf. Aber das ist nicht der Grund, warum ich auf den Text verweise: Ich finde, er ist ausgesprochen denk- und diskussionsanregend.
„KI als Spiegel des Menschen“ weiterlesenSchlagwort: Dialog
Sommerlaune
Was ist agile Hochschuldidaktik? Anfang September hatte ich (hier) schon mal auf ein Buch mit diesem Titel hingewiesen. Nun hat es doch ein paar Monate gedauert, bis wir die noch in Sommerlaune angekündigte gemeinsame Diskussion des Buches auch schriftlich festgehalten haben. Herausgekommen ist ein kurzer Impact Free Artikel – der sechste insgesamt (siehe hier) und der erste im besonders kalten Januar 2017.
Ein aufmerksamer, mitdenkender, nachbohrender und kritisch konfrontierender Zuhörer
„Sehen Sie, ich bin ja mein akademisches Leben lang nur ein kleiner C2-Professor gewesen, ohne besondere Ausstattung, ohne eigene Assistenten, aber mit einem enormen Zulauf von Studenten, […]. Und es gab auch einen Kollegen, der auf eine schmunzelnde Weise hat durchblicken lassen, dass er das, was ich da tat, nicht wirklich für Wissenschaft hielt.“ (S. 46 f.). Das ist eine Selbstbeschreibung des Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun in einem Buch, das bereits letztes Jahr erschienen ist.
Pörksen, B. & Schulz von Thun, F. (2014). Kommunikation als Lebenskunst. Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens. Heidelberg: Carl-Auer.
Schulz von Thun – wer kennt den Kommunikationspsychologen nicht. Mindestens sein „Vier-Ohren-Modell“ ist ja so bekannt wie das Es-Ich-Überich von Freud. Nun hat Schulz von Thun aber keinen neuen Beststeller geschrieben. Vielmehr ist Bernhard Pörksen auf die Idee gekommen, ein – ich nenne es mal – Dialogbuch über ihn und sein Werk zu verfassen. Das Buch ist das Kondensat vieler Gespräche (Pörksen beziffert die Mitschriften auf 600 Seiten) über große und kleinere Fragen. Die rahmende Idee lässt sich vielleicht am besten mit dem Satz umreißen, von dem Pörksen glaubt, dass er das Werk von Friedemann Schulz von Thun auf den Punkt bringt: „Die Qualität der Kommunikation bestimmt die Qualität unseres Lebens“.
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