Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Besser den Ton leise stellen

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Aktuell läuft noch die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) in Paderborn. Gestern hatte ich zusammenmit Ludwig Huber einen Workshop zum Thema „Prüfungen und forschendes Lernen“. Ich hatte mich sehr auf die Veranstaltung und einen Dialog mit Kollegeninnen gefreut. Allerdings zwingt mich ein gebrochener Ellbogen gerade dazu, auf sämtliche Reisen zu verzichten und so musste ein vorab aufgezeichneter Vortrag herhalten, in welchem ich zwei bereits geposteten Aufsätze (siehe hier) verwendet und zu einem kurzen Impuls von 20 Minuten zusammengestellt habe. Da die Artikel ja schon verfügbar sind, verzichte ich auf einen erneuten Text, stelle aber aufgrund der Grafiken gerne an dieser Stelle die PowerPoint-Präsentation zur Verfügung – mit der Bitte, diese im Zusammenhang mit den beiden Texten zu sehen.

Vortrag_Paderborn_Maerz2015

Im Workshop war ich dann auch online zugeschalten – was den SEHR negativen Effekt hatte, dass ich mir meinen eigenen Vortrag anhören musste. Ich hab dann den Ton auf ganz leise gestellt und mich auf meinen Kaffee konzentriert 😉

Im Workshop wurden außerdem zwei Projekte vorgestellt, nämlich (ich kopiere hier mal die Texte aus der Einreichung rein):

Dr. Monika Sonntag, Julia Rueß, Christopher Gess (Humboldt-Universität, bologna.lab):

Prüfungsformen für Forschendes Lernen an der Humboldt-Universität Berlin

Der Beitrag des bologna.labs stellt Prüfungsformen vor, die derzeit an der Humboldt-Universität im Rahmen der „Q-Tutorien“ (studentische Forschungsteams) und „Q-Teams“ (Forschungsteams aus Studierenden und Nachwuchswissenschaftler_innen) genutzt werden. Beide Programme werden im Qualitätspakt Lehre gefördert und verfolgen das Ziel, die Forschungskompetenz der Studierenden zu fördern. Konkret sollen die Studierenden nach der Teilnahme in der Lage sein, Forschungsfragen zu formulieren, adäquate Forschungsdesigns zu entwickeln und Forschungsmethoden korrekt anzuwenden. Diese Kompetenzziele spiegeln sich sowohl in der Umsetzung der Veranstaltungen als auch in der Prüfungsgestaltung wider, die hier im Detail dargestellt werden sollen. Weitere Kompetenzziele des Forschenden Lernens, insbesondere im Hinblick auf das kooperative Arbeiten in Gruppen, das selbstregulierte, eigenständige Lernen sowie die affektiv-motivationale Facette von Forschungskompetenz können nicht direkt geprüft werden. Sie sind jedoch wichtige Kompetenzziele, die bei der Konzeption der Programme und bei deren wissenschaftlicher Begleitung berücksichtigt werden. Grundsätzlich zeigen die Beispiele der Q-Tutorien und Q-Teams, dass eine Flexibilität der Prüfungsformen notwendig ist und insbesondere Klausuren keine geeignete Prüfungsform für forschungsorientierte Lehrformate darstellen.

Prof. Dr. Alexandra Schmidt-Wenzel, Katrin Rubel:

Praxisbeispiel der Fachhochschule Potsdam (Fachbereich Sozialwesen)

Das Praxisbeispiel des FL2-Projekts der FH Potsdam beleuchtet die Verknüpfung forschungsgeleiteter Lehre und (kompetenzorientierter) Prüfungen für den Studiengang Soziale Arbeit. Grundlegendes Studienziel ist die Entwicklung eines beruflichen Selbstverständnisses, das auf der Basis einer gelingenden Relationierung von wissenschaftlichem Wissen und praktischen Handlungsoptionen Professionalität gewährleistet. Den Erwerb der dafür notwendigen berufsfeldbezogenen professionellen Kompetenzen unterstützen u.a. Lehrformate, die seit Jahren curricular verankert sind und Forschendes Lernen herausfordern, zum Beispiel: Werkstätten, begleitetes Praktikum, Studierenden- und Lehrendenprojekte. Darin erarbeitete Forschungsergebnisse stellen die Studierenden sowohl schriftlich in Hausarbeiten als auch mündlich innerhalb verschiedener Präsentationsmodi vor. Insgesamt steht jedoch nicht das Ergebnis, sondern der Lern- (und Forschungs-)Prozess im Vordergrund. Daneben finden auch Lehrveranstaltungen in ‚klassischen’ Formaten statt; mit der Herausforderung,  die Lehr-, Lern-Settings so zu gestalten, dass neben der Wissensvermittlung auch eine Wissenstransformation unterstützt wird. Für eine abschließende Modulklausur bedeutet das bspw. dort weniger ein Fach- und Methodenwissen abzufragen, als vielmehr entlang einer konkreten Fallproblematik die Analyse- und Handlungskompetenzen der Studierenden zu überprüfen. Dabei ist von Bedeutung, welche Anforderungen von Lehrenden, aber auch von Studierenden für diese Lehr-, Lern-Settings und Prüfungsformen zu erfüllen sind.

Leider konnte ich da nicht mitdiskutieren, weil ich via Online-Verbindung nur bei meinem eigenen „Runden Tisch“ virtuell anwesend war. Alles in allem also eine sehr, sehr reduzierte Form der Teilnahme. Ich hoffe, es klappt das nächste Mal :-).

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