Die Rolle der Hochschuldidaktik in der Erziehungs-/Bildungswissenschaft ist nach wie vor unklar. Es gibt beispielsweise weder eine Sektion noch eine Kommission für Hochschuldidaktik oder Hochschulbildung in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Allerdings gab es auf dem letzten Kongress (2014) immerhin ein Hochschuldidaktik-Symposium und zusammen mit einigen Kollegen/innen bemühen wir uns seit einiger Zeit, das Thema in der Sektion für Erwachsenenbildung zumindest zu platzieren.
Auch die Allgemeine Didaktik zeigt sich tendenziell uninteressiert an der Hochschuldidaktik, was mir noch weniger verständlich ist als die Zurückhaltung der Erziehungs-/Bildungswissenschaft. Es sind aber keineswegs alle so! Ich spreche von einer Tendenz. Als mich etwa Klaus Zierer vor einiger Zeit fragte, ob ich in den Herausgeberkreis der Zeitschrift Jahrbuch Allgemeine Didaktik beitreten möchte, habe ich schnell zugesagt. Und es freut mich noch mehr, dass es bereits 2016 ein Heft geben wird, das sich der Beziehung zwischen Allgemeiner Didaktik und Hochschuldidaktik widmet. Zusammen mit Michaela Gläser-Zikuda und Manuela Keller-Schneider ist der Call kürzlich fertig gestellt worden:
CfP_Jahrbuch allgemeine Didaktik_2016_final
Wir freuen uns über interessante Beiträge und hoffen natürlich auf eine rege Beteiligung. Ich denke, es ist wirklich an der Zeit, das Lehren und Lernen an Hochschulen, also quasi den Gegenstand vor der eigenen Haustür, der ja geradezu nach wissenschaftlicher Selbstreflexion schreit, aus erziehungs-/bildungswissenschaftlicher und speziell didaktischer Sicht wieder sichtbarer zu machen, intensiver zu beforschen und nicht immer nur in ein vage bleibendes Feld der irgendwie interdisziplinären Forschung und gleichzeitig an den Rand der Erziehungs-/Bildungswissenschaft zu drängen
Ein Gedanke zu „Irgendwie interdisziplinär“