Im Nachgang zu unserer SCoRe-Abschlussveranstaltung (siehe hier) habe ich mit Frank noch einen Impact Free-Artikel (hier) verfasst, der unsere Inhalte aus dem Workshop zum Forschenden Sehen zusammenfasst. Unsere Überlegungen sind als Zwischenstand zu verstehen: Das ist der Vorteil mit dieser Publikationsreihe, dass sich hier auf schnellem Wege auch vorläufige Überlegungen festhalten und zur Diskussion stellen lassen.
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Eine große Arbeitsgruppe
Kaum ein Thema hat während der pandemiebedingten Digital-Semester die Gemüter wohl mehr erhitzt als das Thema Prüfungen. War es schon schwer genug, die Präsenzlehre erst adhoc und dann auch noch mit steigenden Ansprüchen in digitale Räume zu bringen, haben Prüfungsthemen mitunter das Fass zum Überlaufen gebracht – mit gutem Grund: Vor allem rechtliche und damit zusammenhängende technische Fragen und Probleme (Rechtssicherheit, Ausfallsicherheit etc.) waren und sind bei Prüfungen oft dergestalt, dass man als einzelner Hochschullehrer kaum etwas tun kam, um sie zu bewältigen.
Mit dem Forschungsfünfeck sicherer werden
Bereits 2019 hat DBR-Netzwerk-Mitglied Angelika Bikner-Ahsbahs hier gezeigt, wie das „Research Pentagon“ Promovierende der Mathematikdidaktik im Nachdenken über ihre Forschung unterstützen kann – auch in DBR-Projekten. Alexa Brase und ich haben diesen Faden aufgegriffen und überlegt, wie sich das Forschungsfünfeck als Heuristik speziell für DBR-Vorhaben in der hochschuldidaktischen Forschung nutzen lässt. Ausgangspunkt der Überlegungen war unsere Beobachtung, dass die hohe Dynamik in DBR bei Novizen zu etlichen Unsicherheiten führt. Das angepasste Forschungsfünfeck kann heuristisch genutzt werden, um ein Projekt und seine Veränderungen zu reflektieren, auf Kohärenz zu prüfen und die Dynamik produktiv zu nutzen. Unsere konzeptionellen Überlegungen zum DBR-Forschungsfünfeck haben wir in einem Impact Free-Artikel hier formuliert. Ein dazugehöriges Instrument für die Praxis erproben wir im Wintersemester im Master Higher Education.
Ohne größeren Zeitverzug
Hybrid Lehren – das Thema bewegt derzeit viele angesichts der wenig vorhersehbaren Pandemie-Lage im kommenden Herbst und Winter (siehe hier). Aus diesem Grund hatte ich meine letzten Beiträge dazu (siehe hier und hier) als Impact Free-Artikel ohne größeren Zeitverzug veröffentlicht, weil sich Fragen dazu, welcher didaktischer Spielraum und welche Anforderungen sich auftun, natürlich JETZT stellen und nicht erst in einigen (oder vielen) Monaten. So ähnlich sehen das offenbar auch Dorina Gumm von der TH Lübeck sowie Steffi Hobuß von der Leuphana Universität. Sehr gerne komme ich dem Anliegen der beiden Autorinnen nach, ihren Text zur Hybrid-Lehre unter Impact Free zu publizieren. In diesem steht das Bemühen im Fokus, die Verständigung zum Thema Hybrid-Lehre zu befördern, was dringend notwendig erscheint, sind die Vorstellungen dazu doch immer noch oft zu einfach. Hier geht´s zum neuen Impact Free-Artikel 38.
Irgendwie hybrid
Das Thema hybride Lehre dürfte mit Beginn des Wintersemesters wohl weiter an Fahrt aufnehmen. Die Pandemie scheint abzuflauen, doch vor neuen Wellen wird gewarnt, und letztlich weiß niemand, was das für die Hochschullehre ab Oktober 2021 bedeuten wird. Besser also online UND in Präsenz – also „irgendwie hybrid“ – planen?
Nicht nur Wortklauberei
Typ, Format, Form oder Szenario? Es ist keine neue Frage, welcher dieser Begriffe sich genau unter welchen Bedingungen für was eignet, wenn man hochschuldidaktische Kategorien kreieren und zum Beispiel Ordnungssysteme erarbeiten will. Das ist auch beim Thema Prüfen der Fall. Manch einem mag das als Wortklauberei vorkommen. Ich denke aber doch, das man in wissenschaftlichen Kontexten ein angemessenes Maß an Genauigkeit braucht.
Take home …
Prüfungen unter Pandemie-Bedingungen – das ist eine große Herausforderung. Wenn, wie aktuell etwa in Hamburg der Fall, gar keine physische Präsenz möglich ist, heißt das, dass alle Prüfungen online umzustellen sind. Die geltenden Datenschutzbestimmungen sind weitere, den Handlungsspielraum eingrenzende, Bedingungen. Überall da, wo in der Regel Klausuren in großer Zahl geschrieben werden, stellt sich nun ganz besonders die Frage, wie man das digital bewältigen soll. Eine Option (sicher aber nicht das Alleilmittel, vor allem in Massenfächern nicht) sind sog. Take Home Exams.
Hybrid, Blended, Hyflex oder Multi Access?
Hybrid-Lehre, Blended Learning, Hyflex oder Multi Access? Derzeit kursieren viele Begriffe zur Umschreibung diverser Kombinationen von Präsenzehre mit Online-Lehre. Für alle, die sich schon länger mit digitalen Technologien in der Bildung befassen (wir hatten an der LMU München in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre die ersten „virtuellen Seminare“), ist das an sich nichts Neues. Neu aber ist derzeit wohl die Dimension des Ganzen: Wie man in nächster Zeit zwangsweise aufgrund der nicht enden wollenden Pandemie an unseren Hochschulen nicht nur online, sondern zumindest wieder „hybrid“ lehren und lernen kann, interessiert nicht mehr nur eine Minderheit, sondern: jede und jeden in der Hochschullehre.
Forschendes Lernen – auch in einer Pandemie (?)
Digitalisierung und forschendes Lernen – dieses Thema hat uns (am HUL) bereits in den Projekten FideS und FiDeS-Transfer beschäftigt und ist auch im laufenden Projekt SCoRe ein zentrales Thema. Trotzdem hat die Pandemie meiner Einschätzung nach noch einmal ein anderes Licht auf die Grenzen und Möglichkeiten der Nutzung digitaler Technologien bei der Gestaltung von Lehre zur Förderung forschenden Lernens geworfen. Im neuen Impact Free Artikel 34 haben Frank und ich versucht, unsere Überlegungen dazu zusammenzustellen. Der Text versteht sich als ein theoretischer Beitrag zum forschenden Lernen unter digitalen Bedingungen.
Beharrlichkeit lohnt sich (manchmal)
Wie an anderer Stelle schon angekündigt, habe ich nun meinen Reader zu Design-Based Research aktualisiert und hier hochgeladen. Wie in der Vorbemerkung des Readers festgehalten, wäre es gut, im Falle des Zitierens auf die Originalbeiträge zurückzugreifen. Mit dem Reader, der Preprints enthält, möchte ich einfach nur einen schnellen und kompakte Überblick über meine Publikationen zu DBR zur Verfügung stellen – so lässt sich auch leicht prüfen, ob sich die Suche nach dem jeweiligen Originalbeitrag lohnt :-). Gelohnt hat sich in diesem Fall immerhin die Beharrlichkeit, die dahinter steht: In 2021 dürfen wir (an der Uni Hamburg verortet) ein von der DFG gefördertes wissenschaftliches Netzwerk zu DBR starten – dazu natürlich bald mehr auch in diesem Blog.