Nachdem wir am HUL Ende Oktober den Bericht zur Lehrendenbefragung an der Universität Hamburg (UHH) online gestellt hatten (siehe hier), folgt nun die Veröffentlichung der Ergebnisse der Studierendenbefragung seitens des Teams Evaluation an unserem Zentrum (hier). Es sich um die Ergebnisse aus dem Sommersemester 2021 – dem dritten Semester, in dem pandemiebedingt fast ausschließlich digitale Lehre an der UHH stattfand.
Schlagwort: Hochschullehre
Ein funktionierendes Kollektiv?
Gleich zwei virtuelle Podiumsdiskussionen zur Hochschullehre haben wir zum Abschluss unserer HUL-Online-Konferenz-Woche am Freitag-Nachmittag angeboten. Beide Gesprächsrunden mit je fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern (zu finden unter dem obigen Link im Menüpunkt Freitag 14-18) drehten sich um die Frage, was nach der Pandemie (oder im Übergang zu einer postpandemischen Zeit) wohl bleibt von den, ich sage mal, digitalen Errungenschaften aus den (erzwungenen) Digital-Semestern, was wieder gehen wird oder vielleicht auch neu kommen kann. Eine Übersicht über unsere Gesprächspartner findet sich hier.
So war der Plan
Über ein Jahr ist es nun schon wieder her, dass wir innerhalb kürzester Zeit die Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung, auf die wir uns lange am HUL vorbereitet hatten, in den digitalen Raum verlegen mussten – in einem Zeitraum, zu dem an den Hochschulen leistungsfähige Videokonferenzsysteme leider noch nicht verfügbar waren und alle sonst gängigen Dienste unter der Last des hohen Bedarfs zusammengebrochen waren (siehe dazu hier). Schnell sollte dann zumindest die Buchveröffentlichung gehen – so war der Plan. Das hat aber dann doch wesentlich länger gedauert, was zumindest auch an den wenig erbaulichen Kommunikationsprozessen mit dem Verlag gelegen haben wird. Aber nun ist der Band mit fast 350 Seiten endlich verfügbar – unter dem Titel der Tagung:
Bohndick, C., Bülow-Schramm, M., Paul, D. & Reinmann, G. (Hrsg.), Hochschullehre im Spannungsfeld zwischen individueller und institutioneller Verantwortung. Tagungsband der 15. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung. Wiesbaden: Springer.
Jenseits von Rezepten und Modetrends
Das Buch „Reflective Teaching in Higher Education“ von Paul Ashwin et al., im Jahr 2020 in der zweiten Auflage erschienen, steht schon einige Monate in meinem Regal. Endlich bin ich dazu gekommen, mir einen Überblick über das Buch zu verschaffen und die meisten Kapitel zu lesen. Mein (erstes) Fazit:
Historische Zäsur
Der Wissenschaftsrat (WR) hat ein neues Positionspapier (hier) mit dem Titel: „Impulse aus der COVID-19-Krise für die Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems in Deutschland“ verfasst. Die Digitalisierung spielt im Text – was nicht verwundern dürfte – eine zentrale Rolle, was schon der erste Satz in der Pressemitteilung zum Positionspapier verrät: „Die COVID-19-Krise markiert eine historische Zäsur, deren Tiefe sich derzeit noch nicht abschätzen lässt. Sie hat Transformationsprozesse wie den digitalen Wandel beschleunigt, andere wie etwa Anstrengungen zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung verlangsamt oder zurückgeworfen“.
Wieder präsent
Ich melde mich von meiner spätsommerlichen Auszeit als „digital präsent“ zurück – mit einem neuen Impact Free-Artikel zur Präsenz in der Hochschullehre, der hier zu finden ist. Der Beitrag ist verfasst für den Band (Digitale) Präsenz, herausgegeben von Marija Stanisavljevic und Peter Tremp, der im Herbst 2020 online erscheinen soll. Die Beiträge für diesen Band dürfen bereits anderswo publiziert sein bzw. auch anderweitig bereitgestellt werden – was ich hiermit gerne tue.
Der Bruch existiert
„Reimagining the new pedagogical possibilities for universities post-Covid-19“ – das ist der Titel eines kollektiven Schreibprojekts mit dem Ergebnis eines Sammelartikels in der Zeitschrift Educational Philosophy and Theory mit rund 30 kurzen Essays zur Zukunft der Hochschulbildung „post COVID-19“. Michael Peters und Fazal Rizvi – die Initiatoren des Projekts, die dazu eine Gruppe von Wissenschaftlern eingeladen haben, leiten das Ergebnis wie folgt ein:
„Our minds are still racing back and forth, longing for a return to ‘normality’, trying to stitch our future to our past and refusing to acknowledge the rupture. But the rupture exists. And in the midst of this terrible despair, it offers us a chance to rethink the doomsday machine we have built for ourselves. Nothing could be worse than a return to normality. Historically, pandemics have forced humans to break with the past and imagine their world anew. This one is no different. It is a portal, a gateway between one world and the next.“
Eine echte Alternative
Hochschullehrende wird der März 2020 noch lange in Erinnerung bleiben: Man ist vorbereitet auf das nahende Semester und dann: Infolge einer Pandemie war in kürzester Zeit die Präsenzlehre zu „digitalisieren“, was auch immer man darunter dann verstehen mag. Jeder war davon betroffen. Ich war da erst mal ratlos: Wie transformiert man insbesondere zwei ganze interaktiv gestaltete Präsenztage mit jeweils sieben Stunden in eine digitale Variante?
Laute und leise Stimmen
Eine Woche „digitale Lehre“ und damit eine Woche Lehren und Studieren ohne Präsenzkontakt unter Nutzung verschiedenster digitaler Technologien – und das flächendeckend – liegt hinter uns. Presseanfragen an Hochschulleitungen, meist weitergereicht an verschiedene Stellen, die sich an der Hochschule mit der Lehre und der Unterstützung von Lehrenden beschäftigen, gab es bereits kurz vor und kurz nach dem offiziellen Start der „Vorlesungszeit“ am 20. April: Wie läuft es? Was funktioniert und was nicht?
Digitalisierung JETZT … auch als Foliensatz
Auf mehrfache Wunsch hin habe ich mein Video (siehe hier) zum akuten Digitalisierungsbedarf in der Hochschullehre nochmal als Foliensatz mit Erläuterungen aufbereitet, die weitgehend den gesprochenen Worten im Video entsprechen.