Beyond ZOOM

Das Journal of Technology and Teacher Education hat ein interessantes Themenheft herausgegeben (hier): „Preservice and Inservice Professional Development During the COVID-19 Pandemic”. Im Abstract heißt es unter anderem: “[…] the impact of COVID-19 resulted in extensive periods of emergency remote teaching and learning. […] As we move beyond the survival phase of remote teaching and learning, it is critical now to transition to a thriving phase of remote teaching, learning, and teacher education”.

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Und danach?

Verändert die Pandemie die universitäre Lehre? Sind etwaige Veränderungen vorrangig Reaktionen auf äußere Anforderungen? Oder geben sie auch Impulse für gestaltendes Handeln? Die Fragen mögen einfach klingen und die Antworten naheliegen: Ja, die Pandemie verändert die aktuelle Lage, weil wir auf äußere Anforderungen reagieren und zugleich hoffen, dass aus der ganzen Misere einige Gestaltungsimpulse resultieren. Ich möchte diese Fragen dennoch nutzen, um meine Gedanken über universitäre Lehre zu sortieren, die mir, und sicher nicht nur mir, seit einiger Zeit durch den Kopf gehen. Sie sollen im Zuge des Sortierens eine Grundlage schaffen für die Beantwortung einer weiteren Frage, die weitaus komplexer ist, weil sie die erstrebenswerten Zukunftsbilder für eine Zeit tangiert, in der einige bislang selbstverständlich erscheinenden Facetten des Lehralltags tabu sein könnten: Was von dem, das die Zeit vor der Pandemie kennzeichnete, könnte man gar hinter sich lassen oder langfristig verändern? Welche neuen Optionen könnten sich auftun und auf welche Gestaltungsannahmen liefe das hinaus? Mehr dazu in einem Impact Free-Beitrag mit dem Titel „Universitäre Lehre in einer Pandemie – und danach?“ hier.

OER – ökonomisch betrachtet

Ich freue mich über eine weitere Autorin, die die Möglichkeit nutzen möchte, via Impact Free einen Beitrag zum Thema Open Educational Resources (OER) zu veröffentlichen. Kristina Weißmüller hat bei uns den Masterstudiengang Higher Education studiert und ist eine unserer ersten Absolventinnen. Der Artikel beschäftigt sich mit dem „disruptiven Potenzial“ der wachsenden Verbreitung und Nutzung von OER an Hochschulen und nimmt hierzu eine „ökonomisch-marktanalytische Perspektive“ ein, die bislang – zumindest in Deutschland – wenig diskutiert wird. Ich halte es für wichtig und sinnvoll, auch einen solchen Blick auf OER zu werfen und hoffe, dass der Beitrag auf Interesse stößt. Hier der direkte Link zum Text.

Unorthodoxe Denkanstöße

Educational Research. An Unorthodox Introduction“: Das Buch mit diesem Titel von Gert Biesta, in diesem Jahr (2020) erschienen, liegt schon einige Wochen auf meinem Schreibtisch. Nun habe ich es endlich gelesen – mit Gewinn. Im Vorwort betont Biesta, dass er seine unorthodoxe Einführung in die Bildungsforschung nicht geschrieben hat, um Lehrwerke zur Bildungsforschung zu ersetzen oder zu kritisieren. Vielmehr gehe es ihm darum, Fragen und Themen, die er in den „orthodoxen“ Einführungsbüchern vermisst, zusammenzustellen. Er rät daher dazu, sein Buch nicht statt, sondern neben anderen zu lesen.

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Eine echte Alternative

Hochschullehrende wird der März 2020 noch lange in Erinnerung bleiben: Man ist vorbereitet auf das nahende Semester und dann: Infolge einer Pandemie war in kürzester Zeit die Präsenzlehre zu „digitalisieren“, was auch immer man darunter dann verstehen mag. Jeder war davon betroffen. Ich war da erst mal ratlos: Wie transformiert man insbesondere zwei ganze interaktiv gestaltete Präsenztage mit jeweils sieben Stunden in eine digitale Variante?

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Selbstgleichschaltung

Der folgende Beitrag in der DUZ ist schon fast drei Wochen alt, aber ich denke, es lohnt sich trotzdem noch, darauf zu verweisen, denn das Thema ist wichtig: Unter dem Titel “Gestatten Wissenschaft“ macht der Text darauf aufmerksam, dass und wie die Öffentlichkeit – eher unfreiwillig – mitbekommt oder mitbekommen kann, wie Wissenschaft „tickt“ – nämlich im Sinne eines Arbeitens mit vorläufigem, hypothetischem, unabgeschlossenem Wissen, mit öffentlicher Mitteilung (in der Fachgemeinschaft), Peer Review bzw. Kritik und Verteidigung oder Korrektur. Das könnte man – unter normalen Umständen (so auch ein wenig der Tenor des Beitrags) – positiv bewerten, weil es Einblick gibt in wissenschaftliche Arbeitsweisen und Wissenschaft generell. In Zeiten gesellschaftlicher Not – und so muss man wohl auch eine Pandemie bezeichnen – aber steht den meisten eher der Sinn nach Eindeutigkeit: Aussagen und deren Korrektur und erneute Korrektur, widersprechende Aussagen und Aussagen mit Vorbehalt aufgrund nicht ausreichender Validierung – das ist schwer auszuhalten. Und üblicherweise bekommt das die Öffentlichkeit in dieser Form auch gar nicht mit. Die Autorin des DUZ-Beitrags sieht darin „schöne Aussichten für die Wissenschaftskommunikation“, ich würde es eher beschreiben als „einmalige Einsichten in die Wissenschaftspraxis“.

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Instructional MacGyvers

Emergency Remote Teaching – ich finde diesen Begriff tatsächlich sehr treffend für das, was gerade an unseren Hochschulen passiert: die Adhoc-Digitalisierung von Lehrangeboten und das flächendeckend. Hodges, Moore, Lockee, Trust und Bond (2020) beschreiben in ihrem Artikel in Educause Review „The difference between emergeny remote teaching and online learning” anschaulich die aktuelle Situation (im SoSe 2020), in die alle Lehrende derzeit (international) geworfen sind, unabhängig davon, ob sie nun viel, etwas oder kaum bis gar keine Erfahrung mit den Einsatz digitaler Technologien in der Hochschullehre haben.

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Für wie lange?

Die Pandemie hat die Hochschullehre 2020 auf einen Schlag verändert: Keine Lehre findet mehr in physischer Präsenz statt; alle Lehrangebote sind digital. Vorerst. Keiner weiß so recht, für wie lange. Nicht wenige machen derzeit die ersten digitalen Versuche in der Lehre und erleben nun, wie es ist, gänzlich ohne physisch anwesende Studierende zu lehren. Einige sind schon erfahren darin, digitale Komponenten in die Präsenzlehre einzubauen. In solchen hybriden Lehr-Lernarrangements werden allerdings die sozialen Interaktionen in der Regel genau nicht in den digitalen Raum verlegt, sondern in dafür frei gewordene Präsenzphasen. Nur wenige dürften tatsächlich größere Erfahrungen und schon eigene Routinen erarbeitet haben, wie man auch in digitalen Lehr-Lernarrangements ein interaktives Geschehen erfolgreich zum Laufen bringt. Jeder wird sich hier vermutlich selber einordnen können.

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Laute und leise Stimmen

Eine Woche „digitale Lehre“ und damit eine Woche Lehren und Studieren ohne Präsenzkontakt unter Nutzung verschiedenster digitaler Technologien – und das flächendeckend – liegt hinter uns. Presseanfragen an Hochschulleitungen, meist weitergereicht an verschiedene Stellen, die sich an der Hochschule mit der Lehre und der Unterstützung von Lehrenden beschäftigen, gab es bereits kurz vor und kurz nach dem offiziellen Start der „Vorlesungszeit“ am 20. April: Wie läuft es? Was funktioniert und was nicht?

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Andere Normalität

Das passiert nicht so oft, dass ich ohne Ankündigung (z.B. Jahreswende oder Sommerpause) länger als fünf oder sechs Tage nichts in diesem Blog poste. Vermutlich aber fällt das in dieser Zeit gar nicht auf, die als „Nicht-Normalität“ gilt – ohne Aussicht auf schnelle Rückkehr zur „Normalität“ oder gar mit Aussicht auf eine sowieso „andere Normalität“.

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