Ein mächtiger Rahmen

Die Hochschulrektorenkonferenz und die Kultusministerkonferenz haben in Abstimmung mit dem BMBF Anfang 2017 eine Neufassung des „Qualifikationsrahmens für deutsche Hochschulabschlüsse“ (kurz HQR) beschlossen (siehe hier). Es handelt sich dabei um eine „systematische Beschreibung der Qualifikationen, die das Bildungssystem eines Landes hervorbringt“ (S. 2). Ziel ist es, Qualifikationen (also auch verschiedene Hochschulabschlüsse) besser vergleichbar zu machen. Seit ein paar Wochen kann man das hier online abrufen. Ich bin unschlüssig, was ich davon halten soll.

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Wo sind die Aeblis und Klafkis?

Es ist jetzt schon wieder mindestens fünf Jahre her, dass ich mit Heinz Mandl intensiver über die Zukunft der Hochschuldidaktik gesprochen habe. Ich kann mich erinnern, dass ich damals sagte, die Hochschuldidaktik brauche einen Hans Aebli und einen Wolfgang Klafki – beides Wissenschaftler, die sich fast ausschließlich der Schule gewidmet hatten. Nachdem ich mich nun doch schon einige Jahre (zunächst an der Zeppelin Universität und seit Juni 2015 an der Universität Hamburg) gezielt und ausschließlich mit der Hochschuldidaktik beschäftigen darf, kann ich meine damalige Vermutung nur bekräftigen: Die Hochschuldidaktik bräuchte einen Aebli und einen Klafki. Es ist klar, dass das nach einer Erläuterung verlangt ;-).

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Mitteilungswürdig?

Jedes Jahr dasselbe. Zu Jahresbeginn beliefern uns die Medien mit allerlei Neuerungsmeldungen: Welche neuen Gesetze es 2017 gibt, wo wir 2017 Geld sparen können oder – häufiger – mehr Geld ausgeben müssen, was sich 2017 für Autofahrer ändert und welche Highlights uns Kino und Fernsehen 2017 bieten werden. Allein schon die Auswahl der mitteilungswürdigen Neuerungen spricht für sich. Für gewöhnlich halten sich ganz persönliche Neuerungen ja eher nicht an ein Kalenderdatum wie den Jahreswechsel. Manchmal aber kommt das durchaus vor:

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In den Ring steigen

Üblicherweise bezeichnet man eine Vortragsreihe dann als Ringvorlesung, wenn sich verschiedene Dozenten ein Semester lang (in der Regel im wöchentlichen Rhythmus) einem Thema widmen. Im Rahmen des neuen Master of Higher Education nun bemühen wir den Begriff, obwohl wir ein wenig davon abweichen und erst einmal „nur“ zwei Vorträge pro Semester (zu Beginn und am Ende jedes Semesters) zum akademischen Lehren und Lernen (mit allen dazu passenden Aspekten bzw. Themen) anbieten. Den Auftakt macht Rolf Schulmeister, was mich ganz besonders freut, ist er doch der Urheber des deutschlandweit einzigen Masterstudiengangs zur Hochschuldidaktik. Am Donnerstag, den 6. Oktober 2016 um 18:00 Uhr s.t. (Schlüterstraße 51, 2. OG.) wird er über „Workload, Motivation und Studierverhalten im Bachelor. Eine empirische Annäherung“ sprechen (siehe auch hier). Für den zweiten Vortrag haben wir bereits von Peter Baumgartner eine Zusage, dass er mit „in den Ring“ hochschuldidaktischer Vorträge steigt.

Warum Scheitern kein Fehler ist

Was ist eine Tagungsphänographie? Nach Theo Wehner ist das ein subjektiver Bericht, der beschreibend und vor allem anschlussfähig für die ist, die an einer Tagung teilgenommen haben, der zudem nicht hoch-reflektiert, aber doch in der Lage ist, selbst bei denen, die nicht dabei waren, Interesse zu wecken.

Eine solche Tagungsphänographie hat Theo Wehner – offiziell als „Kongressbeobachter“ auf der Probem-Based Learning-Veranstaltung in Zürich bezeichnet – am Ende der Veranstaltung mündlich (Video) vorgetragen sowie schriftlich (Text) festgehalten. Offenbar ist es ihm mit dem (sehr versöhnlichen) Streitgespräch (siehe hier) ähnlich gegangen wie mir, findet dafür aber Erklärungen und nutzt den fehlenden Disput als Aufhänger für seine Beobachtungen. Zu diesen gehören unter anderem, dass die Beiträge zum Problem-based Learning einen weitgehend kognitiven Fokus hatten, praktische Fertigkeiten und emotionale Empfindungen dagegen weitgehend außen vor blieben. Außerdem regt Wehner an, nicht nur nach Erfolgsbedingungen zu suchen, sondern sich auch dem Scheitern zuzuwenden.

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Drei Tage am Stück

Drei Tage Blockkurs zum forschungsnahen Lehren und Lernen mit einer heterogenen Teilnehmer-Gruppe liegen diese Woche hinter mir. Es war nun das dritte Lehrangebot dieser Art (also drei Tage am Stück ohne E-Learning-Anteile), sodass ich inzwischen Vor- und Nachteile zumindest mal benennen kann (ich hatte hier schon mal darauf hingewiesen, dass ich mich dazu nochmal äußern würde).

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Abschied vom Bildungsinhalt

Curriculumentwicklung – das klingt im Rahmen der Didaktik selbstverständlich. Man sollte also wissen, was das heißt. Ist das so? Im April werde ich eine dreitägige Veranstaltung zur Curriculumentwicklung anbieten. Es ist klar, dass ich mich da nicht darauf verlasse, schon zu wissen, was alles dahintersteckt. Der Beginn der Planung besteht also darin, erst mal das Feld für diese Veranstaltung inhaltlich abzustecken – und ja, noch VOR den Zielen. Nach meinen Recherchen hat sich meine Vermutung erhärtet, dass speziell im Kontext Hochschule keineswegs klar ist, was jemand meint, wenn er Curriculumentwicklung sagt.

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So richtig – mit Forschung?

Ist Hochschuldidaktik eine wissenschaftliche Disziplin: also so richtig – mit Forschung? Es sind nicht eben wenige, die das verneinen würden, aber es mehren sich die Stimmen, die auf diese Frage ein klares Ja antworten. Im Oktober 2015 habe ich (hier) bereits auf ein erstes Positionspapier aufmerksam gemacht, das von Bildungswissenschaftlern verfasst wurde, die sich um die Hochschuldidaktik als eine wissenschaftliche Disziplin bemühen. Aber:

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Weil es schon so lange her ist …

… möchte ich noch einmal an den Call für das „Jahrbuch Allgemeine Didaktik“ erinnern, auf den ich vor über sieben Monaten (hier) aufmerksam gemacht hatte. Jetzt naht die Deadline. Wer also noch etwas zur Hochschuldidaktik unter dem Dach der Allgemeinen Didaktik beitragen möchte, muss sich jetzt langsam an die Arbeit machen :-).

CfP_Jahrbuch allgemeine Didaktik_2016_final

Ergänzt, korrigiert und aktualisiert

So kann es manchmal gehen: 2013 hatte ich (hier) schon mal angekündigt, dass der Studientext Didaktisches Design nicht mehr aktualisiert wird. Geplant war ein Buchprojekt mit anderen Autorinnen zusammen. Das Ganze war eingebettet in die noch vor mir liegende Zukunft am Bodensee, die sich dann ja in der erwarteten (oder erhofften) Form so gar nicht entwickeln wollte bzw. sich in eine sehr unerwartete Richtung entwickelt hat. Nachdem ich nun also das Experiment im Süden beendet und im Norden einen Neuanfang gewagt habe, haben sich auch meine Pläne, was das Buchprojekt betrifft, geändert: Den Studientext Didaktisches Design habe ich doch noch einmal an einigen (wenigen) Stellen ergänzt, korrigiert und aktualisiert. Er ist, wie gehabt, über meinen Blog (unter Lehre) online hier verfügbar. Und wen es interessiert: In der Schlussbemerkung des Studientextes versuche ich einen vorsichtigen Ausblick auf ein mögliches Buchprojekt 2016/17 – denn: aufgegeben habe ich das dann doch nicht. 🙂