Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Lehre in der Doktorandenausbildung

Seit Juni 2015

Zur Begleitung von Doktoranden und Habilitanden nutze ich an der Universität Hamburg neben dem Dialog unser regelmäßiges Forschungskolloquium am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL). Dieses Kolloquium ist bewusst breiter als auf die Betreuung von postgradualen Qualifizierungsarbeiten ausgerichtet und soll Nachwuchswissenschaftler auf verschiedenen Stufen zusammen- und in einen Austausch bringen. Doktoranden können darüber hinaus die Angebote der Graduiertenschule an der Fakultät für Erziehungswissenschaft nutzen.

2014 bis 2015

Zwischen 2014 und 2015 habe ich meine Aktivitäten innerhalb der Doktorandenausbildung weitgehend in das teilstrukturierte Promotionsprogramm der Zeppelin Universität (ZU) integriert. Sechs Doktoranden sind mit mir von der Universität der Bundeswehr München an die ZU „umgezogen“. Zwei von ihnen haben dort – allerdings noch weitgehend mit dem „Münchener Promotionsprogramm“ – ihre Dissertationen beendet.

2009 bis 2013

Zwischen 2009 und 2013 hat sich – noch beginnend an der Universität Augsburg und dann vor allem in der Zeit an der Universität der Bundeswehr München (UniBwM) – die Doktorandenausbildung zu einem individualisierten und strukturierten Programm entwickelt. In diesem Programm habe ich neben den „üblichen“ Präsentationen durch Doktoranden (zum Zwischenstand ihrer Promotionsprojekte) zunehmend systematischer eine Reihe anderer Lehr-Lernformate eingebettet: z.B. Writers´ Workshops, um das wissenschaftliche Schreiben und eine konstruktive Feedback-Kultur im Rahmen des „Peer Review“ einzuüben, Fortbildungsworkshops mit Gast-Referenten, um die Doktorandengruppe immer wieder für neue Perspektiven von außen zu öffnen, und videobasiertes Vortragscoaching vor der mündlichen Promotionsprüfung, um diesen letzten Part der Doktorandenausbildung besser zu betreuen als es bis dahin der Fall war. Ich habe die Entwicklungen in der zweiten Jahreshälfte 2012 einmal sortiert und schriftlich festgehalten und das resultierende Papier „Doktorandenausbildung an der Professur für Lehren und Lernen mit Medien“ im Januar 2013 öffentlich zugänglich gemacht (Doktorandenausbildung_LLM_2013). Unter dem Motto „Reflexion durch Produktion“ ist es unter aktiver Mitarbeit und Offenheit der Doktorandengruppe gelungen, auch jenseits der Graduiertenschulen und universitätsweiter Angebote ein teilstrukturiertes Programm mit systematischen inhaltlichen Impulsen, regelmäßigem Feedback und gegenseitigem Austausch zu etablieren.

Trotz der Bemühungen um mehr Struktur und einer sukzessiven Verbesserung des Angebots, haben zwischen 2009 und 2013 vier Doktoranden aus sehr unterschiedlichen Gründen ihre Promotion bei mir aufgegeben, zwei sind aufgrund meines Wechsels von der Universität Augsburg zur UnibwM einvernehmlich zu anderen Betreuern gewechselt. Insgesamt sechs meiner Doktoranden haben an der UniBwM ihre Promotion erfolgreich beendet.

2001 bis 2008

Mit Beginn der Augsburger Zeit habe ich mit der Ausbildung von Doktoranden angefangen – zunächst „klassisch“, wie man es eben (im besten Fall) als Nachwuchswissenschaftler selbst kennengelernt hat: Man trifft sich mit seinen Doktoranden nicht nur einzeln, sondern auch in der ganzen Gruppe mehrmals im Semester (meist in Blockveranstaltungen, vor allem wenn auch externe Doktoranden dabei sind), diese präsentieren den Stand ihrer Arbeiten und man diskutiert darüber. Mit diesem eher einfachen didaktischen Konzept haben wir in Augsburg durchaus gute Erfahrungen gemacht. Dies dürfte allerdings auch eine Folge der höchst “bunten Mischung“ von Doktoranden gewesen sein – bunt im Sinne von: in unterschiedlichen Disziplinen ausgebildet, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Biografie und Herkunft. In dieser Mischung haben wir bis 2008 sehr anregende Freitag-Nachmittage mit interessanten und lehrreichen Diskussionen verbracht.

Insgesamt 13 meiner Doktoranden haben ihre Promotion an der Universität Augsburg mit Erfolg zu Ende gebracht. In dieser Zeit haben aber auch sechs Doktoranden ihre Arbeiten aufgegeben – zum überwiegenden Teil aufgrund von Überlastung mit konkurrierenden Aufgaben. Besonders schade fand ich allerdings, dass auch zwei der besten Mitdenker und Diskussionspartner ausgestiegen sind. Es war dennoch gewinnbringend, dass genau sie über mehrere Jahre hinweg die Doktorandenkolloquien mit ihren Beiträgen bereichert haben.