Gabi Reinmann

Hochschuldidaktik

Lehre in Magister-, Bachelor- und Masterstudiengängen

Seit 2015

Seit Juni 2015 bin ich am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) an der Universität Hamburg im Master  Higher Education (MHE) tätig. Weitere Informationen zu diesem postgradualen Masterstudiengang gibt es hier.

2014 bis 2015

Zwischen 2014 und 2015 war ich an der Zeppelin Universität (ZU) tätig und infolge meiner Arbeit im Präsidium bis 2015 selber nicht in der Lehre, sondern nur in der Doktorandenausbildung tätig.

2010 bis 2013

Zwischen 2010 und 2013 habe ich an der Universität der Bundeswehr München (UniBwM) das Lehrgebiet „Lehren und Lernen mit Medien“ vertreten und Veranstaltungen in allen Phasen des Bachelor- und Master-Studiums „Bildungswissenschaft, insbesondere interkulturelle, Medien- und Erwachsenenbildung“ angeboten. Im Bachelor habe ich zusammen mit Alexander Florian zwei Veranstaltungen (Vorlesung und Übung) für dasPflichtmodul„Grundlagen des Lehrens und Lernens mit Medien“ durchgeführt. Thematisch wurde hier ein Einblick in das Feld des Didaktischen Designs sowie in technische Systeme und Werkzeuge gegeben, die man für Vermittlungs-, Aktivierungs- und Betreuungsprozesse beim Lehren einsetzen kann. Gemeinsam mit Silvia Hartung wurden im Wahlpflichtmoduldrei Vertiefungsveranstaltungen (Seminare und Projekte) zu folgenden Themengebieten neu konzipiert und umgesetzt: Initiierung und Begleitung mediengestützter Lernprozesse (Online-Betreuung, -Coaching und -Feedback, E-Portfolios und Online Communities), Planung und Konzeption eigener Lernmedien (Text, Bild, Audio, Video) sowie die Evaluation von Selbstlernmedien. Im Master war ich für das Modul „wissenschaftliches Arbeiten im Bereich Lehren und Lernen mit Medien“ sowie für das Modul „Forschendes Lernen im Bereich Lehren und Lernen mit Medien“ verantwortlich. Beide Module wurden als Blended Learning-Veranstaltungen unter Nutzung verschiedener digitaler Medien mit verteilten Aufgaben und/oder Projektaufträgen sowie intensiver Betreuung durch verschiedene Formen von Feedback durchgeführt.

Eine Besonderheit an der UniBwM ist die Trimesterstruktur, welche auch eine Anpassung der Veranstaltungsformate erforderlich machte. Viele Formate, die ich an der Universität Augsburg entwickelt hatte, konnte ich an der UniBwM nicht oder nur nach erheblichen Änderungen und mit mehrfachen Zyklen der Anpassung an die Bedürfnisse und Erwartungen der dortigen Studierenden sinnvoll umsetzen. Die UniBwM ist eine Präsenz- und Campus-Universität; Blended Learning-Angebote mussten daher sehr behutsam und mit klarer Kommunikation des didaktischen Nutzens implementiert werden. Zur Unterstützung der Präsenzlehre haben wir das Learning Management System ILIAS im Jahr 2010 an der gesamten Universität zusammen mit der Informatik an der UniBwM (unter Leitung von Prof. Dr. Michael Koch) eingeführt. Zum Einsatz kamen außerdem die E-Portfolio-Plattform Mahara und ein selbst entwickelte Werkzeug zur Erfassung empirischer Studien mit der Bezeichnung „Release“.

Ich habe in der UniBwM-Zeit sehr viel über Hochschullehre gelernt – in einer völlig anderen Weise als an der Universität Augsburg, aber nicht minder intensiv: Dass Lehren und Lernen stets vom Kontext und der konkreten Situation beeinflusst wird, dürfte jedem Bildungswissenschaftler einsichtig sein. Allerdings ist es noch einmal eine andere Einsicht, wenn man die enorme Abhängigkeit der Wirkung didaktische Szenarien und Methoden von Kontextfaktoren (z.B. Organisation, Kultur, Zeit) und von der Motivlage der Studierenden (z.B. persönliche Ziele, Anstrengungsbereitschaft, thematisches Interesse) direkt erlebt und lernen muss, damit umzugehen.

Von 2010 bis 2012 hatte ich an der Fakultät für Pädagogik der UniBwM das Studiendekanat inne. Versuche zum Aufbau einer studiengangübergreifenden Ausbildung zum wissenschaftlichen Arbeiten sowie einer Integration verschiedener Angebote zur Methodenausbildung waren nicht erfolgreich.

2001 bis 2009

Zwischen 2001 und 2009 war ich an der Universität Augsburg für die „Abwicklung“ des Magisterstudiums Medienpädagogik“ (mit insgesamt fast 400 Studierenden) verantwortlich und parallel am Aufbau des Bachelor- und Masterstudiengangs „Medien und Kommunikation“ beteiligt. Aufgrund der knappen Ressourcen konnten für den „alten“ Magisterstudiengang und die „neuen“ Bologna-Studiengängen in meinem Lehrgebiet (Medienpädagogik und -didaktik) keine separaten Veranstaltungen angeboten werden. Dies führte einerseits stellenweise zu Konflikten insbesondere aufgrund der verschiedenen Prüfungsmodi. Andererseits bot die damit verursachte Heterogenität auch ein fruchtbares Feld für verschiedene Experimente in der Lehre. Einblick in die Lehre während der Augsburger Zeit und meine dabei gemachten Erfahrungen lässt sich am besten durch eine thematische Gruppierung der Veranstaltungen und ergänzende Informationen zur Methodik geben.

Thematisch rankten sich die Augsburger Veranstaltungen um (a) medienpädagogische und mediendidaktische Grundlagen (einschließlich didaktischem Design und Lernpsychologie), (b) lebenslanges Lernen mit Medien (mit Schwerpunkten wie: digitale Medien und Senioren, E-Learning und Corporate Universities, Computer und Internet im Schulunterricht, Sozialpsychologie des Internet, Konzeption von E-Learning an der Hochschule, Implementation von Medien und Medienkonzepten), (c) Wissensmanagement (einschließlich Psychologie des Wissensmanagements und persönliches Wissensmanagement) sowie (d) Wissenschaftstheorie, Forschungsmethoden und wissenschaftliches Arbeiten (mit einem Schwerpunkt auf Konstruktivismus als interdisziplinäres Paradigma, qualitativer Sozialforschung, Implementations- und Entwicklungsforschung sowie Informationskompetenz).

Methodisch war die Augsburger Zeit eine höchst fruchtbare: Bereits Anfang 2000 habe ich mit einer „semivirtuellen Vorlesung“ experimentiert, die sich bis 2010 als erfolgreiches Format sogar für 120 Studierende und mehr erwiesen hat. Es sind mehrere Blended Learning-Formate entstanden, durch deren Entwicklung meine didaktischen Vorstellungen (etwa zur Kombination von Vermittlung, Aktivierung und Betreuung) praktisch geprägt worden sind. Innerhalb von rund acht Jahren wurden insgesamt vier Online-Kurse für die Virtuelle Hochschule Bayern gestaltet, an denen wir (meist leitend) beteiligt waren. Mit „wir“ meine ich meine damaligen Mitarbeiter sowie die Mitarbeiter des Medienlabors an der Universität Augsburg und mich. Mitte 2000 wurde unter unserer Leitung (bzw. der Leitung des damals aufgebauten Instituts für Medien und Bildungstechnologie) das Learning Management System Stud.IP auf die gesamte Universität Augsburg ausgerollt. Die aus meiner Sicht wertvollsten Erfahrungen habe ich mit dem Aufbau des Begleitstudiums Problemlösekompetenz sammeln können. Mit diesem Konzept ist es uns in wenigen Jahren gelungen, ein enormes studentisches Engagement nicht nur, aber vor allem für Medienprojekte verschiedenster Art zu aktivieren, das mit den Klagen über die Zeitknappheit innerhalb der neue Bologna-Studiengänge kaum vereinbar schien. Dass sich dieses Konzept erfolgreich in verschiedene Richtungen entwickelte, war der intensiven Arbeit einer ganzen Gruppe von wissenschaftlichen Mitarbeitern (unter anderem Sandra Hofhues und Thomas Sporer) und studentischen Mitarbeitern (unter anderem Tamara Specht, Tamara Bianco und Tobias Jenert) zu verdanken.

1995 bis 2000

Zwischen 1995 und 2000 war ich an der Ludwig-Maximilans-Universität (LMU) München am Institut für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie unter Leitung von Prof. Dr. Heinz Mandl zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin in die Lehre eingebunden und 2000/2001 als Privatdozentin auch selbständig in der Lehre tätig. An der LMU konnte ich meine ersten Lehrerfahrungen sammeln – auch die mit digitalen Medien, mit denen wir erstmals 1998 virtuelle Seminare angeboten haben.

Thematisch haben sich an der LMU bereits die Themen für die Lehre abgezeichnet, die mich zum großen Teil bis heute begleiten: (a) Lehren und Lernen im Allgemeinen sowie Lehren und Lernen mit digitalen Medien im Besonderen, (b) organisationales und individuelles Wissensmanagement (mit Schwerpunkten auf Narration und Analogien) sowie (c) Evaluationsforschung und Qualitätsmanagement.

Methodisch habe ich an der LMU meine ersten Experimente gemacht: weg vom Referatsseminar hin zu Konzepten wie „Lernen durch Lehren“ und problemorientierte Aufgabenstellungen sowie Ergänzung der Präsenzlehre durch Lehr-Lernangebote in virtuellen Räumen – zugegebenermaßen unter, aus heutiger Sicht, rudimentären technischen Bedingungen. Möglich war all dies nur durch die Aufgeschlossenheit und das entgegengebrachte Vertrauen von Prof. Dr. Heinz Mandl, der auch solche Lehrformate stets unterstützt und begrüßt hat, die (damals!) zunächst recht abwegig erschienen.