Ich habe in diesem Blog seit Beginn der „Münchener Zeit“ schon des Öfteren über das Doktorandenkolloquium bzw. die an der Professur für Lehren und Lernen mit Medien sich entwickelnde Doktorandenausbildung berichtet: zum ersten Mal im Mai 2010 (hier). Nicht in allen Punkten, aber zumindest in einigen kann man anhand einiger Blogbeiträge nachvollziehen, wann wir welche Änderungen eingeführt haben: im Frühjahr 2010 z.B. Änderungen in der Art, wie der Stand der Dissertationen präsentiert wird (hier), oder im Herbst 2010 erste Erfahrungen mit „Fortbildungsworkshops“, zu denen wir auch (externe) Gäste einladen (hier und hier). Eine große Neuerung und interessante Erfahrung waren dann die Writers´ Workshops (siehe hier). Zwischendurch habe ich mir durchaus auch grundsätzliche Gedanken dazu gemacht, wie man mit der Heterogenität der Doktoranden am besten umgehen kann (hier). Eine Zeit lang habe ich auf Mahara in einem Blog jede Sitzung kurz zusammengefasst und kommentiert. Das war viel Aufwand und ich hatte nicht das Gefühl, dass der Nutzen da mithalten konnte – außer vielleicht für mich, indem ich auf diesem Wege natürlich sehr intensiv darüber nachgedacht habe, was gut und was nicht so besonders lief. Inzwischen gibt es Berichte zu jedem Kolloquiumszyklus (hier), was mir ebenfalls ausreichend Reflexionsraum gibt, aber nicht mehr ganz so aufwändig ist ;-). Ansonsten habe ich ab und zu besonders eindringliche Erlebnisse aus dem Kolloquium zum Anlass für ein paar grundsätzliche Überlegungen genommen (z.B. hier im Frühjahr 2012 und hier im Herbst 2012). Außerdem gibt es Infos zur Doktorandenausbildung auf unserer Web-Seite (hier).
Aber: So richtig beschrieben hatte ich das langsam gewachsene Konzept eigentlich nie. Das habe ich im Herbst 2012 endlich nachgeholt und einen Text dazu verfasst, den ich gegen Ende des Jahres 2012 mit den Doktoranden diskutiert habe. Nun möchte ich das Papier gerne öffentlich zugänglich machen. Vielleicht findet es ja „Abnehmer“ oder auch Kritiker. Wie auch immer: Ähnlich wie im Forschungsbereich die Entwicklungsforschung ist natürlich auch dieser Bereich der Doktorandenausbildung so etwas wie „work in progress“:
Doktorandenausbildung_LLM_2013
Ich bin mit dem aktuellen Entwicklungsstand des Konzepts in weiten Teilen zufrieden: Es funktioniert durchaus gut. Aber wann ist man schon „rundum“ zufrieden? Natürlich gibt es immer noch Dinge, von denen ich glaube, sie noch nicht richtig gut bewältigen zu können. Dazu gehört z.B.: (a) Immer mal wieder zieht sich die eine oder andere Dissertation aus meiner Sicht zu sehr in die Länge. (b) Es kommt nicht ständig, aber schon immer wieder vor, dass man Doktoranden aus den verschiedensten Gründen verliert. (c) Selten, aber besonders schlecht ist es, wenn allzu ungleiche Erwartungen und Ansprüche an den Prozess der Dissertation und an den der Betreuung geknüpft werden. (d) Überforderungen auf beiden Seiten kommen immer mal wieder vor und stellen alle Beteiligten auf eine harte Probe, die auch misslingen kann. Also: Das obige Dokument soll jetzt kein „Jubel-Konzept“ sein: Ich denke, es ist solide, denn es funktioniert ja recht gut seit einigen Jahren. Es beinhaltet aber leider keine Rezepte für einige Herausforderungen, die man wahrscheinlich auch zu wenig thematisiert.
Danke für diese Zusammenstellung. Die muss ich mir unbedingt mal durchsehen. Morgen veranstalte ich übrigens mein erstes Doktorandenkolloquium – inspiriert durch meinen Besuch damals bei dir. 🙂