Studiengänge sind keine Fertigungsstraßen

Stellenweise aber bekommt man genau diesen Eindruck im neuen HFD-Arbeitspapier mit dem Titel „Studiengänge für eine digitale Welt“. Der Text vereint ein paar lesenswerte Literaturquellen, fasst bekannte und bewährte Erkenntnisse zur Studiengangentwicklung gut zusammen, schlägt aber doch an vielen Stellen einen Ton an, der einen akademischen Kern vermissen lässt. Ich möchte meine Einschätzung kurz begründen.

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Die Teil-Ganzes-Herausforderung

Eineinhalb Jahre ist es nun schon her, dass wir unser erstes Symposium im Rahmen des Design-Based Research Netzwerkes veranstaltet hatten (siehe dazu hier). Nun sind alle vier Beiträge des Symposiums zusammen mit drei weiteren Artikeln unter anderem von Alexa Brase (hier) in einer aktuellen Ausgabe von EDeR (Educational Design Research) online.

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Zu wenig Edutainment-Fähigkeiten?

Das aktuelle Heft von Forschung & Lehre (Februar 2024) widmet sich dem Schwerpunktthema „Hochschulbildung im 21. Jahrhundert“. Sechs Beiträge gehen der Frage nach, wie Studium und Lehre in Zukunft gestaltet sein könnten oder sollten. Ein kurzer Überblick:

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A curriculum is not a pill

Der Förderzeitraum unseres Design-Based Research (DBR) Netzwerks neigt sich dem Ende zu. Vergangene Woche haben wir unsere letzte Veranstaltung, nämlich das dritte Online-Kolloquium für Nachwuchswissenschaftler, angeboten: „Design connects. Making DBR better together“. Neun Beiträge aus Deutschland, Österreich, Italien und den USA wurden vorab als Video zur Verfügung gestellt und zunächst asynchron kommentiert und rekommentiert. Fachlich waren die vorgestellten DBR-Studien breit gestreut: Die Inhalte bzw. Interventionen in den DBR-Projekten stammen aus der Mathematik, Wirtschaftspädagogik und Berufsbildung, Wirtschaftsethik, Schul- und Musikpädagogik sowie Bildungs- und Technologieforschung. Am letzten Freitag haben wir uns dann synchron getroffen und acht der Beiträge in parallelen Workshops diskutiert. Den Abschluss bildete ein Vortrag von Christopher Hoadley, der zu den wohl bekanntesten Namen im Kontext von DBR zählt.

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Zeit für ein Redesign

Taucht man in die Welt des Lehrens an einer Medizinischen Fakultät ein, lässt sich immer wieder deutlich erkennen, vor welch großen Herausforderungen die Gestaltung professionsorientierter Studiengänge steht, in denen, wie in der Medizin, die Lehr-Lerninhalte einen riesigen Umfang und gleichzeitig eine beruflich hohe Relevanz haben. Didaktische Gestaltungsspielräume sind auch hier vorhanden; sie unterscheiden sich aber doch von denen, wie sie etwa in geistes- oder sozialwissenschaftlichen Studiengängen vorhanden sind. Einen Einblick in den Kosmos der Gestaltung von Studiengängen in der Medizin eröffnet der Prodekan für Lehre an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg, Professor Andreas Guse: In unserer siebten HUL-Profcast-Folge (hier) hat er mit mir über „Lehre für einen exzellenten ärztlichen Nachwuchs“ gesprochen.

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Geschenke an Maschinen

Vor kurzem habe ich auf den Open Access-Band mit dem Titel „KI-Text. Diskurse über KI-Textgeneratoren“ verwiesen (hier). Im August 2023 gab es im Vorfeld der Publikation eine Tagung. Zu dieser ist nun ein „dokumentarischer Zusammenschnitt“ der Vorträge und Diskussionen online zugänglich gemacht worden. Das gut 30-minütige Video kann man hier abrufen.

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Forschendes Entwerfen

Es ist schon wieder ein paar Jahre her, dass ich meinen Vorschlag für ein holistisches Design-Based Research (DBR)-Modell veröffentlich habe (hier). Im letzten Jahr nun habe ich mich intensiv mit der Weiterentwicklung des Modellentwurfs beschäftigt und mich dabei vor allem auf designwissenschaftliche Impulse gestützt.

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Kein Selbstläufer

Wer spricht noch vom forschenden Lernen bzw. vom studentischen Forschen, wenn generative Künstliche Intelligenz (KI) die hochschuldidaktische Diskussion beherrscht? Tatsächlich scheint es ruhiger geworden zu sein um die Frage, wie man Forschen, Lehren und Lernen miteinander verknüpft – jedenfalls ruhiger als noch vor fünf Jahren, als ich mit Ludwig Huber das Buch „Vom forschungsnahen zum forschenden Lernen an Hochschulen“ veröffentlichen konnte. Nur am Rande: Ich denke, dass es wichtige Verbindungen zwischen den Herausforderungen rund um generative KI in der Hochschulbildung und einem Lernen gibt, das sich nah an der Forschung bewegt. Viel Literatur gibt es dazu im Moment allerdings noch nicht. Immerhin aber werden trotz generativer KI noch (wenn auch weniger) Artikel zum forschenden Lernen publiziert – so z.B. der Beitrag „Faculty members’ perceptions and students’ experiences of research‑based curricula: a multiple case study of four undergraduate programmes“ in der Zeitschrift Higher Education. Auch wenn KI hier keine Rolle spielt, fand ich den Text interessant und lesenswert.

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Ein Lob auf wissenschaftliche ad hoc-Vorhaben

„Wenn Künstliche Intelligenz (KI) Texte generieren kann, was sagt das darüber, was ein Text ist? Worin unterscheiden sich von Menschen geschriebene und mittels KI generierte Texte? Welche Erwartungen, Befürchtungen und Hoffnungen hegen Wissenschaften, wenn in ihren Diskursen KI-generierte Texte rezipiert werden und Anerkennung finden, deren Urheberschaft und Originalität nicht mehr eindeutig definierbar sind? Wie verändert sich die Arbeit mit Quellen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Kriterien wissenschaftlicher Textarbeit und das Verständnis von Wissenschaft insgesamt?“ Mit diesen und weiteren Fragen leiten Lukas Ohly und Gerhard Schreiber ihren aktuellen Sammelband mit dem Titel „KI:Text. Diskurse über KI-Textgeneratoren“ ein, der gerade im Open Access hier erschienen ist.

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Mit dem 6. Podcast in eine kurze Sendepause

Pünktlich zum Jahresausklang haben wir am HUL ein weiteres wissenschaftsdidaktisches Gespräch als Podcast (hier) veröffentlicht: Gesprochen habe ich mit Sylvia Kesper-Biermann, Professorin für Historische Bildungsforschung. Unser Thema war eine erziehungswissenschaftliche Veranstaltung aus dem Lehramtsstudium, das in diesem Jahr mit dem Lehrpreis der Universität Hamburg ausgezeichnet worden ist: ein Seminar zu „Migration und Bildung im Comic“. Diese Veranstaltung behandelt nicht nur ein für Studierende attraktives, weil gesellschaftlich relevantes, Thema; auch methodisch ist es interessant: Es integriert eine Exkursion an eine andere Universität und fördert Begegnungen verschiedenster Art. Damit ist nun die sechste Folge des HUL-ProfCast online. Weitere Gespräche sind bereits vereinbart.

Mit dieser kurzen Info verabschiede ich mich in eine kleine Sendepause zum Jahreswechsel, wünsche allen meinen Blog-Lesern eine gute Zeit und melde mich in der zweiten Januar-Woche 2024 zurück.