Auf zur GMW 2008

Einige von uns machen sich bereits heute Abend auf den Weg nach Krems, denn morgen beginn die GMW (das Programm findet sich hier) mit der Pre-Conference, auf der Thomas Sporer, Hannah Dürnberger und Sandra Hofhues einen Thementisch zur Frage anbieten, wie man Studierende an der Entwicklung von Innovationen an der Hochschule am besten partizipieren lassen kann. Am Mittwoch dann werde ich auch da sein: Zusammen mit Sandra spreche ich über eines unserer Projekte, das sich w.e.b.Square nennt: ein Portal von Studierenden für Studierende. Wir arbeiten daran bereits seit zwei Jahren. Ich habe es bewusst noch nicht allzu publik gemacht, denn es ist – ja wie sage ich es jetzt – eher ein „evolutionäres“ Projekt, das nicht mit einer großen Idee von heute auf morgen einschlägt, sondern das zunehmend Zuspruch bei Mitarbeitern und Studierenden erfährt und sich zunehmend positiv entwickelt.

Ähnlich, wenn auch nicht ganz so umfangreich wie die Hamburger (um Rolf Schulmeister – Infos dazu hier) sind auch die Augsburger auf der GMW ganz gut vertreten: Neben dem Thementisch und dem genannten w.e.b.Square-Beitrag gibt es noch eine Präsentation von Thomas Sporer (an sich zusammen mit Tobias Jenert, der aber – wie hier berichtet – leider nicht mehr bei uns ist) und ein Beitrag zur Informationskompetenz von Nina Heinze. Gespannt bin ich auf Tm Reeves, von dem ich schon viel gelesen habe und den ich immer wieder gern zitiere, wenn es um die Bildungsforschung und Tendenzen einer Monokultur in Design und Methoden (siehe z.B. hier) geht.

Mal sehen, wie gut sich das Motto der Tagung „Offener Bildungsraum Hochschule: Freiheiten und Notwendigkeiten“ durchziehen lässt, denn erfahrungsgemäß ist es ja leider oft so, dass ein Tagungsthema eher schmückenden, aber keinen direkt lenkenden Einfluss auf die Beiträge hat (haben kann). Die Titel im Programm lassen da diesmal aber hoffen und ich müsste mich in Peter Baumgartner schon sehr täuschen, wenn er als Ausrichter der diesjährigen GMW nicht ein großes Auge darauf gehabt hätte, dass das „Open Thema“ auch Priorität hat. Passend dazu gleich der Hinweis auf ein aktuelles Interview mit Rainer Kuhlen bei Checkpoint E-Learning zur Frage „Wem gehören Wissen und Information?“ Auf der GMW werden wir uns sicher einig sein, dass Wissen und Information als Ergebnis von Wissenschaft allen gehört, da Wissenschaft als gesellschaftliche Aufgabe letztlich auch von allen bezahlt wird. Hoffen wir, dass es auch jemand außerhalb der Tagung hören will …

Themenspecial Web 2.0 in der Lehre

Welche Chancen bieten Wikis, Weblogs, Social Bookmarking und Social Tagging und andere neue Tools in der Lehre – und welche Grenzen hat der Einsatz? Wie können Lehrende und Studierende mit der Vielfalt der neuen Werkzeuge umgehen? Was ist inhaltlich und didaktisch sinnvoll? Mit diesen Fragen beschäftigt sich aktuell das Themenspecial „Web 2.0 in der Lehre“ von e-teaching.org. Das Ganze ist auch etwas langfristiger angelegt: Im Moment findet der Leser eine „bunte Mischung zum Einsatz verschiedener Web 2.0-Technologien in der Lehre in verschiedenen Formaten vom E-Teacher-Portrait bis zum Vodcast. Ab Mitte Oktober geht es schwerpunktmäßig um den Einsatz von Blogs; von Mitte November an stehen dann Wikis im Mittelpunkt“. Das Podcast zur Medienkompetenz von Frederik G. Pferdt (ein Txt dazu findet sich hier) habe ich mir schon vor einiger Zeit mal angesehen: Es beweist, dass Studierende zu viel Kreativität fähig sind – wenn man sie last und fördert! Ein kompakte und übersichtliche Zusammenfassung aktueller Bemühungen liefert Birgit Gaiser mit ihrem Text „Lehre im Web 2.0 – Didaktisches Flickwerk oder Triumph der Individualität?“ Schade dass diese wirklich anregende Überschrift im Text nicht systematisch verfolgt wird, denn ich halte diese Frage für sehr interessant. Insgesamt ist es auch eine gute Idee, bereits bestehende Texte und andere Beiträge auf diese Weise noch einmal als eine Art Dossier zu bündeln.

Was in zehn Jahren alles nicht passiert

Zehn Jahre ist es jetzt her, dass wir an der LMU München am Lehrstuhl Prof. Mandl unser erstes virtuelles Seminar zum Wissensmanagement angeboten haben: Das eigens entwickelte Programmpaket hieß damals CLAUDIA (Common Learning environment And User specific Desktop Integration Architecture), von dem heute natürlich nichts mehr übrig ist und das bald von anderen Systemen ersetzt wurde. Von LMS und CMS hat damals noch niemand gesprochen und für uns war es wirklich eine Pioniererfahrung, wie das ist, wenn man Studierende ein Semester lang allenfalls zu einem Abschlussworkshop zu Gesicht bekommt und ansonsten als „Tele-Dozent“ fungiert. Ich habe die ersten Jahre mit dieser Veranstaltung unglaublich viel über Hochschuldidaktik generell gelernt, also auch über Präsenzlehre, denn diese neue Form des Lehrens hat zu andersartigen Überlegungen, zu intensiven Reflexionen, warum man was macht und was nicht und zu vielen Dialogen im Team angeregt, die wir ohne diese ersten Virtualisierungsversuche wohl nie in dieser Form gehabt hätten. Das war wie ein groß angelegtes Sensibilsierungstraining für notwendige didaktische Strukturen (Inhalte, Ziele, Aufgaben, KOmmunikationsangebote) und anzustoßende Prozesse für erfolgreiches Lernen.

Das ist jetzt zehn Jahre her und umso befremdlicher erscheint es einem, dass man auch im Jahr 2008 den Nutzen und die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Medien in der Hochschule immer noch mühsam erklären muss – wie jetzt in der aktuellen Ausgabe von „Forschung & Lehre„: Mehrere Beiträge in dieser Ausgabe sind der Hochschuldidaktik gewidmet und immerhin einer der Artikel (hier) bemüht sich um Aufklärung in Sachen E-Learning.

Was ist in den letzten zehn Jahren eigentlich passiert? Warum fällt es so vielen aus der immer noch vergleichsweise kleinen E-Learning-Community offenbar so schwer, in ihren Hochschulen Gehör zu finden? Warum muss man nach wie vor erklären, was ein LMS ist und warum man damit allenfalls administrative, aber keine didaktischen Probleme lösen kann? Warum stehen die digitalen Medien auch heute noch recht weit unten auf der Agenda, selbst wenn es um Hochschuldidaktik geht? Warum kämpfen wir bis dato mit bisweilen schon lustigen Vorurteilen, wir würde nach einer leeren und leblosen Universität streben? Warum ziehen damals wie heute (vor allem für Hochschulleitungen) allenfalls ökonomische Argumente, wenn man E-Learning ins Spiel bringt? Nur um es ganz klar zu sagen: Ich finde nicht, dass es in der Hochschullehre am wichtigsten ist, über die Medien zu sprechen. Aber es ist doch wahnwitzig, wenn Medien, die zu Alltagsmedien geworden sind, nicht selbstverständlich auch Bestandteil der Information und Kommunikation in der Lehre sind, oder? Zehn Jahre! Da bekommt man mal ein Gefühl für die Geschwindigkeit der Verbreitung von Neuerungen in unseren Bildungssystemen (denn in der Schule ist es ja nicht viel anders, eher noch schlimmer).

Ich bin jedenfalls der so genannten Web 2.0-Bewegung dankbar: Ich freue mich immer wieder darüber, wie einfach es geworden ist, ein Blog aufzusetzen und dieses auch mit Studierenden zu nutzen. Zunehmend mehr kann man sich als Hochschullehrer auch seine eigene digitale Insel schaffen und dem Corporate Design (mit dem man als Wissenschaftler eh nicht viel am Hut hat) Adieu sagen und „sein eigens Ding“ machen. Vielen Rechenzentren ist das ein Dorn im Auge, vielen Hochschulleitungen auch. Ich finde das gut und es passt ja auch zur Freiheit von Forschung und Lehre – und: Es erspart einem erfolglose Überzeugungsarbeit an Stellen, wo selbst zehn Jahre nicht genug sind.

Spiegel Online entdeckt Lehrerblogs

„Vormittags einsam an der Tafel, nachmittags gemeinsam im Netz: Manche Lehrer schreiben sich als Blogger den Schulfrust von der Seele. Sie nutzen das Internet aber eher als erzählerisches Tagebuch, nicht als Mecker-Medium – denn die Schulleitung könnte mitlesen. ….“ So beginnt (hier) ein kurze Artikel über Lehrerblogs in Spiegel Online, in dem auch zwei unserer Studentinnen genannt sind, die sich auf meine Ausschreibung von Bachelorarbeiten zur Untersuchung von Lehrerblogs gemeldet haben.

Eine von ihnen – Tamara Specht – ist inzwischen studentische Mitarbeiterin bei uns (hier). Inhalt der Arbeiten ist zum einen eine Inhaltsanalyse von Lehrerblogs und zum anderen eine Online-Befragung. Natürlich werden wir die Ergebnisse online zugänglich machen und die beteiligten Lehrer haben auch schon eine kleine Zusammenfassung erhalten. Doch Abschlussarbeiten wollen begutachtet sein und das Zweitgutachten von Tamaras Arbeit steht noch aus; die zweite Abschlussarbeit ist noch nicht fertig. Die Ergebnisse bilden für uns ein wichtiges komplementäres Element zu einer zweiten Arbeit (eine Masterarbeit, die ebenfalls bald fertig ist) zu Blogs wissenschaftlich tätiger Personen (Tamara Bianco, die für die Online-Umfrage im April 08 auch in ihrem Blog hier geworben hatte). Beide Arbeiten zusammen sind das angekündigte empirische Pendant zu unseren theoretischen Überlegungen, ob und inwieweit speziell Knowledge Blogs dazu geeignet sind, grundlegende psychologische Bedürfnisse nach Kompetenz, Autonomie und sozialer Eingebundenheit zu erfüllen (Arbeitsbericht). Auch die Ergebnisse dieser Studie werden wir zugänglich machen. Vorweg nur eines: Ja, unsere Annahmen treffen in vieler Hinsicht zu; vor allem das Autonomiebedürfnis der Knowledge Blogger ist hoch und lässt sich auch weitgehend erfüllen. Es zeigen sich viele Parallelen zur Gruppe der Blogger insgesamt, wie sie z.B. Jan Schmidt untersucht hat, aber auch interessante Unterschiede. Ich hoffe, das macht schon mal neugierig 😉 auf unsere empirischen Befunde, die in Bälde zu lesen sind.

30 Seiten mehr

… umfasst nun Rolf Schulmeisters Werk zur Netzgeneration, das – wie angekündigt (work in progress) nun überarbeitet ist: Es ist um weitere Seiten gewachsen, umfasst noch eine ganze Reihe Studien mehr und berücksichtigt stärker das Phänomen Web 2.0. Das Dokument gilt nun als „vorab abgeschlossen“. Zu lesen ist das Ganze hier. Eine Art Rezension gibt es bereits bei Mandy Schiefner (hier), die dem Text nun „weniger Emotionalität“ bescheinigt – schade eigentlich ;-).  Danke an Rolf für dieses Online-Werk: Auch ich werde ihn im Wintersemester in der Lehre einsetzen!

Podcast zum informellen Lernen

Am E-Learning Center der Universität Zürich ist im Sommer 2008 eine Podcast-Folge zum Thema „Informelles E-Learning an Hochschulen“ erstellt und nun zum Abschluss gebracht worden. Eine Übersicht der Beiträge wird jetzt in einem Podcast-Kompass (inf-podcast_kompass) zu Verfügung gestellt. Der Podcast findet sich hier und kann hier abonniert werden. REinhören lohnt sich betsimmt. 🙂

Gedanken zur Bildungsforschung

Im Urlaub habe ich mir mal – fern allen Antragsstresses (immerhin sind wir inzwischen in EINEM Projekt in der zweiten Runde …) – Gedanken zu einem meiner Lieblingsthemen gemacht, nämlich zu der Frage, wie eine optimale Bildungsforschung aussehen könnte. Ich habe ja schon öfter mal über den Ansatz der Design-Based-Research (siehe hier) und – etwas weiter ausgeholt – über Möglichkeiten der Entwicklungsforschung (siehe hier) nachgedacht. Und auch der gemeinsame Herausgeberband mit Joachim Kahlert (hier) geht in diese Richtung.

Nun habe ich die Möglichkeit, 2009 in einem Band von Gerd Jüttemann und Wolfgang Mack mit dem Arbeitstitel „Konkrete Psychologie. Die Gestaltung der Handlungswelt“ einen Beitrag zu möglichen Wegen der Erkenntnis in den Bildungswissenschaften zu schreiben. Und zu diesem Beitrag habe ich mir nun erste Gedanken gemacht – auf der Insel Borkum ohne jede Literatur und ohne Internet. 🙂 Ich möchte meine auf sieben Seiten passenden Grundgedanken online stellen mit dem Hinweis, dass für den Buchbeitrag selbstverständlich noch eine Aufarbeitung und Einarbeitung der bestehenden dazu relevanten LIteratur erfolgt (dies ist also KEIN fertiger Beitrag!). Wenn man sich aber auf einem Gebiet zumindest ansatzweise auskennt, kann es – so meine Erfahrung – ganz hilfreich sein, erst einmal den „Zitaten- und Autorenballast“ abzuwerfen und selbst zu denken, um dann in einem zweiten Schritt die eigenen Argumente im Vergleich mit Ideen und Vorschlägen anderer zu prüfen und weiterzuentwickeln. Ich freue mich über Rückmeldungen und Kommentare inhaltlicher Art. Hier nun der Text: bildungsforschung zu einem meiner „Urlaubsergebnissen“.

Knols vor dem Urlaub

Na, vielleicht ist es ja auch wirklich besser, mit einer Info im Blog in den Urlaub zu gehen als mit einem „Klage-Beitrag“ ;-). Und da bieten sich jetzt noch schnell die „Knols“ von Google und ein guter Beitrag von Peter Baumgartner an (hier): Erst dachte ich ja, Peter hätte sich vertippt – „Knols – was soll das denn sein?“ – aber es heißt tatsächlich so: Ein Knol sind eine „Wissenseinheit“ und in gewisser Weise einem Wikipedia-Artikel ähnlich, denn: Es handelt sich um kolloborative Beiträge, die jedoch auf die Anonymität des Autores/der Autoren sowie auf eine offene Zusammenarbeit verzichten und damit doch ganz anders daherkommen als wir es von Wikipedia gewohnt sind. Eine interessante Alternative, wie ich meine, die ich mir sicher bald genauer ansehe. Peters Interpretation mit Habermas zeigt, das er sich da vor allem für die soziologischen Effekte interessiert. Mich würde interessieren, was das didaktisch bedeutet und ob sich da neue Möglichkeiten ergeben.

Frustrationstoleranz gefragt

Normalerweise nutzt man sein Blog wohl eher für „Jubelmeldungen“, können inzwischen doch mehrere Studien zeigen, dass diese Form der Kommunikation (via Blog) natürlich auch dem Selbst-Marketing dient. Aber um Eindrücke aus dem Universitätsalltag aus Professorensicht zu schilden, gehört es wohl dazu, dass man ab und zu berichtet, was alles NICHT klappt – z.B. Anträge (vor längerer Zeit habe ich über so etwas ja auch schon berichtet: siehe hier; allerdings hätte ich leider viel zu tun, würde ich das immer machen …).

Vom vor kurzem skizzierten Antragsmarathon liegen erste, leider negative Ergebnisse vor: Das mir wichtigste Thema – nämlich ein Projekt zum Assessment an der Hochschule – wurde beim bmbf abgelehnt, obschon aus meiner Sicht das Konsortium gut besetzt war und das Thema sollte nun eigentlich strategisch mehr als bedeutsam sein. Ich bin ja fest davon überzeugt, dass wir Prüfungen und Feedback im Rahmen von Bologna dringend angehen müssen, wenn wir auch nur irgendwas unserer didaktischen Ideen in die nächsten Jahre retten wollen. Nun ja, traurig ist, dass es keinerlei Begründungen gibt (also kein Feedback, aus dem man lernen könnte), sondern einfach nur eine Absage

Gleiches gilt für einen EU-Antrag, in welchem der Ansatz der Open Educational Resources im Vordergrund stand – allerdings recht themen- und kontextspezifisch (was das Ganze aber konkreter macht): Auch da noch keine Begründung, aber immerhin soll im Oktober eine kommen (bin gespannt, welche Defizite da hervorgehoben werden). Dieser EU-Antrag war der schlimmste für mich und hat mich die ganzen Osterfeiertage gekostet – wer solche Formulare konzipiert, der sollte ein Jahr lang dazu verdonnert werden, diese selbst mehrfach auszufüllen. Auch das OER-Thema ist ja angeblich politisch gewollt; trotzdem hat es nicht geklappt.

Überhaupt habe ich den Eindruck, dass es bei Forschungsanträgen besser ist, auf dem Mainstream zu schwimmen, vor allem aber bloß nicht vorneweg zu marschieren und es mit Ideen zu versuchen, die ein gewisses Risikopotenzial bergen, weil man was Neues ausprobieren will. Forschungsförderung scheint – so mein zunehmender Eindruck in den letzten Jahren – doch eher konservativ zu sein, vielleicht, weil man das besser beurteilen kann oder weil man sich so besser vor Fehlschlägen schützt? Ich weiß es nicht, aber es ist halt schon ein Jammer, wie viel Zeit man in manche Dinge investiert, die dann nichts werden, und die man ja angesichts der mageren oder gar nicht vorhandene Grundausstattung dann nicht einfach anderweitig umsetzen kann. Ebenso habe ich so meine Probleme mit der vielleicht erfolgreicheren Strategie, einfach anzubieten und zu beantragen, was gerade gefragt bzw. angesagt und gut akzeptiert ist – ich habe da so etwas von „Freiheit von Forschung und Lehre“ im Kopf, die sich mit einer solchen „Nachfrageorientierung“ ja schon etwas beißt. In jedem Fall ist – das kann ich mal festhalten – eine gewisse Frustrationstoleranz gefragt, wenn es heute darum geht, an Geld zu kommen, um das zu machen, wofür man eigentlich seine Ernennungsurkunde erhalten hat: Forschung.

Ich bin jetzt erst mal urlaubsreif und verabschiede mich heute für mind. zwei Wochen in den Urlaub – offline, versteht sich 😉

Web 2.0 in Unternehmen

Web 2.0-Anwendungen sind auch in der Wirtschaft auf dem Vormarsch – so jedenfalls legen es die Ergebnisse der zweiten-Umfrage von The McKinsey Quarterly, durchgeführt im Juni 2008 mit insgesamt 1.988 Führungskräften weltweit. Im Vergleich zur Vorjahresstudie (an der sich mehr Personen beteiligt haben), sind Zuwachsraten bei Investitionen in Web 2.0-Anwendungen zu verzeichnen – wobei es natürlich sein kann, dass sich Vertreter von Web 2.0-affinen Organisationen schlicht mehr an der Befragungen beteiligt haben. Überhaupt finden sich leider kaum methodische Hinweise z.B. zur Akquise der befragten Zielgruppe. Aus den Abbildungen zu Ergebnissen lassen sich aber immerhin die gestallten Fragen weitgehend erahnen. Interessant finde ich zum eine, dass Wissensmanagement zu den wichtigsten internen Funktionen gehört, wenn Web 2.0-Annendungen zum Einsatz kommen. Die häufig formulierte These, Web 2.0 hätte dem in die Jahre gekommenen Wissensmanagement wieder auf die Beine geholfen, scheint also durchaus auch empirischen Rückenwind zu erhalten. Zum anderen fiel mir der Befund auf, dass Organisationen, die sich mit ihrem Web 2.0-Einsatz zufrieden zeigen, mehr Veränderungen in Organisationsprozessen und -strukturen infolge von Web 2.0 wahrnehmen als Organisationen, die hier Enttäuschungen zu berichten haben. Dies deckt sich mit unseren (kleinen) Beobachtungen z.B. in sozialen Organisationen und Bildungsinstitutionen: Der Einsatz von Web 2.0-Anwendungen, so unsere Erfahrungen, verändern Auffassungen von Lehren und Lernen, vor allem auch von Rollen im Lehr-Lerngeschehen ebenso wie Abläufe und die dazu nötigen (auch zeitlichen) Strukturen.

Der The McKinsey Quarterly-Artikel kann hier (nach Registrierung) kostenlos heruntergeladen werden.