Derzeit läuft bei uns am HUL eine Online-Konferenzwoche (hier geht es zur Programmübersicht). Diese richtet sich an alle, die an der UHH Lehraufgaben übernehmen – also auch an Tutorinnen und Tutoren. Am Freitag werde ich auch selbst aktiv sein – zusammen mit Alexa Brase und Eileen Lübcke – und zwei virtuelle Podien moderieren. Eingeladen haben wir je fünf Gäste. In beiden Runden werden wir auf der übergeordneten Ebene der Frage nachgehen, was aus den Erfahrungen der Pandemie wohl wieder gehen, bleiben oder sich ändern wird.
Mit dem Forschungsfünfeck sicherer werden
Bereits 2019 hat DBR-Netzwerk-Mitglied Angelika Bikner-Ahsbahs hier gezeigt, wie das „Research Pentagon“ Promovierende der Mathematikdidaktik im Nachdenken über ihre Forschung unterstützen kann – auch in DBR-Projekten. Alexa Brase und ich haben diesen Faden aufgegriffen und überlegt, wie sich das Forschungsfünfeck als Heuristik speziell für DBR-Vorhaben in der hochschuldidaktischen Forschung nutzen lässt. Ausgangspunkt der Überlegungen war unsere Beobachtung, dass die hohe Dynamik in DBR bei Novizen zu etlichen Unsicherheiten führt. Das angepasste Forschungsfünfeck kann heuristisch genutzt werden, um ein Projekt und seine Veränderungen zu reflektieren, auf Kohärenz zu prüfen und die Dynamik produktiv zu nutzen. Unsere konzeptionellen Überlegungen zum DBR-Forschungsfünfeck haben wir in einem Impact Free-Artikel hier formuliert. Ein dazugehöriges Instrument für die Praxis erproben wir im Wintersemester im Master Higher Education.
Ende der Blogpause mit Impact Free
Und schon ist es September; es wird Zeit, den Blog wieder zu beleben. Ich starte das mit einer kurzen Nachricht: Noch vor der Blogpause hatte ich einen neuen Impact Free-Artikel hier hochgeladen. Der Titel: Mathematik-Vorlesungen neu denken: Vom didaktischen Design zu Design-Based Research. Die Autoren sind Martin Schmidt, Professor für Mathematik an der Universität Trier, und Frank Vohle. Der kurze Beitrag zeigt, wie Fachwissenschaftler und Didaktiker bei der Entwicklung neuer Lehrkonzepte zusammenarbeiten können und daraus auch Forschung in Form von Design-Based Research erwachsen kann.
Blogpause 2021
Es sah jetzt wohl schon nach Sommerpause aus hier, aber an sich beginnt sie jetzt erst. Ein seltsames Jahr liegt zurück seit der letzten Blogpause. Produktiver dank wegfallender Reisen und Präsenztreffen fühle ich mich leider nicht. Wo genau die infolge dieser Einschränkungen gewonnene Zeit geblieben ist, habe ich noch nicht herausgefunden. Vielleicht komme ich in den nächsten vier Wochen drauf – dann geht es hier im Blog weiter – ganz unabhängig von der pandemischen Situation 😉
Das Schwierigste liegt vor uns
Das Thema Hybridlehre bewegt. Dabei geht es akut wohl weniger um freudige Erwartung auf einen erweiterten didaktischen Handlungsspielraum (der sich durchaus auftut), sondern um die bange Frage, wie das (vor allem logistisch) im Wintersemester eigentlich alles gehen soll … (siehe auch hier). Und so verwundert es nicht, dass die Hybridlehre auch ein Thema für die Vizepräsidentinnen für Studium und Lehre der Universtäten in Baden-Württemberg ist, die im Hochschuldidaktik Zentrum (HDZ) kooperieren. Am vergangenen Freitag war ich zu deren „Lehrdialog“ eingeladen, um über Hybridlehre zu sprechen. Auch wenn aktuelle Beiträge dazu als Video (hier) und Text (hier) schon verfügbar sind, war noch einmal ein synchroner Vortrag gewünscht mit anschließender Diskussion.
Drei unscheinbare Fußnoten
Es ist eine ganz kurze Nachricht auf der Web-Seite von Forschung & Lehre (hier): „Kein Impact Factor mehr in ERC-Anträgen. In Anträgen an den Europäischen Forschungsrat darf kein Impact Factor mehr gelistet werden. Erlaubt sind andere Messwerte für Publikationen“. Im dazugehörigen Dokument findet man den Hinweis allerdings nur in drei unscheinbaren Fußnoten
Ohne größeren Zeitverzug
Hybrid Lehren – das Thema bewegt derzeit viele angesichts der wenig vorhersehbaren Pandemie-Lage im kommenden Herbst und Winter (siehe hier). Aus diesem Grund hatte ich meine letzten Beiträge dazu (siehe hier und hier) als Impact Free-Artikel ohne größeren Zeitverzug veröffentlicht, weil sich Fragen dazu, welcher didaktischer Spielraum und welche Anforderungen sich auftun, natürlich JETZT stellen und nicht erst in einigen (oder vielen) Monaten. So ähnlich sehen das offenbar auch Dorina Gumm von der TH Lübeck sowie Steffi Hobuß von der Leuphana Universität. Sehr gerne komme ich dem Anliegen der beiden Autorinnen nach, ihren Text zur Hybrid-Lehre unter Impact Free zu publizieren. In diesem steht das Bemühen im Fokus, die Verständigung zum Thema Hybrid-Lehre zu befördern, was dringend notwendig erscheint, sind die Vorstellungen dazu doch immer noch oft zu einfach. Hier geht´s zum neuen Impact Free-Artikel 38.
Besonders unsichere Bedingungen
Wie wir wohl das kommende Wintersemester werden gestalten können? Während die einen fest damit rechnen, endlich wieder „normal lehren“ zu können (sodass auch Studierende wieder ähnlich wie in vorpandemischen Zeiten studieren können), bleiben andere skeptisch angesichts des unberechenbaren Pandemiegeschehens. Wird das Wintersemester 2021/22 also endlich wieder ein Präsenzsemester sein oder wird es hybrid oder am Ende doch wieder weitgehend online stattfinden (müssen)? Da niemand die Antwort genau weiß (immerhin sind es noch einige Monate hin bis zum Beginn der Veranstaltungen), könnte es am Ende auch auf ein Semester hinauslaufen, das uns besonders viel Ambiguitätstoleranz abverlangt. Oder anders formuliert: Es könnte ziemlich herausfordernd werden, zumal da ein flexibler Wechsel der Modi (präsent, hybrid, online) eben nicht so einfach möglich ist – auch wenn diese Ansicht bisweilen aufscheint, vor allem von nicht-didaktischer Seite.
Falls es jemanden interessiert
Für eine Veranstaltung zum Thema „Forschendes Lernen – auch unter digitalen Bedingungen?“ habe ich einen kleinen Impulsvortrag eingesprochen. In diesem Beitrag habe ich nichts Neues produziert, sondern nur ein paar Gedanken zusammengestellt, die in diversen Texten und Vorträgen schon dokumentiert sind (zum Thema Hybrid- und Präsenzlehre sowie zum Thema forschendes Lernen). Aber falls es jemanden interessiert: Der Impuls ist hier online zugänglich.
Irgendwie hybrid
Das Thema hybride Lehre dürfte mit Beginn des Wintersemesters wohl weiter an Fahrt aufnehmen. Die Pandemie scheint abzuflauen, doch vor neuen Wellen wird gewarnt, und letztlich weiß niemand, was das für die Hochschullehre ab Oktober 2021 bedeuten wird. Besser also online UND in Präsenz – also „irgendwie hybrid“ – planen?