Die Rohfassung

Das Thema Heterogenität spielt immer wieder eine große Rolle in der Hochschuldidaktik. Im Juni habe ich es in meinem Vortrag zu den „Digital Natives“ integriert. Letztes Jahr hat die HRK einen Workshop dazu durchgeführt (siehe hier), der einen am Ende aber auch eher ratlos zurückgelassen hat. Für einen Sammelband nun bin ich vor gut einem Jahr um einen Beitrag gebeten worden, in dem Heterogenität von Studierenden in Verbindung zu forschendem Lernen behandelt werden sollte. Dieser Einladung bin ich gerne nachgekommen. Der Band mit dem Titel „Gestaltungsraum Hochschullehre – Potenziale Nicht-traditionell Studierender nutzen“, herausgegeben von S. Reinders, B. Klages & M. Bonillo (Hrsg.), wird wohl bald erscheinen. Ich stelle hier ein Preprint vom Januar 2015 online. Der gedruckte Beitrag hat dann noch ein paar Änderungen erfahren (auch Korrekturen), aber keine inhaltlichen Modifikationen. Der Text wurde dreimal (nach Aushändigung an die Herausgeber) lektoriert – jedenfalls hatte ich noch so viele verbesserte Versionen von EINEM Text; ich hoffe, es hat genutzt 😉 Hier liefere ich also die nur die „Rohfassung“ (für Zitationen bitte auf die gedruckte, „richtige“ Fassung zurückgreifen).

Artikel_Heterogenitaet_ForschendesLernen_Jan15

Zehn Jahre … dranbleiben!

Meine Aufsätze zu Design-based Research bzw. zur entwicklungsorientierten Bildungsforschung stelle ich seit einiger Zeit in einem Reader mit Preprints zusammen. Aktuell ist ein Beitrag für einen Band des Bundesinstituts für Berufsbildung in Druck. Aus diesem Anlass habe ich den Reader aktualisiert. Die neue Fassung steht hier online zur Verfügung bzw. ist hier direkt als pdf abrufbar. Wenn der Beitrag (hoffentlich) 2015 erscheint, feiert DBR bei mir persönlich sozusagen 10-jährigen Geburtstag ;-).  Nach wie vor ist diese Forschungsstrategie in der Bildungswissenschaft noch nicht etabliert, aber bei weitem mehr im Gespräch und in Aktion als noch 2005, zum Zeitpunkt meines ersten Aufsatzes in der Unterrichtswissenschaft. Da heißt es wohl für 2015 und darüber hinaus: Dranbleiben!

Prüfungen – ernsthaft …

Das Thema Prüfungen beschäftigt mich immer wieder: Ich bin davon überzeugt, dass hier ein rechtliches, politisches und didaktisches Problem gleichermaßen vor uns liegt. Und so lange wir uns mit diesem nicht ernsthaft beschäftigen (und sei es „nur“ in Gedankenexperimenten – siehe hier -, die ernsthafter sind als mancher vielleicht meint) und auch ins Kalkül ziehen, Grundlegendes zu verändern, werden wir es mit didaktischen Konzepten jenseits der Vorlesung und des Referat-Seminars weiterhin schwer haben. Im Herbst/Winter 2014 habe ich das Prüfungsthema gleich zweimal in Form von zwei Artikeln (für Herausgeberbände, die 2015 erscheinen) bearbeitet: einmal grundsätzlich mit Fokus auf der „Kompetenzorientierung“ (dem ging ein Vortrag in Berlin voraus) und einmal spezifisch im Hinblick auf forschendes bzw. forschungsnahes Lernen. Aus diesem Grund möchte ich auch beide an dieser Stelle noch einmal zusammen als Preprint online verfügbar machen, weil sie gewissermaßen aufeinander aufbauen.

Artikel_Pruefungen1_Berlin_Okt_14_Preprint

Artikel_Pruefungen2_ForschendesLernen_Dez14_Preprint

 

Was will ich eigentlich sagen?

Meine Publikationsdichte ist in den vergangenen 14 Monaten ja nicht so sonderlich hoch – wofür es natürlich Gründe gibt, auch wenn ich die in diesem Blog leider nicht genauer darlegen kann. Umso mehr freue ich mich, wenn doch der eine oder andere Beitrag entsteht – z.B. anlässlich eines Vortrags oder weil man angefragt wurde, sich an einem Buch, Themenheft o.ä. zu beteiligen . Und angefragt wurden wir (Sandra Hofhues und Mandy Schiefner-Rohs haben bereits berichtet) von Olaf Zawacki-Richter von der Universität Oldenburg, uns bei den „Teaching Trends 2014“ zu beteiligen – und zwar in der Veranstaltung und am Buch. Sandra hat uns in Oldenburg auf der Tagung gut vertreten. Der Band selbst ist bereits online, nämlich hier. Und unseren Beitrag alleine kann man hier lesen. Weitere inhaltliche Ausführungen spare ich mir hier jetzt: Das haben Sandra und Mandy schon ausführlich getan.

Den Aufsatz zu dritt zu schreiben, hat Spaß gemacht, auch wenn es in der Regel anstrengender ist als etwas alleine zu schreiben. Beim gemeinsamen Schreiben kommt es meiner Erfahrung nach sehr darauf an, ob und wie gut die Autoren/innen harmonieren, Kompromisse eingehen können und es schaffen, Konsens in den Kernbotschaften des Textes herzustellen. Letzteres vermisse ich immer wieder mal in Texten, die ich aus der Hand lege und mich frage: Was genau nehme ich jetzt mit? Umgekehrt muss man sich genau das eben auch bei der Planung und Umsetzung eines Textes immer wieder fragen: Was will ich eigentlich sagen? Das klingt trivial, ist es aber nicht – selbst für Vielschreiber (oder vielleicht gerade für Vielschreiber) nicht.

Dem Unsinn ein Ende machen

Mit dem Deutschen Philologenverband hatte ich bisher nichts zu tun. Nun aber bin ich zu einer Tagung des wissenschaftlichen Beirats dieses Verbands eingeladen und es geht um Prüfungen. Der Titel der zweitägigen Veranstaltung (am 10. und 11.10.2014) in Berlin ist: „Leistungsstandards und Leistungsbewertung am Gymnasium und an der Universität“. Der Blick auf die Unis ist der Grund, warum auf dieser Veranstaltung auch hochschuldidaktische Impulse gefragt sind. Weil ich schon seit längerem fest davon überzeugt bin, dass Prüfungen ein zentrales Thema gerade auch für Fragen des Lehrens und Lernens an Universitäten sind, habe ich die Anfrage gerne angenommen.

Die Veranstaltung ist in vier Blöcke gegliedert: Block 1 beschäftigt sich mit der „Passung von Leistungsstandards und Leistungsbewertung an Gymnasien und Universitäten“. Block 2 ist den „Herausforderungen und Konsequenzen der Orientierung an Kompetenzen und Leistungsstandards für die Prüfungspraxis an Gymnasien und Universitäten gewidmet“. Hier ist auch mein Beitrag (20 min Impulsvortrag) eingeordnet. Block 3 ist umschrieben mit „Stärken und Schwächen traditioneller und veränderter, erweiterter Prüfungsformate mit Bezug auf kompetenz- und standardorientierter Leistungsbewertung an Gymnasien und Universitäten“. An sich hätte ich zu diesem Thema mehr sagen können, aber ich habe es als Herausforderung genommen, mir nochmals grundsätzlichere Gedanken zu den Konsequenzen der sog. Kompetenzorientierung zu machen. Block 4 schließlich beschäftigt sich mit der Notengebung: „Note sehr gut – aber im Bezug worauf? Notwendige Umorientierung in der Notengebung an Gymnasien und Universitäten?“

An der Stelle kann ich eine Textfassung (also kein Vortragsmanuskript) des Beitrags verfügbar machen, da dieser bereits parallel entstanden ist. Und wer den Titel des Blogposts verstehen will, müsste jetzt den Text lesen 😉

Artikel_Berlin_Okt_14

 

Up-to-date

Sonderlich up-to-date bin ich im Moment ja nicht gerade ;-), aber wenigstens habe ich bei mir selbst etwas aktualisiert – nämlich eine Aufsatzsammlung. Schon seit längerem steht zum Nachlesen ein Reader mit Manuskriptfassungen von Artikeln aus Büchern und Zeitschriften zum Thema Design-based Research bzw. zur entwicklungsorientierten Bildungsforschung zur Verfügung. Nun gibt es ein Update des Readers – und zwar mit der Schriftfassung meines Vortrags bei e-teaching.org im April 2014 (der dazugehörige Blog-Beitrag mit Link zur Aufzeichnung findet sich hier).

Hier geht es zum Reader (Link ganz unten). Über Kommentare freue ich mich natürlich immer!

Sich selber korrigieren – auch eine Form des Prüfens

Nun ist es erst ein paar Tage her, dass ich eine Art Tabelle zum Thema Prüfungen hier in diesem Blog veröffentlicht habe – wohl gemerkt als allerersten Entwurf meiner Überlegungen. Mir war von Anfang an klar, dass das theoretisch nicht konsistent ist, zumal da „mündliche – schriftliche – praktische Prüfungen“ nicht auf EINER Dimension liegen. Trotzdem findet man das genau so relativ oft auf Web-Seiten von Universitäten (z.B. auch bei der TUM – siehe hier). Mir ist dann selber aufgefallen, dass wahrscheinlich die tabellarische Darstellung ungünstig ist und ein Entscheidungsbaum sinnvoller sein könnte, bei dem man mit mehreren Dimensionen arbeiten kann. Ich habe das jetzt mal versucht und revidiere mich hiermit zeitnah gleich mal selber:

akademisches Prüfen

Wenn es darum geht, ein Modell zu entwickeln, das auch anschlussfähig an die gängige Praxis ist, dann scheint man – so mein aktueller Stand – nicht daran vorbeizukommen, zunächst einmal Kompromisse in der Konsistenz des Modells zu machen. Ziel wäre freilich – wenn man mal in der Prüfungspraxis weiter ist -, diese Phase zu überwinden und sowohl Ordnungs- als auch Gestaltungsdimensionen zu finden, die sich empirisch bewähren UND theoretisch konsistent sind.

Was Medien mit Medikamenten zu tun haben

„Generelle Aussagen über das Lernen mit Medien sind bei näherem Hinsehen kaum möglich. Die Palette der Lernmedien ist derart vielfältig, dass bestenfalls nur Aussagen über spezifische Medientypen möglich sind […]. Die generelle Wirksamkeit des Lernens mit Medien zu untersuchen, ist deswegen ähnlich schwierig, wie generelle Aussagen über die Wirksamkeit von Medikamenten machen zu wollen. Jedes Medikament ist verschieden und muss separat untersucht werden“ (Petko, 2014, S. 106).

Man hätte diese Sätze auch an den Anfang des Buches stellen können, das der Autor, Dominik Petko, als praxisorientierte Einführung in das Lehren und Lernen mit Medien konzipiert hat, denn: Wie andere Werke zur Mediendidaktik auch, dürfen die Leser/innen von dieser Neuerscheinung kein Rezeptbuch erwarten, das durchgängig evidenzbasiert ist und Handlungsempfehlungen gibt, die durch empirisch Studien ein objektives wissenschaftliches Prüfsiegel haben. Erwarten dürfen die Leser/innen auch keine Handreichung für den Einsatz der digitalen Medien, weil deren Vielfalt so groß und dynamisch, deren Verwobenheit mit Lernzielen, -inhalten und -aufgaben so komplex, deren Interaktion mit individuellen Stärken, Schwächen, Präferenzen und Abneigungen von Lehrenden und Lernenden so eng und deren Einbettung in institutionelle, organisatorischen und technische Gegebenheiten der Kontexte so vielschichtig ist, dass der zitierte Medikamenten-Vergleich die Sachlage recht gut trifft.

Kann man unter diesen Umständen trotzdem ein Lehrbuch schreiben, das wissenschaftlichen Ansprüchen genügt und der Praxis hilft? Ja, kann man! Dominik Petkos Buch zeigt, dass das möglich und sinnvoll ist: Seine Einführung integriert Erkenntnisse theoretischer und empirischer Art und verknüpft sie mit Empfehlungen für Lehrende, die digitale Medien einsetzen wollen, ohne unangemessene Versprechungen zu machen, aber auch ohne sich jeglicher praktischer Präskription zu enthalten. […]

Die gesamte Rezension findet sich hier: Rezension_Petko_Mai2014

Rund 100 Seiten in fast 10 Jahren

Zum neuen Jahr habe ich ein paar Aktualisierungen unter Freie Bildungsressourcen vorgenommen: Den Studientext „Didaktisches Design“ habe ich vom UniBw-Design befreit, denn das ist ja nun nicht mehr gültig ;-). Zudem habe ich den Reader zur entwicklungsorientierten Bildungsforschung mit einem Preprint ergänzt (hier). Letzterer ist nun bereits auf fast 100 Seiten (bei relativ kleiner Schrift und einzeilig) angewachsen. Das Thema dürfen wir erfreulicherweise auch auf dem kommenden Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (Link zur Tagung hier) präsentieren (zusammen mit Dieter Euler, Peter Sloane, Taiga Brahm und Isa Jahnke); dazu in Bälde mehr. So ein Reader ist letztlich eine Art „Text-Portfolio“, zumal wenn er Beiträge aus einem Zeitraum von nunmehr schon fast 10 Jahren umfasst. 10 Jahre – das klingt so unglaublich lang und ist – noch unglaublicher – doch so kurz. Deutlich wird daran auch, wie lange man braucht, um ein Thema zu platzieren: Jedenfalls war 2013 ein Jahr, an dem es wesentlich mehr Interesse gab an „Educational Design Research“ bzw. didaktischer Entwicklungsforschung (oder wie immer man den Ansatz nennen will, der in den Bildungswissenschaften den Akt der Entwicklung in das wissenschaftliche Denken und Handeln explizit aufnimmt) als in den Jahren zuvor. Hoffen wir mal, dass das so bleibt oder sich steigert und dazu beiträgt, dass die bildungswissenschaftliche Forschungslandschaft noch pluraler wird.

Anspruchsvoll, authentisch, autonom, angemessen

Vor kurzem habe ich für das auf-Magazin der Zeppelin Universität (siehe hier), einen kurzen Beitrag geschrieben. Das nächste Heft soll unter dem Motto „Die Bildung der Bildung“ stehen. Ich gehe mal davon aus, dass der Artikel im Januar 2014 (so oder gekürzt – mal sehen) in diesem Heft erscheinen wird. Anbei schon mal ein Preprint. Und weil Blogs an der ZU jetzt nicht SO verbreitet sind, habe ich mal das Bloggen unter das Dach der Bildung gestellt.

Beitrag_aufMag_Okt2013