In der Fahrschule gelandet

Heute startet der Fernausbildungskongress der Bundeswehr. Ich werde ab morgen dort sein und erst am dritten (also am letzten) Tag einen Vortrag halten (Blogbeitrag dazu dann am Freitag). In meinem Vortrag werde ich unter anderem kurz auf ein Beispiel eingehen, das wir kürzlich in einem Arbeitsbericht vorgestellt haben: Digitale Medien in der Fahrausbildung (hier gleich direkt zum pdf). Wie ich zu diesem Thema komme? Durch Frank und ein neues EU-Projekt, das jetzt im Herbst starten wird (Frank hat hier bereits darüber berichtet). Ja, in der Tat: Es hat endlich wieder mal geklappt mit Fördergeldern – wurde aber auch Zeit.

Das Thema interessiert mich vor allem als Beispiel für eine Lernform, die viele Kontraste etwa zum akademischen Lernen umfasst. Genau dieses Merkmal (das natürlich nicht das einzige ist) werde ich auch im oben genannten Vortrag nutzen. Der neue Arbeitsbericht zeigt, wie wir das Lernen mit digitalen Medien in der Fahrausbildung theoretisch einordnen und gibt einen Einblick in mögliche praktische Implikationen. Manch einem wird diese Domäne vielleicht komisch vorkommen: Wenn man sich allerdings die Literatur speziell zu den lerntheoretischen Neuerungen der 1980er und 1990er Jahre anschaut (vor allem zum situierten Lernen), fällt auf, dass auf den ersten Blick ungewöhnlich klingende Beispiele gar nicht mal so selten den Ausgangspunkt für weiterführende Konzepte gebildet haben. Für mich ist die Domäne Fahrschule neu und ich bin gespannt, was sich daraus noch entwickeln wird.

Endlich: Kooperation mit Intel dokumentiert

Bereits gegen Ende 2008 habe ich (hier) darauf verwiesen, dass unsere vierjährige Kooperation mit Intel (Intel® Education) im Zusammenhang mit Blended Learning in der Lehrerbildung zu Ende gegangen ist. Kurz darauf haben wir uns entschlossen, diese Zusammenarbeit doch noch einmal abschließend und kompakt zu dokumentieren. Im März 2009 waren wir fertig. Leider hat es dann mit Verlagssuche, Satz und Korrekturschlaufen doch noch lange gedauert, aber jetzt ist das kleine Buch fertig:

Reinmann, G., Florian, A., Häuptle, E. & Metscher, J. (2009). Wissenschaftliche Begleitung von Blended Learning in der Lehrerfortbildung. Konzept, Methodik, Ergebnisse, Erfahrungen und Empfehlungen am Beispiel „Intel® Lehren – Aufbaukurs Online“. Münster: MV-Wissenschaft.

Man kann es für einen überschaubaren Preis bestellen (hier), aber auch online (hier) lesen. Unser langjähriger Kooperationspartner hat eine Veröffentlichung finanziert, die auch einen Open Access bietet. Darüber sind wir natürlich sehr froh. Wir hoffen, dass die gemachten Erfahrungen auch für andere Kooperationsprojekte nützlich sind.

Corporate Blogging

An sich bin ich kein Experte für Corporate Blogging. Ich habe auch so meine Zweifel, ob das praktikabel ist. Trotzdem habe ich mich bereit erklärt, darüber einen kurzen Beitrag für die Zeitschrift Organisationsentwicklung zu schreiben, die unter anderem eine Rubrik „Werkzeugkiste“ hat, in der in jedem Heft verschiedene Methoden zur Organisationsentwicklung vorgestellt werden. Immerhin sind solche Beiträge ein guter Anlass, um z.B. bestehende Erfahrungen und Erkenntnisse auf neue/andere Kontexte zu übertragen – so auch in diesem Fall beim Corporate Blogging. Es handelt sich um einen Praxisartikel, der allem voran Hilfestellung für den Unternehmensalltag geben soll.

Achtung (Nachtrag am 31.07.2009): Leider muss ich auf Wunsch des Verlags den Artikel als Preprint vom Netz nehmen. Ich finde zwar, dass ich hier kostenlos Marketing betreibe ;-), aber nun ja, ich respektiere diesen Wunsch. Ende Oktober kann ich ein Postprint im Layout der Zeitschrift zugänglich machen. Ich bitte also im Bedarfsfall um Geduld.

Nachtrag (20.10.2009): Es ist soweit. Ab heute kann ich den Beitrag im Original-Layout wieder online stellen. Hier ist er:

4_09 ZOE_Reinmann

Studientext Wissensmanagement

Nach etlichen Jahren habe ich im Winter 2008/09 endlich einen Studientext zum Wissensmanagement, den ich in der Lehre verwende, von Grund auf umgearbeitet und erneuert. Nun ist der Grundkurs, in dem er zum Einsatz kam, abgeschlossen und die Studierenden sind gut damit klar gekommen. Erster Test bestanden :-). Ich habe mich entschlossen, den Text frei zugänglich zu machen. Ich hoffe, er ist auch für andere am Thema Interessierte ein hilfreicher Einstieg in das Thema Wissensmanagement.

Studientext Wissensmanagement Reinmann 2009

Falls wir was zu erzählen haben

Es dauert noch ein wenig, bis die GMW 2009 in Berlin ihre diesjährige Jahrestagung startet. Gelaufen aber sind bereits die Paper-Einreichungen und ich freue mich, dass gleich mehrere aus unserer Nachwuchstruppe mit Beiträgen vertreten sein werden. Mein eigener Beitrag wurde auch angenommen und trägt den Titel: „iTunes statt Hörsaal: Gedanken zur mündlichen Weitergabe wissenschaftlichen Wissens“. Da ich nicht vorhabe, den Inhalt des Textes noch einmal eins-zu-eins in einer Präsentation auf der Tagung darzustellen, biete ich diesen als Preprint gleich mal zum Lesen an. Ich werde in Berlin versuchen, die theoretischen Gedanken zu veranschaulichen. Den Text habe ich nicht nur so aus Lust und Laune geschrieben, sondern weil ich mit den dort dargestellten Überlegungen auch praktisch experimentieren will. Von daher fand ich den letzten Satz eines Gutachters in seinem (sonst positiven) Votum lustig: „Allerdings erscheinen die konkreten Anwendungen des Ansatzes aus dieser Perspektive noch weit entfernt“. Okay, das fordert mich jetzt heraus: Das werden wir ja sehen, ob das noch weit entfernt ist 😉

itunes-statt-hoersaal1

Kompetenz, Qualität und Assessment: Zwischenzeitlich verflucht

Am 19. und 20. Juni 2009 veranstaltet das DFG-Graduiertenkolleg „Qualitätsverbesserung im E-Learning durch rückgekoppelte Prozesse“ die Konferenz „Interdisziplinäre Zugänge zu technologiegestütztem Lernen“ an der TU Darmstadt. Die Konferenz ist in mehrere „Sessions“ unterteilt; in einer davon, nämlich der Session „Qualität und Kompetenz“, werde ich auch einen Vortrag halten (hier findet man das Programm). Mein Titel lautet: „Kompetenz – Qualität – Assessment: Hintergrundfolie für das technologiebasierte Lernen“. Zu den Vorträgen sollten auch schriftliche Beiträge verfasst werden, die in folgendem Buch publiziert werden:

Mühlhäuser, M., Sesink, W. & Kaminski, A. (Hrsg.). Interdisziplinäre Zugänge zu technologiegestütztem Lernen. (Arbeitstitel). Münster: Waxmann.

Gerne stelle ich meinen Beitrag als Preprint zur Verfügung. Ich hatte das Thema zwischenzeitlich schon verflucht, denn wie das so ist: Man wird um einen Vortrag gebeten, macht sich z.B. im Zug ein paar Gedanken, hat dann eine Idee und formuliert ein Abstract. Erst viele Wochen später dann beginnt die eigentliche Arbeit. Wenn man dann merkt, dass einen das gewählte Thema in irgendwelche Untiefen führt, in denen man sich zu verirren droht, ist es zu spät. Da muss man dann durch. Natürlich kann ich den Vortrag nicht so halten, wie der Text geschrieben ist – da würde ich wohl zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Aber inhaltlich geht es natürlich in diese Richtung. Es ist vergleichsweise abstrakt – ich weiß. Aber ich hoffe, dass es trotzdem Diskussionsstoff gibt und nicht langweilig wird. Und eben weil es nicht ganz so eingängig ist, gibt’s ja auch schon vorab den Text dazu.

Preprint Mai09 Qualitaet Kompetenz Assessment

Selbstorganisation zum Zweiten

Im Sommer 2008 habe ich mich bereits anlässlich der EduMedia in Salzburg etwas kritischer mit dem Thema Selbstorganisation auseinandergesetzt. Dazu ist ein Arbeitsbericht entstanden, der weitgehend den Inhalt des Vortrags wiedergibt. Nun habe ich für einen Band von Ben Bachmair mit dem Titel „Medienbildung in neuen Kulturräumen“ die Selbstorganisation noch einmal aufgegriffen und stärker mit dem Web 2.0-Gedanken verknüpft. Wer den Arbeitsbericht gelesen oder den Vortrag gehört hat, wird vieles wieder erkennen. Allerdings habe ich die Argumentation verdichtet, neue Literatur hinzugezogen und auch eine Reihe von Modifikationen vorgenommen.

http://opus.bibliothek.uni-augsburg.de/opus4/files/1272/imb_Arbeitsbericht_18.pdf

Ja, also damit wäre auch die Frage beantwortet, was ich über Weihnachten gemacht habe ;-).

 

Buchbeitrag zu Wegen der Erkenntnis in den Bildungswissenschaften

So, hier kommt der erste Preprint 2009 mit dem Titel: Wege der Erkenntnis in den Bildungswissenschaften.  Im Sommer hatte ich (hier) bereits erste Gedanken – quasi in einer Form „Laut-Denk-Protokoll“ – dazu angestellt und auf ein paar Rückmeldungen gehofft. Aber dazu ist das Thema vielleicht doch zu spezifisch und womöglich auch zu komplex, als dass einem da mal eben ein paar Kommentare von der Hand gehen. Nun ist der Beitrag fertig (ich habe natürlich noch eine ganze Menge gelesen, damit aus den Gedanken auch vernünftige Argumente werden konnten)  und an die Herausgeber geschickt.

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Der Text erscheint 2009 in dem Band „Konkrete Psychologie – die Gestaltungsanalyse der Handlungswelt“, herausgegeben beim Pabst Verlag von Gerd Jüttemann und Wolfgang Mack.

Pre- und Postprints ab 2009

Ab diesem Jahr werde ich alle meine (künftigen) Publikationen als Pre- oder Postprints zur Verfügung stellen. Damit versuche ich, neben den schon bestehenden Arbeitsberichten am imb, die man als „graue Literatur“ bezeichnet (welche in der wissenschaftlichen Community offiziell keinerlei Wert besitzen – und zwar völlig unabhängig vom Inhalt, der auch exzellent sein könnte), den sogenannten „grünen Weg“ des Open Access zu beschreiten.  Unter der neuen Kategorie „Pre- und Postprints“ stelle ich neue Artikel in diesem Blog mit kurzen inhaltlichen Hinweisen online.  Unmittelbar nach Erscheinen einer Publikation werde ich die vollständige Literaturangabe nachliefern, die dann im Falle des Zitierens zu verwenden ist. Das erspart einem leider nicht, im Falle des Falles die Originalliteratur heranzuziehen, aber es bietet dem Leser trotzdem Effizienzvorteile:

  • Zum einen hat man den Inhalt früher, denn leider dauern Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen ja immer sehr lange – vor allem, wenn bei Sammelbänden besonders viel beschäftige Autoren/innen aus einer Deadline eine ungefähre Richtlinie machen.
  • Zum anderen bemüht man sich nur dann um die Originalliteratur, wenn man bereits weiß, dass man den Inhalt auch tatsächlich (z.B. für einen eigenen Beitrag) gebrauchen kann; das spart einem die lästige Beschaffung von Texten, die sich letztlich als enttäuschend oder für das aktuelle Interesse irrelevant herausstellen.

Für die kommenden zwei Wochen kann ich schon mal zwei Artikel versprechen – die sind beide in der „Endschleife“.