Forschung ist, wenn man im Büro sitzt

Als Wissenschaftler bzw. Hochschullehrer an einer Universität gehören Forschung, Lehre, wissenschaftliche Nachwuchsförderung und akademische Selbstverwaltung, in Leitungspositionen auch Führungstätigkeiten, zu den Dienstaufgaben. Neulich ging es im Zusammenhang mit einer Verwaltungsanfrage zur Reservierung von Räumen um die Frage, was alles als Forschung gelten kann und soll. Die offenbar ernst gemeinte Operationalisierung aus einer dafür zuständigen Verwaltungseinheit lautet: „Forschung ist, wenn man im Büro sitzt“. Aha! Aber eine Absurdität kommt ja erfahrungsgemäß selten allein. Die nächste geht so:

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Leseluxus

In den vergangenen Monaten bestand meine – ich nenne es mal – „Nebenher-Lektüre“ – in drei Büchern: „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“ von Bernhard Pörksen (in diesem Blog siehe auch hier), „Der Angriff der Algorithmen“ von Cathy O´Neil und „Das metrische Wir. Über die Quantifizierung des Sozialen“ von Steffen Mau (siehe auch hier). Alle drei Bücher setzen sich im weitesten Sinne mit den Folgen der Digitalisierung auf den Einzelnen und die Gesellschaft auseinander. Dabei stehen nicht konkrete Kontexte wie Wissenschaft und Bildung im Zentrum. In jedem der drei Büchern aber finden sich zahlreiche Beispiele – darunter auch solche, die direkt oder indirekt für die Hochschulbildung relevant sind. Denn natürlich lese ich solche Bücher – quasi unvermeidlich – immer auch unter der hochschuldidaktischen Perspektive und zu dieser gehört selbstredend die hochschuldidaktische Forschung, also auch die Wissenschaftsperspektive.

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Eben erst gewesen

Forschendes Lernen prüfen – darüber habe ich bereits im April an der Uni Bremen gesprochen (siehe hier). Heute nun war ich an der Uni Kiel für die dortige hochschuldidaktische Vortragsreihe eingeladen, wo ich das Thema nochmals platzieren durfte. Der Beitrag ist eine Weiterentwicklung zweier Vorträge und Texte (siehe hier) von 2014 – nun ja, selber habe ich den Eindruck, als wäre es eben erst gewesen und nicht schon ein paar Jahre her ;-).  Weil ich den aktuellen Beitrag schriftlich weiter verwenden möchte, gibt es ausnahmsweise kein Redemanuskript, aber dafür ein Audio und im Anschluss die Liste der von mir verwendeten Quellen.

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Wenns ums Geld geht …

… ist der Streit vorprogrammiert. Viele fragen sich, was nach 2020 (sei es 2021, 2023, 2025 – je nach „Pakt“) so alles (nicht) passiert, wenn also zusätzliche Finanzierungen durch das BMBF in der aktuellen Form an Hochschulen wegfallen oder neu in anderer Form kommen. Dazu äußern sich natürlich (mindestens) der Wissenschaftsrat und die Hochschulrektorenkonferenz, und Einigkeit besteht an vielen Stellen nicht. Forschung und Lehre hat in den letzten Tagen bzw. Wochen auf verschiedene Papiere, Stellungnahmen wie auch Studien verwiesen, die sich ernüchternd lesen. Da ist z.B. die Rede von einem gewaltigen Sanierungsstau (hier), von Inkonsistenzen bei Vorschlägen zur Verteilung von Mitteln (hier) und vom Überhang der Finanzierung durch Drittmittel (hier).

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DBR in der Lehre – ein Wagnis?

Design-Based Research (DBR) lehren und lernen – das ist eine höchst relevante Aufgabe im Rahmen unseres Masterstudiengangs Higher Education, denn: Das Projektstudium, das ein Drittel der Credit Points ausmacht, läuft unter dem DBR-Dach. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, zusätzlich zu den Themengebieten aus Didaktik, Lehr-Lernforschung, Hochschulforschung, Medienbildungsforschung und Wissenschaftsforschung eine solchen methodologischen Schwerpunkt zu setzen – nicht mit der Botschaft, DBR sei die einzig richtige Forschungsansatz im Kontext Higher Education, sondern mit der Intention: DBR als EINEN methodologischen Ansatz kennen und praktizieren lernen (Reader). Andere Forschungszugänge – und zwar ohne Einschränkung – können die Studierenden im Rahmen ihrer Masterarbeit verwenden.

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Nein, keine Registrierung

Am Wochenende war aus Sicherheitsgründen der Server, auf dem mein Blog läuft, gesperrt. In der Folge wurde man beim Aufruf der Seite um eine Registrierung gebeten – wichtig für den, der Zugriff auf den Server hat, aber freilich keine brauchbare Information für jemanden, der nur lesen oder kommentieren will. Viele haben nachgefragt (zu Recht) und waren besorgt, die Inhalte des Blogs würden nur mehr registrierten Nutzern zur Verfügung stehen. Nein: Natürlich nicht! Leider habe ich keinen Einfluss auf die Reaktion des Systems in so einem Fall. Also: Tut mir leid für die Verwirrung – jetzt geht es wieder :-).

Falsche Haltung?

Ein gutes halbes Jahr ist es jetzt her, dass erstmals ein Autor (nicht nur Co-Autor) die Reihe Impact Free für einen eigenen Beitrag genutzt hat – nämlich Matthias Fischer (siehe hier). Nun gibt es ein zweites Beispiel: Claudia Burger – angestoßen durch ein Symposium auf der letzten Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) – hat nun einen Beitrag, nämlich hier, unter Inpact Free veröffentlicht. Thema ist die Weiterbildung zur diversitätssensiblen Hochschullehre.

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Es wird!

Eine neue Zeitschrift auf den Weg zu bringen, ist kein leichtes Unterfangen, noch dazu, wenn „nur“ eine Gruppe engagierter Wissenschaftler und nicht etwa eine wissenschaftliche Gesellschaft im Hintergrund aktiv ist – mit allen damit verbundenen Herausforderungen, was die Finanzierung eines solchen Vorhabens betrifft. Das geht nur mit viel Engagement und dem Willen, vor allem (wertvolle) Zeit zu investieren, obschon es in solch frühen Stadien keine Erfolgsgarantie gibt. Das gilt auch für EDeR – Educational Design Research: eine internationale Zeitschrift (mit der Möglichkeit, deutsch und englisch zu publizieren) für DBR im Kontext Bildung. 2017 gestartet, sind wir heute – in der ersten Hälfte von 2018 – mit einem „rollenden Verfahren“ (wir füllen neue Hefte sukzessive) und einem besonderen Review-Prozess (siehe hier oder hier) immerhin bei Heft 3 angekommen. Unser Eindruck: Es wird! Wichtig sind die internationalen Kontakte, die nicht nur, aber doch vor allem Sebastian Fiedler einbringt, die Bereitschaft vieler Gutachter, in die verschiedenen Begutachtungsrollen von EDeR (mentor, reviewer, discussant) zu schlüpfen, und die permanenten Bemühungen von uns allen, gestaltungsorientiert Forschende zu motivieren, in EDeR zu publizieren wie auch zu diskutieren. Wir freuen uns natürlich immer über neue Autoren, Leser und Reviewer!

Botschafter

Gestern war ich in Bremen auf der Standing Conference für Innovation in der Lehre. Das Thema der Veranstaltung war „Kompetenzorientiertes Prüfen und forschendes Lernen“. Ziel der internen Konferenz an der Universität Bremen, die zum dritten Mal stattfand, ist es, dass sich Lehrende über erfolgreiche Konzepte, Qualitätskriterien und erreichbare Entwicklungen in der Lehre kollegial austauschen. Interessierte Lehrende bewerben sich für die Veranstaltung – mit einem Motivationsschreiben.

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