Bildungsphilosophische Forschung – ernsthaft?

Ich lese, ich denke, ich schreibe – das ist die Antwort der Bildungsphilosophin Claudia Ruitenberg auf die Frage, wie man in der bildungsphilosophischen Arbeit methodisch vorgeht. Ich steige mit diesem kurzen Zitat aus einem Interview mit Ruitenberg ein, das im Sommer dieses Jahres in der Zeitschrift Philosophical Inquiry in Education (online hier) erschienen ist. Vielleicht motiviert es zum Lesen des ganzen Textes: Es lohnt sich aus meiner Sicht für alle, die in der Hochschulbildungsforschung auch (bildungs-)theoretisch arbeiten wollen.

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Streng sein

Das Ziel allen pädagogischen Forschens und Handelns war und ist die Bildung des Menschen. Alles, was nicht der Bildung dient, gehört nicht in die Pädagogik. Da sollte man sehr streng sein. Dieses Zitat  stammt aus einem Text mit dem Titel „Pädagogische Empirie aus bildungsphilosophischer Sicht“ von Volker Ladenthin aus dem Jahr 2010 (S. 87). Beim ersten Lesen habe ich oft innegehalten und mich gefragt: Gilt diese Aussage, die Ladenthin hier für die Pädagogik (mit Fokus Schule) trifft, auch für die Hochschuldidaktik? Und ja: Mir sind in Ladenthins Text etliche Parallelen zur Hochschuldidaktik aufgefallen und als ich begann, analoge Strukturen herauszuarbeiten, hatte ich plötzlich das Gefühl, dass es sich lohnt, den ganzen Text in dieser Form „analog zu lesen“ und die Ergebnisse aufzuschreiben. Herausgekommen ist Impact Free 13 .

Erklären, was Philosophen tun

Was hat Hochschuldidaktik mit Philosophie zu tun? Vermutlich würden viele darauf antworten: Nichts! Faktisch ist es auch so, dass sowohl im deutsch- als auch im englischsprachigen Bereich Forschung auf Datensammeln beschränkt wird und philosophisches Argumentieren darin eher nichts zu suchen hat. Zu diesem Schluss kommt auch der Neuseeländer Clinton Golding in einem Text von 2013:

Golding, C. (2013). Must we gather data? A place for the philosophical study of higher education. Higher Education Research & Development, 32 (1), 152-155.

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Tue das, wofür du Gründe hast

Es ist nun schon ein paar Jahre her, dass ich das letzte Mal auf der Campus Innovation war. Genauer muss es heißen: Es handelt sich um eine gemeinsame Veranstaltung von Campus Innovation, Konferenztag Studium und Lehre und Jahrestagung des Universitätskollegs der Universität Hamburg. Nun ist es 2014 endlich mal wieder so weit gewesen und es ist natürlich schon eine Ehre, wenn man da gleich den Eröffnungsvortrag (hier das Programm) machen darf. Die Tagung ist gerade im vollen Gange und ich werde im Nachgang auf jeden Fall noch eine Reflexion dazu schreiben. Im Moment möchte ich nur rasch mein Redemanuskript zum (Nach-)Lesen zur Verfügung stellen. Der Titel meines Vortrags (hier das Abstract) lautete: „Spielarten des Sollens: Die Rolle der Forschung für die Entwicklung der Hochschullehre mit digitalen Medien“.

Vortrag_Hamburg_Nov2014