Was lange währt, ….

… wird endlich gut, so die sprichwörtliche Hoffnung bei zeitaufwändigen Dingen, wie es nun auch beim Buch zum forschenden Lernen der Fall war, das ich zusammen mit Ludwig Huber verfasst und im April 2019 als Manuskript an den Verlag gesendet hatte. Nun ist es digital erhältlich und in einigen Tagen wohl auch gedruckt. Richtig gut kann es freilich nicht mehr werden – ohne Ludwig, dem nun verwehrt ist, das Ergebnis in den Händen zu halten.

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Titel futsch

Es klingt ein wenig wie bei Olympischen Wettbewerben im Kampf um Medaillen: „Elf Unis werden gefördert – acht gehen leer aus“ (FAZ); „Exzellenzstrategie: Elf Unis räumen ab“ (SPIEGEL ONLINE); „Hamburger Uni wird Exzellenzuniversität“ bzw. „Kieler Hochschule wird nicht Exzellenzuniversität“ (NDR); „Titel futsch! Uni Köln ist nicht mehr exzellent“ – so die Schlagzeilen gestern und heute zum Ergebnis der Entscheidung der Exzellenzkommission. Unsere Bildungsministerin freut sich: „Wir können in den kommenden Jahren herausragende Forschungsergebnisse erwarten, die (…) über Deutschland hinaus strahlen werden“.

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Nahegegangen

Vom 5 bis 7. Juni 2019 fand die internationale Konferenz „Undergraduate Research Experiences“ an der Universität Hohenheim statt – mit erstaunlich vielen Rednerinnen (und wenigen Rednern) zu Hintergründen, Voraussetzungen, Wirkungen, Erfahrungen und Beispielen zum forschenden Lernen. Der Einstieg war überschattet von Ludwig Hubers Fehlen, der mit seinem Vortrag über die bildungstheoretische Begründungslinie für das forschende Lernen die Konferenz hätte einleiten sollen. Carolin Kreber hat den Part übernommen und Ingrid Scharlau kam extra angereist, um Ludwig mit einer persönlichen Rede zu würdigen, was ihr aus meiner Sicht ausgesprochen gut gelungen ist – und vermutlich allen, die Ludwig besser kannten, nahegegangen sein dürfte (mir jedenfalls schon).

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Wie auf Werbetour

Im Moment komme ich mir ein wenig vor, wie auf Werbetour zum forschenden Lernen – zumindest sind die Termine hierzu gerade dicht gedrängt: Letzten Freitag „Forschendes Lernen prüfen“ auf der Prüfungstagung bei uns am HUL (hier), gestern ein Online-Vortrag zum forschenden Lernen unter Nutzung digitaler Medien bei e-teaching.org (hier) und in knapp zwei Woche Begründungen für das forschende Lernen auf einer Tagung an der Universität Hohenheim (hier).

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Bewegende Themen

Prüfungen an Hochschulen sind ein Thema, das bewegt und inzwischen gehörig in Bewegung ist. In diesem Blog ging es schon des Öfteren um Prüfungen (zum Beispiel hierhier, hier oder hier). Nun haben Angela Sommer (Programmleitung hochschuldidaktische Workshops und Zertifikate am HUL), Julia Gerick (Juniorprofessorin an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Hamburg), Germo Zimmermann (Professor an der CVJM-Hochschule Kassel) und Carla Bohndick (Juniorprofessorin am HUL) am 16. und 17. Mai 2019 bei uns am HUL eine Tagung mit dem Titel „Prüfen Hoch3. Befunde. Herausforderungen. Praxis.“ ausgerichtet – mit vollem Erfolg, wie ich finde.

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Ein großer Verlust

Es wird noch viele Nachrufe auf Ludwig Huber geben – und das ist gut so (wie z.B. hier und hier). Jeder, der noch bis vor kurzem mit Ludwig Huber losen oder engeren Kontakt hatte – und das sind viele, weil Ludwig trotz seines hohen Alters in so viele Aktivitäten eingebunden war –, wird, wie ich, fassungslos gewesen sein über die Nachricht, die sich am Montag verbreitet hat: Ludwig ist nicht mehr am Leben. Ich habe länger mit mir gerungen, ob es angemessen ist, darüber in diesem Blog zu schreiben. Aber es wäre weitaus unangemessener, dieses traurige Ereignis zu übergehen.

Ich habe Ludwig Huber als einen Menschen und Wissenschaftler erlebt, der scharfsinnig und gleichzeitig liebenswürdig war, der sich produktiv und engagiert und gleichzeitig zurückhaltend und bescheidend zeigte, der beharrlich Ziele anging und gleichzeitig auf andere zuging, der Werte bewahren und gleichzeitig das Neue begrüßen konnte. Es wird wohl kaum jemanden in der Hochschuldidaktik geben, dem Ludwig Huber nicht ein Begriff war. Und alle, die ich kenne, waren und sind ausnahmslos beeindruckt von ihm, seinen Beiträgen und seiner Haltung. Das ist ein großer Verlust für uns alle. Seine Schriften, seine Ideen und seine weisen Abwägungen werden am Leben bleiben – zumindest können wir dazu beitragen.

Sinnentleerend und sinnstiftend

Es gibt Momente, an denen ich mich frage, welchen Sinn es eigentlich noch hat, sich aufrichtig für eine „Sache“ einzusetzen – zum Beispiel für eine begriffliche Präzisierung in der Hochschuldidaktik zur Schärfung deren „Idee“, für Wissenschaftsfreiheit und ihre durchaus notwendige Dynamik, für aufwändige Lehrkonzepte etwa zur Förderung forschenden Lernens, für besondere Forschungskonzepte wie Design-Based Research usw. Solche Momente des Sinnzweifels erlebe ich persönlich in Berufungskommissionen, in denen sich die Expertise eines Wissenschaftlers vor allem in Zitationsindices und Drittmittelvolumen zu kondensieren scheint, in Gremien, in denen Formalisierungswellen nur mehr auf Resignation treffen, in Gesprächen, die einem implizit ebenso wie explizit deutlich machen, dass nur „gute“ Forschungsgelder von der DFG honoriert werden, in der Beobachtung, dass Sichtbarkeit im Kleide moderner Marketingstrategien mehr zählt als Erkenntnis und Kritik. Und dann gibt es sie doch noch: die Momente, an denen ich wieder weiß, warum ich das trotzdem alles mache: Das sind die Momente der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, die sich noch begeistern können für Forschung und/oder Lehre, ohne dabei ausschließlich taktische Entscheidungen für die Karriere zu treffen, und Momente in der Lehre, in denen man das Gefühl hat, doch noch etwas anstoßen und bewirken zu können.

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700 Zeichen

Vom Hochschulmagazin der Universität Hamburg (hier) wurde ich gebeten, in 700 Zeichen zu drei Fragen zur universitären Lehre Stellung zu nehmen. Verwendet werden da jetzt für einen Beitrag Ausschnitte, sodass ich hier meine Aussagen im, wenn auch noch so kleinen, Zusammenhang wiedergebe – inklusive der etwas kritischeren Hinweise, die im Print dann wegfallen ;-).

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Einfach so

Letzte Woche war Ines Langemeyer zu Gast bei uns am HUL. Wir haben uns fast zwei Tage Zeit genommen, um über das Thema Wissenschaftsfreiheit aus didaktischer Perspektive nachzudenken (einfach so – ohne Ansinnen auf einen Projektantrag;-)) – zu zweit und dann erweitert zusammen mit sieben Nachwuchswissenschaftlerinnen, denen wir unsere erarbeiteten Überlegungen und Thesen vorgestellt und diskutiert haben.

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Neues denken

Letzten Mittwoch hatten wir unser inzwischen drittes Verbundtreffen zum DBR-Projekt SCoRe (Student Crowd Research: Videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit) – ich habe hier schon mal kurz von SCoRe berichtet. Nach wir vor sehe ich in SCoRe eine große Herausforderung für die didaktische Arbeit in unserem Teilprojekt in Hamburg – und das meine ich so, dass ich uns da herausgefordert sehe, wirklich etwas Neues zu denken.

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