Weil es schon so lange her ist …

… möchte ich noch einmal an den Call für das „Jahrbuch Allgemeine Didaktik“ erinnern, auf den ich vor über sieben Monaten (hier) aufmerksam gemacht hatte. Jetzt naht die Deadline. Wer also noch etwas zur Hochschuldidaktik unter dem Dach der Allgemeinen Didaktik beitragen möchte, muss sich jetzt langsam an die Arbeit machen :-).

CfP_Jahrbuch allgemeine Didaktik_2016_final

Wissenschaftliche Leitung: Alles klar?

Der Qualitätspakt Lehre (siehe hier) geht Ende 2016/Anfang 2017 in die zweite Förderrunde bis 2020. Wer dabei ist, steht inzwischen fest: Auch die Universität Hamburg darf sich über eine weitere Förderung des Universitätskollegs freuen. Diese Nachricht kam pünktlich kurz vor der vierten Jahrestagung des UK (siehe hier).

Seit Oktober 2015 nun habe ich die „wissenschaftliche Leitung“ des Universitätskollegs inne. Aktuell befinden wir uns noch in der ersten Förderrunde; in gut einem Jahr startet dann die zweite.

Das Universitätskolleg ist komplex. Es bildet, so die Selbstbeschreibung, „den konzeptionellen, institutionellen und operativen Rahmen für Initiativen, die die zentrale Bildungspassage zwischen Schule oder Beruf und Universität gestalten und die Fähigkeiten zum wissenschaftlichen Studium betreffen“. In der zweiten Förderphase nun soll dies erweitert werden auf andere Phasen des Studiums. Beibehalten wird, dass das Universitätskolleg sowohl fakultätsspezifische als auch fakultätsübergreifende Projekte und Aktivitäten bündelt, mit dem Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (untergliedert in mehrere Teams, zu denen eines für Studium und Lehre gehört) zusammenarbeitet und zudem mit unserem Zentrum (das HUL) Kooperationen hat.

Nun schwirrt mir vor lauter Leitung schon der Kopf: Während weitgehend klar ist, was es bedeutet, ein Zentrum zu leiten (was NICHT heißt, dass das einfach ist), und einigermaßen klar sein dürfte, was es heißt, ein Team zu leiten (wie im KNU), frage ich mich, wem eigentlich so richtig klar ist, was genau eine „wissenschaftliche Leitung“ großer Vorhaben (wie das UK) macht und verantwortet.

„Wissenschaftliche Leitung: Alles klar?“ weiterlesen

Noch etwas dünn

Wie wird aus Design-Based Research (DBR) Design-Based Implementation Research (DBIR)? Ich habe die vierte Jahrestagung des Universitätskollegs an der Uni Hamburg dazu genutzt, mir selber diese Frage zu stellen und nach ersten Klärungen zu suchen. Die Literaturlage zu dieser Abwandlung von DBR ist aus meiner Sicht noch etwas dünn (doch vielleicht habe ich auch noch nicht den richtigen Überblick), aber ich denke, man kann DBIR im Blick behalten, insbesondere als Möglichkeit einer Modellversuchsforschung im Hochschulbereich. Gerne stelle ich daher meine wirklich allerersten Überlegungen in Form des Vortragsmanuskripts aus der UK-Tagung online.

Vortrag_UK_DBIR_Nov2015

Mehr davon!

In der aktuellen Ausgabe der Psychologischen Rundschau (Psychologische Rundschau, 66 (4), siehe hier) findet sich eine interessante Diskussion zu Fehlauffassungen im Bereich Lehren und Lernen mit Anwendungsbeispielen in der Hochschullehre. Alexander Renkl liefert dazu den Impuls mit einem Beitrag, der den Titel trägt: „Drei Dogmen guten Lernens und Lehrens: Warum sie falsch sind (Renkl, 2015, 211 – 220). Ich kopiere hier mal das Abstract rein, weil es die Inhalte gut auf den Punkt bringt:

„Es werden Fehlannahmen (Dogmen) über Fragen des Lernens und Lehrens in Schule und Hochschule diskutiert, die in öffentlichen, aber auch in fachlichen Diskussionen immer wieder zum Vorschein kommen. Das Konstruktivismus- und Aktivitätsdogma besteht darin, Lernarrangements ungerechtfertigter Weise in solche einzuteilen, die entweder passives oder aber konstruktives und aktives Lernen fördern. Das Dogma des guten Unterrichts spiegelt sich in der Annahme wider, dass es DEN guten Unterricht gibt. Das Strukturreformdogma manifestiert sich darin, dass bei Bemühungen um die Verbesserung von Bildungsqualität weniger das eigentlich ausschlaggebende Lehr-Lern-Geschehen im Unterricht als vielmehr Schul- oder Hochschulstrukturen fokussiert werden. Die Relevanz der Identifizierung dieser drei Dogmen wird exemplarisch an vier (immer wieder einmal) aktuellen Themen der Hochschullehre aufgezeigt: Vorlesung als veraltete Lehr-Lern-Methode? Problembasiertes Lernen als Qualitätsmerkmal von Hochschullehre? Evaluation von Lehrveranstaltungen durch Studierende? Reform der Lehramtsausbildung zur Verbesserung des Schulunterrichts?“

„Mehr davon!“ weiterlesen

Wohltuende Erinnerung

Morgen findet bereits zum dritten Mal unser Forschungskolloquium zur Hochschuldidaktik statt, über das ich an anderer Stelle (hier) im Sommer schon mal kurz berichtet hatte. Inzwischen haben wir zum Kolloquium auch einen Blog, auf dem man Abstracts zu den Beiträgen findet, die behandelt werden, aber auch Referentensteckbriefe (die nach den Sitzungen eingestellt werden) und Infos zu Konzept und Terminen. Ich bin froh, dass wir mit dem Kolloquium trotz der ewigen Zeitnot im September gestartet sind. Neben den vielen verwaltungstechnischen und sonstigen Terminen mit weitgehend organisatorischen Inhalten erinnern mich solche Veranstaltungen wohltuend daran, dass ich als Professorin an einer Universität tätig bin ;-).

Mundtot

Fünf ganze Tage ohne Blog – und das unfreiwillig – also quasi mundtot. Es gab Server-Probleme, die leider zu einem längeren Ausfall geführt haben. Vielen Dank für die zahlreichen Hinweise, dass mein Blog nicht (mehr) verfügbar ist. Früher abstellen ließ sich das leider trotzdem nicht. Aber jetzt läuft wieder alles. Mir hat dieser Ausfall mal wieder gezeigt: Ich möchte auf das Bloggen nicht mehr verzichten und kann mich auch nach nunmehr fast zehn Jahren (Beginn war Februar 2006) nicht in die allgemeine Klage  einreihen, dass man als Wissenschaftler keine Zeit dafür habe. Ich nehme sie mir einfach :-).

Ein aufmerksamer, mitdenkender, nachbohrender und kritisch konfrontierender Zuhörer

„Sehen Sie, ich bin ja mein akademisches Leben lang nur ein kleiner C2-Professor gewesen, ohne besondere Ausstattung, ohne eigene Assistenten, aber mit einem enormen Zulauf von Studenten, […]. Und es gab auch einen Kollegen, der auf eine schmunzelnde Weise hat durchblicken lassen, dass er das, was ich da tat, nicht wirklich für Wissenschaft hielt.“ (S. 46 f.). Das ist eine Selbstbeschreibung des Kommunikationspsychologen Friedemann Schulz von Thun in einem Buch, das bereits letztes Jahr erschienen ist.

Pörksen, B. & Schulz von Thun, F. (2014). Kommunikation als Lebenskunst. Philosophie und Praxis des Miteinander-Redens. Heidelberg: Carl-Auer.

Schulz von Thun – wer kennt den Kommunikationspsychologen nicht. Mindestens sein „Vier-Ohren-Modell“ ist ja so bekannt wie das Es-Ich-Überich von Freud. Nun hat Schulz von Thun aber keinen neuen Beststeller geschrieben. Vielmehr ist Bernhard Pörksen auf die Idee gekommen, ein – ich nenne es mal – Dialogbuch über ihn und sein Werk zu verfassen. Das Buch ist das Kondensat vieler Gespräche (Pörksen beziffert die Mitschriften auf 600 Seiten) über große und kleinere Fragen. Die rahmende Idee lässt sich vielleicht am besten mit dem Satz umreißen, von dem Pörksen glaubt, dass er das Werk von Friedemann Schulz von Thun auf den Punkt bringt: „Die Qualität der Kommunikation bestimmt die Qualität unseres Lebens“.

„Ein aufmerksamer, mitdenkender, nachbohrender und kritisch konfrontierender Zuhörer“ weiterlesen

Lieber lesen als zuhören?

Gestern war es soweit: Nun haben wir auch ganz offiziell das Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen eröffnet. Gekoppelt war die Eröffnung an zwei Antrittsvorlesungen: die von Kerstin Mayrberger und meine eigene. Natürlich waren wir ein wenig aufgeregt: Wird alles klappen? Ja, es hat alles soweit geklappt. Was die Zuhörer/innen dann mit dem machen, was man zu erzählen hat, und was angekommen ist, das weiß man natürlich erst mal nicht. Die Vorträge wurden aufgezeichnet. Trotzdem stelle ich auch das Vortragsmanuskript online: Vielleicht geht es ja einigen anderen auch so wie mir, dass sie lieber lesen als zuhören 😉

Antrittsvorlesung_2015_Spruchreif_final

Nachtrag am 27.10.2015: Nun sind auch die Videoaufzeichnungen der beiden Vorträge online, nämlich hier.

Living Web-Site

Kurz vor der offiziellen Eröffnung unseres Zentrums für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) ist nun auch unsere neue Web-Seite online gegangen und hier zu finden. Wie man sich denken kann, war das mal wieder viel Arbeit und nur möglich mit großem Engagement von Mitarbeitern/innen und sogar schlaflosen Nächten einzelner ganz besonders eingespannter Personen, denen besonderer Dank gebührt. Es fehlen noch ein paar Fotos, und klar: Wir werden noch einiges in nächster Zeit ergänzen, kontinuierlich ausbauen, immer wieder korrigieren etc. – wie das halt so ist, selbst auf sogenannten statischen Web-Seiten. Aber immerhin kann und soll die neue Seite signalisieren: Wir kommen voran im Aufbau des HUL und das ist keineswegs nur anstrengend, sondern auch motivierend :-)!

Living Document

Nun ist es schon wieder über eine Woche her, dass ich auf der Sektionstagung Erwachsenenbildung war – in Hannover. Die Tagung fand vom 29. September bis 01. Oktober 2015 statt und stand unter dem Motto „Differente Lernkulturen: regional, national, transnational“. Erfreulicherweise gab es auch ein Panel zu „Lernkulturen in Hochschulen“ (hier der Link zum Programm). Zusammen mit Tobias Jenert habe ich dort einen Vortrag gehalten mit dem Titel „Lernkulturen an Hochschulen erforschen: Methodologische Impulse für eine hochschuldidaktische Forschung“. Dazu ein andermal mehr. Wichtig war dieses Panel unter anderem auch aus dem Grund, weil es seit dem letzten Kongress der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (im März 2014 in Berlin) Bestrebungen gibt, die Hochschuldidaktik irgendwie auch in der DGFE zu verorten. Wo passt die Hochschuldidaktik hin? Karin Reiber hat letztes Jahr auf der Sektionstagung Erwachsenenbildung ein Positionspapier vorgestellt, das im Nachgang der DGfE-Tagung 2014 entstanden ist.

„Living Document“ weiterlesen