Zum dritten Mal

Zum dritten Mal (nach 2012 und 2014) hatte das BMBF zur „Bildungsforschungstagung“ am 17. und 18. November 2016 eingeladen. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es (so auf der Webseite hier zu lesen), „Wissenschaft, Praxis und Politik zusammenbringen“. Es geht um eine „Standortbestimmung der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Bildungsforschung“. Allerdings – das muss man einschränkend dazu sagen – stand doch die Schulbildung ganz deutlich im Vordergrund. Es gab nur ein paar wenige Akzente in Richtung Hochschulbildung, die aber letztlich keine nennenswerte Rolle spielten. Ein wichtiges (sicher auf alle Bildungskontexte erweiterbares) Schlagwort für dieses Jahr lautete: „Zukunftsfähigkeit der Bildungsforschung“ und das angesichts komplexer, nicht eben leicht vereinbarer Forderungen wie: „Bildungsforschung soll zugleich wissenschaftlich exzellent, praxisorientiert und anwendungsnah sein.“ Die Tagung Bildungsforschung 2020 wollte genau dafür Diskussionsforen bieten.

„Zum dritten Mal“ weiterlesen

Triple Peer Review

Was ist ein „Triple Peer Review“? Letztes Jahr hatte ich dazu einen Beitrag in der Zeitschrift Forschung verfasst. Mit Zustimmung des Verlags haben wir diesen inzwischen auch online (hier) verfügbar, um damit die Hintergründe und Zielsetzung des Review-Verfahrens der Zeitschrift Educational Design Research (EDeR) verständlicher zu machen (erst Infos dazu gab es schon mal hier im Blog). Die erste Ausgabe wird übrigens in Kürze verfügbar sein. Nun gibt es endlich eine englische Fassung des Textes, in dem die Entstehung des Triple Peer Review erörtert wird, das wir in EDeR (weitgehend) anwenden. Diese Übersetzung stelle ich zur Verfügung in der Hoffnung, dass nun auch – bei Interesse – unsere englischsprachigen Mitstreiter/innen bei EDeR mehr über den Weg hin zum Triple Peer Review erfahren und nachvollziehen können.

triple-peer-review-en-translation

Noch ein weiter Weg

Gestern war ich auf dem Campustag von Lehre hoch Forschung in Karlsruhe eingeladen. Lehre hoch Forschung ist ein Projekt im Rahmen des Qualitätspakt Lehre (QPL) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Es handelte sich um eine interne Veranstaltung mit drei eingeladenen Gästen: Neben mir waren das Manfred Hampe (TU Darmstadt) und Thomas Hoffmeister (Universität Bremen). Der Campustag hat mir einen guten Einblick in die Teilprojektlandschaft des QPL-Projekts am KIT gegeben. Die Kombination aus (a) Vorträgen und Projektpräsentationen, (b) Poster-Session, (c) Printmaterial, (d) Vergabe von Zertifikaten und Preisen sowie (d) der Diskussion mit den oben genannten beiden externen Gästen und dem Plenum hat es ermöglicht, dass ich mir einerseits einen Überblick verschafft und andererseits gezielt einzelne Aktivitäten und Akteure genauer kennengelernt habe.

„Noch ein weiter Weg“ weiterlesen

Erstaunen angesichts der Freiheit

Anstrengend, herausfordernd, interessant, informativ – so die mehrfache Rückmeldung auf unsere erste Blockwoche im Rahmen des reformierten Master of Higher Education. Dieser berufsbegleitende postgraduale Masterstudiengang beginnt mit einem relativ großen Präsenzblock von einer ganzen Woche. In dieser Woche gehören vier Tage dem einführenden Didaktik-Modul, das bewusst (im Vergleich zu den anderen Modulen) den größten Präsenzanteil hat, damit sich die Teilnehmenden kennenlernen, mit uns und unserem Konzept vertraut werden und sich auf das Thema einlassen können. Der fünfte Tag gehört der Projektkonferenz, die das Modul 2 einleitet (Tobias hat hier bereits darüber berichtet; und hier gibt es weitere Infos zur Gestaltung des Tages). Das hat den organisatorischen Vorteil, dass Teilnehmende nicht mehrfach anreisen müssen.

„Erstaunen angesichts der Freiheit“ weiterlesen

Preußische Strenge und rheinische Gelassenheit

Den „Expertenworkshop Lehr-/Lernformen“, veranstaltet von der Koordinierungsstelle der Begleitforschung des Qualitätspakts Lehre kann man wohl auch als eine Art Netzwerkveranstaltung (wie hier) bezeichnen. Sechs Begleitforschungsprojekte, darunter unser FideS-Projekt, haben am ersten Tag den Stand ihrer Arbeiten präsentiert und – sofern dazu jeweils noch Zeit war – mit den Zuhörern diskutiert. Die Einblicke in die verschiedenen Studien waren für mich sehr interessant und haben die Eindrücke aus der Forschungstagung am HUL wenige Tage zuvor sehr gut ergänzt bzw. erweitert. Eileen, mit der ich zusammen auf der Veranstaltung war, und mir waren die Ergebnisse aus dem Projekt ForschenLernen am vertrautesten, weil wir angesichts der thematisch großen Nähe mit diesem Projekt in einem engen Austausch stehen. Zu den anderen Projekten dagegen hatte ich wenige Kenntnisse. Deutlich geworden ist, dass die psychologisch orientierte Lehr-Lernforschung dominiert: Kompetenzmodelle und dazugehörige Instrumente, Kompetenzen zu erfassen (bei Lehrenden – hier – wie auch bei Tutoren – hier), spielen eine zentrale Rolle in zwei Projekten. Forschung zur Wirkungsweise von Beratungen auf der Basis von Evaluationen – hier – lassen sich ebenfalls gut in diesen thematischen Rahmen einordnen, d.h. auch hier liegt eine lernpsychologische Herangehensweise vor. Mit dem Einsatz digitaler Medien als Interventions- und Forschungsinstrument experimentiert ein Projekt zur studentischen Selbstregulation – hier.

„Preußische Strenge und rheinische Gelassenheit“ weiterlesen

Rhetorische Macht eines Begriffs

Nun bin ich tatsächlich im Verzug mit Infos über die zurückliegenden Veranstaltungen zur hochschuldidaktischen Forschung, in die ich involviert war. Die vergangenen beiden Tage standen im Zeichen der Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre im Cluster Lehr-Lernformen (siehe hier). Und am Donnerstag und Freitag letzter Woche hatten wir am HUL eine Forschungstagung (siehe hier) mit rund 40 aktiv Beitragenden aus verschiedenen Forschungsrichtungen. Ich bleibe besser im chronologischen Modus und beginne mit letzter Woche.

Ziel der Forschungstagung war es, diejenigen zusammenzubringen und zu vernetzen, die nicht nur aktuell aufgrund laufender Projekte, sondern langfristig an einer hochschuldidaktischen Forschung interessiert sind und daran arbeiten, die Hochschuldidaktik (oftmals auch umschrieben als Lehren und Lernen an der Hochschule) als eigene wissenschaftliche Disziplin voranzubringen. Es gab einen Call zur Veranstaltung und das Interesse daran war gerade so passend, dass wir die anvisierte Zahl von acht Symposien (jeweils zwei davon parallel) an zwei halben Tagen zusammenstellen konnten – mit viel Zeit zum Austausch dazwischen. Bereits die Abstracts im Vorfeld der Veranstaltung hatten deutlich gemacht, dass – wie erhofft – ganz verschiedene Zugänge zu Fragen des Lehrens und Lernens an Hochschulen vertreten sein werden.

„Rhetorische Macht eines Begriffs“ weiterlesen

Wo sollte das hinführen?

Es ist bestimmt schon zehn Jahre her (und daher finde ich es leider auch nicht mehr), dass ich von Axel Hacke eine kleine Geschichte über seinen Sohn Luis (damals im Kindergartenalter) gelesen habe: Luis trödelt morgens, obwohl es eilt, und es entsteht ein Dialog zwischen Vater und Sohn. An einer Stelle erklärt Luis, was er sich für den heutigen Tag vornimmt: „Ich werde heute kein Bild malen“. Der Vorsatz ist also einer, etwas nicht zu tun – nicht in dem Sinne, etwas zu unterlassen, was man eh nicht tun sollte, sondern in dem Sinne, etwas bewusst nicht zu machen, was man erwartungsgemäß so tut.

„Wo sollte das hinführen?“ weiterlesen

Vertane und genutzt Gelegenheiten

Der dritte Tag der Jahrestagung des Universitätskollegs (UK) (hier Eindrücke zu den ersten beiden Tagen) bot Raum für eine weitere externe Referentin, die im Kontext von Hochschulentwicklung ähnlich wie Dieter Eule sehr bekannt sein dürfte: Anke Haft von der Universität Oldenburg. Sie beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit der Frage der Nachhaltigkeit der Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre durch Projektförderungen wie dem Qualitätspakt Lehre (QPL) – eine enorm wichtige Frage, welche wohl all jene umtreibt, die durch den QPL Fördergelder erhalten.

„Vertane und genutzt Gelegenheiten“ weiterlesen

Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben

„Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben“ – mit diesem provokanten Titel begann am Mittwoch Nachmittag die fünfte Jahrestagung des Universitätskollegs (das Programm findet sich hier) an der Uni Hamburg. Dieter Euler hielt den Eröffnungsvortrag und bot darin „strategische Überlegungen zur Entwicklung von Studium und Lehre in einer Organisation von ´Expertenlaien´“. Dass Hochschullehrer zwar so heißen, das Lehren aber nur nebenbei und in den seltensten Fällen systematisch lernen, ist ein Umstand, an den man sich gewöhnt hat, der aber mit großen Programmen wie dem Qualitätspakt Lehre (QPL) in den letzten Jahren intensiv diskutiert und bearbeitet wird. Und so war dieser Einstieg von einem Experten in Sachen (pädagogischer) Hochschulentwicklung ein höchst passender Start für die Jahrestagung des Universitätskollegs als einem der vielen QPL-Projekte in Deutschland.

„Denn sie tun, was sie nicht gelernt haben“ weiterlesen