Es ist ein Minenfeld – das Gendern in Texten. Seit einigen Jahren bin ich dazu übergangen, in meinen Texten männliche und weibliche Formen abzuwechseln; selten verwende ich auch mal nur weibliche Formen, bei anderen Begriffen vermeide ich die weibliche Form (z.B. bei „Akteur“ – aus dem Französischen übernommen, sodass es weiblich an sich „Actrice“ heißen müsste). Meine Vorgehensweise wir nicht immer gern gesehen. Und so habe ich mich natürlich gefreut, als ich in der letzten Ausgabe der ZEIT vom 15. April 2021 gelesen habe, dass man dort nun eine ganz ähnliche Regelung getroffen hat.
Es lohnt sich
Zum zweiten Mal seit der dauerhaften Umstellung auf einen Online-Studiengang hatten wir am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) nun über 30 Bewerbungen zu unserem Masterstudiengang Higher Education – also für das Wintersemester 2020/21 und das Sommersemester 2021 (wir starten jedes Semester). Das freut uns ausgesprochen.
Jenseits von Rezepten und Modetrends
Das Buch „Reflective Teaching in Higher Education“ von Paul Ashwin et al., im Jahr 2020 in der zweiten Auflage erschienen, steht schon einige Monate in meinem Regal. Endlich bin ich dazu gekommen, mir einen Überblick über das Buch zu verschaffen und die meisten Kapitel zu lesen. Mein (erstes) Fazit:
Goodbye, Best Practices
Josh DeSantis und Stacey Dammann stellen in The National Teaching & Learning Forum (hier) eine provokative These auf, wenn sie behaupten, dass die Zeit für die Suche nach und der Arbeit mit sogenannten Best Practices in der Hochschullehre vorbei sei. Ihre Argumentation:
Ein guter Anlass für Teaching as Design
Präsenz-, Online- oder Hybrid-Lehre? Unter diesem Titel habe ich heute am Department Soziale Arbeit der Fakultät Wirtschaft und Soziales an der HAW Hamburg einen Online-Vortrag gehalten. Vorab habe ich den Beitrag auch schon mal als Video aufgenommen, sodass ich ihn nun auch asynchron zur Verfügung stellen kann: Es ist hier online abrufbar.
Das Neue finden
Ende 2020 hat die Zeitschrift für Pädagogik ein Themenheft mit dem Titel „Theoretische Forschung in der Erziehungswissenschaft – Beiträge zur Konturierung eines Forschungsfelds“ veröffentlich, herausgegeben von Johannes Bellmann und Norbert Ricken. Das Heft gibt es leider auch in unserer Bibliothek nur analog, aber es lohnt sich, es zu beschaffen. Schon der Titel macht neugierig – und ich vermute mal, dass er einige aus der Bildungsforschung auch verwundert: Wie kann man denn „theoretisch forschen“?
Nicht besonders schön
„Dozenten wollen Kompetenzen vermitteln, Studierende lernen für die Prüfung. Wie hat Corona dieses Spannungsverhältnis beeinflusst?“ In einem Interview in Forschung & Lehre erläutert Anne Frenzel die fehlende Balance zwischen Lehre und Prüfung infolge der Pandemie.
Verstanden, respektiert und ernst genommen
In der methodologischen Diskussion von Design-Based Research (DBR) in den Bildungswissenschaften sind immer auch verwandte Ansätze und Diskurse aus anderen Disziplinen interessant. An sich naheliegend, im Kontext von DBR aber trotzdem gar nicht so häufig thematisiert, sind in diesem Zusammenhang Ausführungen aus der Design-Forschung mit Passung oder Ähnlichkeit zu DBR. Ich bin in diesem Umfeld schon des Öfteren auf die skandinavischen Autoren Ilpo Koskinen und Peter Gall Krogh gestoßen (die auch gerade ein neues Buch veröffentlicht haben – dazu an anderer Stelle mehr).
Kein „Wann-wird’s-wieder-wie-früher-Blues“
Hybride Lehre war das Thema von „Wissenschaftsdidaktik im Gespräch“ im Februar 2021 – wieder im digitalen Kurzformat (90 Minuten). Als Hintergrund habe ich meine Ausführungen zur hybriden Lehre herangezogen, wie ich sie in einem Impact Free-Artikel (hier) kürzlich formuliert hatte. Ich war erfreut über 15 Anmeldungen für diesen Termin im Programm für Professorinnen und Professoren; ein Drittel aber hat es sich dann offenbar wieder anders überlegt und fehlte – das finde ich ziemlich viel, schmälert aber nicht den Gewinn des Austausches derer, die da waren.
Gewöhnung und Verwahrlosung
„Die Universität nach der Pandemie wird nicht mehr die Universität vor der Pandemie sein. Sie kann durch diesen relativ langen Laborkurs nun besser einschätzen, wann das Analoge und Digitale ausschließlich oder in Kombination gewinnbringend eingesetzt werden kann. Aber wann wird das sein?“ Zu dieser Diagnose und abschließenden Frage kommt in einem Artikel (hier) mit dem Titel „Im Wartestand“ Michael Jäckel, Professor für Konsum- und Kommunikationsforschung und seit vielen Jahren Präsident der Universität Trier.