Labil und skurril

Demnächst ist es wieder soweit: Die Veranstaltung zu Design-Based Research (DBR) in unserem Masterstudiengang Higher Education steht an – und das ist diejenige Veranstaltung, vor ich stets am meisten Respekt habe, denn: Das ist jedes Mal eine große Herausforderung für mich angesichts der sehr heterogenen Voraussetzungen und des (leider) nach wie vor labilen Stands in der Forschung.

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Satte 22 Beiträge

Ich dachte ja zeitweise schon, das hört nie auf ;-). Wie an anderer Stelle – nämlich hier – bereits berichtet, durfte ich in der bwp@Berufs- und Wirtschaftspädagogik-online an einem Themenheft zur „Entwicklungsbezogenen (Praxis-)Forschung“ mitwirken. Alle Reviews wurden ausschließlich unter den Heftherausgebern aufgeteilt, was zu einer entsprechend intensiven Auseinandersetzung mit dem Themenheft geführt hat. Nun gab es auch noch zwei Updates; dank des digitalen Formats geht das, und das hieß dann logischerweise: noch mehr Reviews. Aber jetzt ist Schluss! Nun ist hier das zweite Update online und die Ausgabe 33 der Zeitschrift offiziell mit satten 22 Beiträgen abgeschlossen. Ein letzter Dank geht an Tade Tramm und Hugo Kremer für die Geduld mit meinem wiederholten Erstaunen („Wie – schon wieder ein Review?“ ;-)). Für alle, die Interesse an gestaltungsorientierter Forschung haben, ist diese Ausgabe der bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik ganz bestimmt eine vielfältige Fundgrube.

Keine hektische Paper-Präsentationskultur

Gestern war ich in Berlin an der Humboldt Universität und habe dort das Symposium „Praxistheoretische Perspektiven auf Forschendes Lernen“ besucht. Ich schätze, dass wir alle zusammen rund 20 bis 25 Personen waren. Der Fokus lag auf der Lehrerbildung, und das muss man dazu sagen, denn es bedingt einen deutlichen Unterschied zu anderen Formen akademischen Lehrens und Lernens. Vier der fünf Vorträge haben das forschende Lernen für mich denn auch aus einer etwas anderen Perspektive beleuchtet als es in der hochschuldidaktischen Diskussion vorzugsweise der Fall ist (den fünften Vortrag lasse ich daher außen vor, weil mir da die Inhalte vertraut waren). Alle vier Vorträge stammten von erfahrenen Forschern und das war auch der Grund, warum ich dieses Symposium besucht habe: Georg Hans Neuweg (da finde ich leider keine genauere Web-Präsenz im Moment), Johannes Bellmann, Michael Schratz und Malte Brinkmann. Die Diskussionen bereichert hat zudem Dietrich Benner.

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Forschung ist, wenn man im Büro sitzt

Als Wissenschaftler bzw. Hochschullehrer an einer Universität gehören Forschung, Lehre, wissenschaftliche Nachwuchsförderung und akademische Selbstverwaltung, in Leitungspositionen auch Führungstätigkeiten, zu den Dienstaufgaben. Neulich ging es im Zusammenhang mit einer Verwaltungsanfrage zur Reservierung von Räumen um die Frage, was alles als Forschung gelten kann und soll. Die offenbar ernst gemeinte Operationalisierung aus einer dafür zuständigen Verwaltungseinheit lautet: „Forschung ist, wenn man im Büro sitzt“. Aha! Aber eine Absurdität kommt ja erfahrungsgemäß selten allein. Die nächste geht so:

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Leseluxus

In den vergangenen Monaten bestand meine – ich nenne es mal – „Nebenher-Lektüre“ – in drei Büchern: „Die große Gereiztheit. Wege aus der kollektiven Erregung“ von Bernhard Pörksen (in diesem Blog siehe auch hier), „Der Angriff der Algorithmen“ von Cathy O´Neil und „Das metrische Wir. Über die Quantifizierung des Sozialen“ von Steffen Mau (siehe auch hier). Alle drei Bücher setzen sich im weitesten Sinne mit den Folgen der Digitalisierung auf den Einzelnen und die Gesellschaft auseinander. Dabei stehen nicht konkrete Kontexte wie Wissenschaft und Bildung im Zentrum. In jedem der drei Büchern aber finden sich zahlreiche Beispiele – darunter auch solche, die direkt oder indirekt für die Hochschulbildung relevant sind. Denn natürlich lese ich solche Bücher – quasi unvermeidlich – immer auch unter der hochschuldidaktischen Perspektive und zu dieser gehört selbstredend die hochschuldidaktische Forschung, also auch die Wissenschaftsperspektive.

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Eben erst gewesen

Forschendes Lernen prüfen – darüber habe ich bereits im April an der Uni Bremen gesprochen (siehe hier). Heute nun war ich an der Uni Kiel für die dortige hochschuldidaktische Vortragsreihe eingeladen, wo ich das Thema nochmals platzieren durfte. Der Beitrag ist eine Weiterentwicklung zweier Vorträge und Texte (siehe hier) von 2014 – nun ja, selber habe ich den Eindruck, als wäre es eben erst gewesen und nicht schon ein paar Jahre her ;-).  Weil ich den aktuellen Beitrag schriftlich weiter verwenden möchte, gibt es ausnahmsweise kein Redemanuskript, aber dafür ein Audio und im Anschluss die Liste der von mir verwendeten Quellen.

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Wenns ums Geld geht …

… ist der Streit vorprogrammiert. Viele fragen sich, was nach 2020 (sei es 2021, 2023, 2025 – je nach „Pakt“) so alles (nicht) passiert, wenn also zusätzliche Finanzierungen durch das BMBF in der aktuellen Form an Hochschulen wegfallen oder neu in anderer Form kommen. Dazu äußern sich natürlich (mindestens) der Wissenschaftsrat und die Hochschulrektorenkonferenz, und Einigkeit besteht an vielen Stellen nicht. Forschung und Lehre hat in den letzten Tagen bzw. Wochen auf verschiedene Papiere, Stellungnahmen wie auch Studien verwiesen, die sich ernüchternd lesen. Da ist z.B. die Rede von einem gewaltigen Sanierungsstau (hier), von Inkonsistenzen bei Vorschlägen zur Verteilung von Mitteln (hier) und vom Überhang der Finanzierung durch Drittmittel (hier).

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DBR in der Lehre – ein Wagnis?

Design-Based Research (DBR) lehren und lernen – das ist eine höchst relevante Aufgabe im Rahmen unseres Masterstudiengangs Higher Education, denn: Das Projektstudium, das ein Drittel der Credit Points ausmacht, läuft unter dem DBR-Dach. Wir haben uns bewusst dafür entschieden, zusätzlich zu den Themengebieten aus Didaktik, Lehr-Lernforschung, Hochschulforschung, Medienbildungsforschung und Wissenschaftsforschung eine solchen methodologischen Schwerpunkt zu setzen – nicht mit der Botschaft, DBR sei die einzig richtige Forschungsansatz im Kontext Higher Education, sondern mit der Intention: DBR als EINEN methodologischen Ansatz kennen und praktizieren lernen (Reader). Andere Forschungszugänge – und zwar ohne Einschränkung – können die Studierenden im Rahmen ihrer Masterarbeit verwenden.

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Nein, keine Registrierung

Am Wochenende war aus Sicherheitsgründen der Server, auf dem mein Blog läuft, gesperrt. In der Folge wurde man beim Aufruf der Seite um eine Registrierung gebeten – wichtig für den, der Zugriff auf den Server hat, aber freilich keine brauchbare Information für jemanden, der nur lesen oder kommentieren will. Viele haben nachgefragt (zu Recht) und waren besorgt, die Inhalte des Blogs würden nur mehr registrierten Nutzern zur Verfügung stehen. Nein: Natürlich nicht! Leider habe ich keinen Einfluss auf die Reaktion des Systems in so einem Fall. Also: Tut mir leid für die Verwirrung – jetzt geht es wieder :-).