Wessen Problem?

Letzte Woche hatten wir im Rahmen unseres Forschungsprojekts OPTion einen Experten-Beirat bei uns am HUL zu Gast – eine inspirierende Runde mit unterschiedlichen und teils sehr langen Erfahrungen zum Themas Entwurfsmuster bzw. educational pattern. In OPTion machen wir den Versuch, die Ergebnisse eines früheren Projekts unseres Kooperationspartners Ivo van den Berk weiterzuentwickeln und bewährte Praxis von Lehrenden an der Hochschule über den Musteransatz zu dokumentieren sowie praktikable Wege zu finden, Lehrende dazu zu bewegen und darin zu unterstützen, ihre bewährte Praxis in dieser Form zu explizieren. Gleichzeitig halten wir solche Praxisdokumentationen, die öffentlich zugänglich sind, für eine fruchtbare, aber bisher kaum genutzte „Datenbasis“ für hochschuldidaktische Forschung.

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Nachdenken als Luxus

Und schon ist sie wieder vorbei – die Vorlesung (eingebettet in unsere Ringvorlesung am HUL) von Dietrich Benner mit dem Titel „Umriss einer Allgemeinen Wissenschaftsdidaktik“. Zum Auftakt der insgesamt 14 Vorträge hatte ich hier schon mal einen Überblick gegeben. Ich habe es auch tatsächlich geschafft, 13 der 14 Vorträge zu hören und freue mich nun, dass die Inhalte bald in einem Buch erscheinen werden: Man liest so ein Buch ganz anders, wenn man vorher viele der Inhalte schon gehört hat. Für mich war es eine besondere Situation, mal wieder so eine Art von Vorlesung zu hören, die systematisch in eine Thematik einführt und dabei auch Neues entwickelt – ein Anspruch an das Format Vorlesung, den wir heute vermutlich nur mehr selten erfüllen.

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Jetzt passt es aber

Conducting educational design research: Seit das Buch mit diesem Titel 2012 von Susan McKenney und Thomas Reeves erschienen ist, habe ich es viel genutzt, weil ich es angesichts der zahlreichen praktischen Vorschläge für die Umsetzung von Design (-Based) Research (DBR) in hohem Maße schätze, auch wenn ich inzwischen einige Aspekte etwas kritischer sehe. Nun ist (mit Erscheinungsjahr 2018) eine zweite, aktualisierte Auflage erhältlich – und mit knapp 60 Seiten erwähnenswert dicker.

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Noch schnell vor Jahresende …

… endlich einen Beitrag über unser neues Forschungsprojekt zu einer ganz besonderen Form des forschenden Lernens posten: SCoRe. Im Oktober 2018 gestartet, aber auch vom BMBF jetzt erst hier publik gemacht, haben wir zusammen mit vier Partnern insgesamt dreieinhalb Jahre Zeit, um videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit – und zwar unter der Bedingung vieler Studierender (daher: Student Crowd Research: SCoRe) – zu erforschen. Damit sind wir eines von neun Projekten in der zweiten BMBF-Förderlinie zur digitalen Hochschulbildung.

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Didaktische Überforderung

Was wirkt am Studienanfang? Welche „Formate“ eignen sich für diejenigen, die mit ihrem Studium beginnen bzw. wie sind Lehrangebote in dieser Phase zu „gestalten“? Das waren einige aus einer ganzen Reihe von Fragen, die im Rahmen einer hrk-nexus-Veranstaltung zur „Studieneingangsphase im Umbruch“ behandelt wurden. Das Motto der Veranstaltung lautete: „Von der Vielfalt an Angeboten zu einem Modell?“ Rückblickend würde ich sagen, dass das Gros der Beteiligten froh gewesen sein dürfte über die gewählte Formulierung als Frage – und dann sei mal dahingestellt, welche Antwortrichtung erwartet oder ersehnt worden war. Jedenfalls kann man wohl ganz klar sagen, dass der Suche nach dem einen Modell aus vielen Gründen eine klare Absage erteilen werden muss(te).

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Wachsam bleiben

„Die Tatsache, dass das Bewertungsspiel der Daten nicht einfach etwas ist, was man hinzunehmen hat, sondern beeinflussen kann, beinhaltet ja geradezu die Handlungsaufforderung, dies auch zu tun. Selbstoptimierung bedeutet schließlich nicht nur Selbstentfaltung, sondern bezieht sich […] vor allem auf Steigerung und Wettbewerb, so dass es für den Einzelnen mehr und mehr darauf ankommt, seiner (messbaren) Leistungen zu verbessern und zugleich sichtbar zu machen“ – ein Zitat (S. 264) aus dem Buch von Steffen Mau „Das metrische Wir. Über die Quantifizierung des Sozialen“. Ich habe darauf an anderer Stelle (hier) schon mal aufmerksam gemacht. Nun haben wir dem Buch beim letzten Forschungskolloquium am vergangenen Freitag unsere ganze Aufmerksamkeit geschenkt.

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Ist die Vorlesung noch zu retten?

Eine große Stiftung hat diese Frage vor rund zwei Jahren offenbar verneint, denn ein damals eingereichtes interdisziplinäres Forschungsprojekt zum Thema Vorlesung (mit diesem Titel) haben wir leider nicht bekommen – schade, denn: Ich meine, ja, die Vorlesung wäre noch zu retten, jedenfalls mit Vorlesungen wie der, welche gestern gestartet ist. Unter dem Titel „Umriss einer allgemeinen Wissenschaftsdidaktik“ (weitere Infos dazu hier) bietet Dietrich Benner im Wintersemester 2018/19 an der Uni Hamburg eine Vortragsreihe an, die sowohl für uns am HUL als auch für die erziehungswissenschaftliche Fakultät von großer Relevanz ist. Und nach dem gestrigen Start ist mir klar: Das war eine richtige Entscheidung, sich für diese Veranstaltung einzusetzen.

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Denkanstöße für die Hochschuldidaktik

Etwas länger hat es gedauert, aber schließlich hatte es irgendwann ein Ende ;-): Unser Herausgeberband (Hrsg.: Tobias Jenert, Gabi Reinmann & Tobias Schmohl) mit dem Titel „Hochschulbildungsforschung: Theoretische, methodologische und methodische Denkanstöße für die Hochschuldidaktik“ ist Ende August erschienen. Hier geht es zum Klappentext und zum Inhaltsverzeichnis. Das Buch erscheint als Print und E-Book, das Bibliotheken an Hochschulen in der Regel zugänglich machen. Wir hoffen damit auf die Möglichkeit, dass viele Interessierte (weil meist an Hochschulen arbeitend) leicht darauf Zugriff haben, es lesen und für sich nutzen können.