Meine Aufgabe am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) an der Universität Hamburg (UHH) ist es, mich um das Thema Hochschuldidaktik in Lehre und Forschung zu kümmern sowie für die didaktische Qualifizierung und Beratung der Lehrpersonen an der UHH zu sorgen. Ich mache das aus Überzeugung und mit Leidenschaft – eigentlich … Im Moment aber – und das ist (Vorwarnung) der Auftakt zu einem sehr offenen Blogbeitrag – erlebe ich eine gewisse Ratlosigkeit und fühle mich ideenlos. Eine gewisse (mentale) Erschöpfung? Drei abgelehnte Forschungsanträge innerhalb von einigen Monaten, ein Einbruch bei den Bewerbungen unseres Masterstudiengangs Higher Education und (leicht) sinkende Zahlen wie bei der Teilnahme an Qualifizierungsprogrammen (vor allem am Professor:innen-Programm „Wissenschaftsdidaktik im Gespräch), ernüchternde Rückmeldungen in unserer letzten Lehrendenbefragung (derzeit noch im Auswertungsprozess): Habe ich mich zu wenig angestrengt? Kann ich jetzt nicht bejahen. Ist das einfach nur Pech? Glaube ich auch nicht. Darf man überhaupt darüber sprechen (oder gar schreiben)? Vermutlich nicht, aber ich mache es trotzdem.
Als unwissenschaftlich belächelt
Letzte Woche war ich zu einem (Online-)Vortrag auf der Arbeitstagung „Fachdidaktische Entwicklungsforschung in der Deutschdidaktik“ eingeladen, die (in Präsenz) an der Bergischen Universität Wuppertal stattfand. Auf zwei Tage verteilt gab es mehrere Vorträge und einen „Working Space“ mit verschiedenen Projekten. Mein Vortragsthema lautete: „Was macht Design-Based Research zu Forschung? Die Debatte um Standards und die vernachlässige Rolle des Designs“.
Mit einem Gast-Beitrag zurück aus der kurzen Blogpause
Nach einer kleinen mentalen Zwangspause im Blog, die ich gebraucht habe (siehe hier), melde ich mich zurück mit einem neuen Gast-Beitrag bei Impact Free. Worum geht es?
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Ungeahnte Dimension
Im Januar 2022 mussten viele Lehrpersonen an Hochschulen kurz vor Semesterschluss wieder umdisponieren und teilweise wieder von Präsenz- auf digitale Lehre umstellen. Für mich war das ein Anlass, darüber nachzudenken, was diese permamnete Unsicherheit für uns alle bedeutet. Mein Blick richtet sich zunächst auf die Lehrenden und deren Gestaltungsaufgaben in der Lehre. Im Rahmen unseres Professor:innen-Programms am HUL biete ich zu diesem Thema demnächst ein „wissenschaftsdidaktisches Gespräch“ an.
Sackgassen, Konstanten und neue Fragen
Es wurde wieder Zeit, den „Reader zu Design-Based Research“ zu aktualisieren und um zwei Artikel (im Preprint-Format) zu erweitern. Das aktualisierte Dokument ist hier zugänglich. Was man bedenken muss ist, dass die Chronologie der aufgeführten gar nicht immer die tatsächliche „Denk-„Reihenfolge wiedergibt: Den letzte Beitrag von 2022 zum Beispiel habe ich 2019 geschrieben, also noch vor dem Text zum holistischen Modell (2020). Das ist leider den oft langen Publikationsverfahren geschuldet.
(K)ein spießbürgerliches Anliegen
„Wir haben unser Projekt ‚Hochschullehre erforschen‘ 2019 begonnen und konnten nicht absehen, vor welchen Herausforderungen wir in der ersten Hochphase der Corona-Krise im Jahr 2020 stehen würden. Die Pandemie hat die Hochschulen, wie alle anderen gesellschaftlichen Bereiche, erheblich durchgeschüttelt. Aber auch wenn sich manches geändert hat: die Hochschullehre zu erforschen ist eines der wichtigsten Anliegen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Hochschul- und Wissenschaftsdidaktik. Wir sind froh, dass es uns trotz der widrigen Umstände gelungen ist, dieses Projekt inmitten dieser Krise zu einem Abschluss zu führen.“ So beginnt das (kurze) Vorwort zum nun erschienen Buch „Hochschullehre erforschen. Innovative Impulse für das Scholarship of Teaching and Learning„, herausgegeben von Uwe Fahr, Alessandra Kenner, Holger Angenent und Alexandra Eßer-Lüghausen. Es ist ein umfangreicher Band mit fast 500 Seiten, der zum einen fünf Grundlagen-Texte zum Thema umfasst und zum anderen zahlreiche Anwendungsbeispiele aus unterschiedlichen Fächern sowie Beispiele zu Fragen der Implementierung.
Keine Zeit, kein Ruhm
Das Deutsche Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) hat (in Kooperation mit der Technischen Informationsbibliothek (TIB) Hannover) bereits im Dezember 2021 die Ergebnisse einer Studie zu „Bedeutung, Nutzung und Zugang zu Lehrbüchern an Hochschulen“ publiziert. Zu den zentralen Resultaten gehört, dass Lehrbücher keineswegs aus der Mode gekommen sind, sondern nach wie vor einen hohen Stellenwert bilden, insbesondere, wenn es darum geht, Grundlagenwissen zu vermitteln.
Biete Antrag – Suche Förderung
Es gibt auch im Wissenschaftsbetrieb viele Routinen und vermutlich auch so etwas wie implizite Standards: Wissenschaftliche Vorträge mögen in ihrer Dauer variieren – von 15 min bis endlos scheinend ;-)), aber im Schnitt dürfte das Übliche eine halbe Stunde sein. Artikel verfasst man (klar, abhängig vom Layout) auf 10 bis 15, im Schnitt wohl auf 12 Seiten, und auch für Projektanträge hat sich – wenn auch je nach Förderorganisation mit Abweichung – eine Länge von 10 bis 12 Seiten sozusagen eingespielt.
Nicht überrascht und doch verwundert
Im Zuge der Exzellenzstrategie unterstützt die Universität Hamburg nun im dritten Jahr Studierende dabei, bereits während des Studiums eigene Forschungsvorhaben anzugehen – also forschend zu lernen. Das Ganz läuft unter dem Titel „Studentische Forschungsgruppen“. Am HUL beschäftigen wir uns ja nun schon seit längerem mit dem forschenden Lernen.
Kleine Inseln im Meer
Eine Woche mit gleich drei Kolloquien ist selten; die jetzt zu Ende gehende Woche war eine solche: von einem kürzeren Doktorandenkolloquium im kleinen Kreis über ein größeres Kolloquium für Nachwuchswissenschaftlerinnen im Kontext unseres DBR-Netzwerks bis zu einem Forschungskolloquium mittlere Größe zum Thema Design-Based Research (DBR) und didaktische Entwurfsmuster.