Rückzugsgebiet

Wieder mal war ich von Nikos Apostolopoulos nach Berlin zur GML2 (Grundfragen multimedialen Lehrens und Lernens) als Referentin eingeladen, wieder mal konnte ich nicht, weil wir zeitgleich an der Universität Hamburg eine Jahresveranstaltung (zum Universitätskolleg) hatten. Und er weiß: Vielleicht war es auch gut so, weil ich gar nichts zu sagen gehabt hätte? Jetzt habe ich gelesen, dass es im Nachgang zur Tagung eine Blogparade gibt – was sowas gibt es noch? Blogs, so dachte ich, seien schon out – jedenfalls kommt es mir im Twitter- und Facebook-Zeitalter so vor, wohl weil ich beides stoisch nicht verwende (und einige stimmen ja auch zu – siehe hier) und mich dabei vermutlich so fühle, wie die wiederum stoisch E-Mail ablehnenden Briefeschreiber zwei Wissenschaftler-Generationen vor mir. Übrigens: Vorbildlich ist aus meiner Sicht, die Evaluationsergebnisse zur Tagung öffentlich zu machen. Das ist mutig, denn obschon wir ja alle so gerne über Transparenz sprechen, ist es um genau die zunehmend schlechter bestellt.

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Bildung gänzlich vermeiden

Am Freitag hatten wir Heidrun Allert von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zu Gast im Rahmen unserer HUL-Ringvorlesung. Der Titel ihres Vortrags lautete: „Digitalisierung und Unbestimmtheit“. Viele erwarten ja gerade von den digitalen Medien eher mehr und bessere Steuerung, höhere und vor allem verlässlichere Kontrolle, Effizienz, vielleicht auch Intelligenz – aber Unbestimmtheit? Ich war entsprechend gespannt auf den Vortrag (den wir auch aufgezeichnet haben – Video wird also demnächst verfügbar sein).

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In Luft aufgelöst

Gestern hatten wir im Rahmen der Ringvorlesung am HUL Hubert Knoblauch zu Gast. Tobias war es gelungen, den prominenten Vertreter einer sozialkonstruktivistischen Wissenssoziologie nach Hamburg zu holen. Der Vortrag war zudem eingebunden in das Modul Wissenschaftsforschung unseres Masterstudiengangs Higher Education, das erstmals angeboten worden ist. Wir sind nämlich überzeugt davon, dass die oft zitierte Formel „Bildung durch Wissenschaft“ impliziert, sich auch mit Fragen auseinanderzusetzen, wie: Was ist Wissen und was ist wissenschaftliches Wissen? Inwieweit ist Forschung ein Weg zum Wissen? etc.

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Sind wir schon so weit?

Mit unserem Begleitforschungsprojekt „Forschungsorientierung in der Studieneingangsphase“ (FideS) waren wir – zusammen mit vier weiteren Projekten aus dieser Programmlinie mit den schönen Kürzeln KoopL, wirQung, StufHe und ForschenLernen– die letzten beiden Tage in Berlin zu einem „Auswertungsworkshop“, der von der Koordinierungsstelle der Begleitforschung (KoBF) organisiert worden war. Jedes Forschungsprojekt hatte zwei Stunden zur Verfügung, die zusammen mit zwei externen Experten gestaltet werden sollten. Wir hatten für FideS Peter Tremp und Niels Pinkwart für diese „Externen-Rolle“ gewinnen können.

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Unbeirrt fortsetzen

Es gibt einen neuen Impact Free Artikel – nämlich hier. Worum geht es? Es geht einerseits ganz konkret um unser Forschungskolloquium am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL), andererseits aber auch grundsätzlich um den didaktischen Wert bzw. die möglichen didaktischen Potenziale von Kolloquien. Ich habe die Diskussionen der letzten Monate im kleineren Kreis am HUL, meine eigenen Überlegungen und die aktuell geplante Weiterentwicklung einfach mal kurz zusammengefasst. Aktualisierungen auf unserem Kolloquiumsblog folgen in Kürze.

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Gute Reflexe

Man kommt derzeit gar nicht so recht hinterher: Die verschiedenen Organisationen der Wissenschaft – vor allem Wissenschaftsrat (WR) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) –veröffentlichen in zunehmender Geschwindigkeit ihrer Positionen zur Lehre. Kaum hat der Wissenschaftsrat sein Positionspapier zu Strategien für die Hochschullehre veröffentlicht (siehe dazu hier meine Einschätzung), schon erteilt die HRK dem Vorschlag einer „institutionellen Programmförderung der Lehre“ (hier die Pressemitteilung) eine Absage. Der Journalist Wiarda sieht darin eine falsche reflexartige Ablehnung. Ich kann das Argument des HRK-Präsidenten Horst Hippler durchaus nachvollziehen: „Eine dauerhaft wettbewerbliche Förderung von Lehre wäre ein zweifelhaftes Unterfangen. Zum einen wäre es das politisch völlig falsche Signal, jetzt in großem Umfang eine institutionell verwaltete Programmförderung anzukündigen, während es den Hochschulen seit langem an einer Grundsicherung ihrer Lehrkapazitäten fehlt. Zum anderen sind dem wettbewerblichen Vergleich von Lehre und Lehrprojekten Grenzen gesetzt.“ Spontane Reaktionen (meinetwegen auch Reflexe) sind nicht immer schlecht, zumal wenn man auch Gründe spontan benennen kann, die überzeugen.

Besser geht immer

Es war schon ein Schock im Herbst 2016, als klar wurde, dass der langjährige Weiterbildungsmaster Higher Education an unserem Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) nicht länger gebührenfrei angeboten werden kann – noch dazu, wenn die errechnete Gebühr weit über dem liegt, was man an Zahlungsbereitschaft erwarten kann. Gerade erst hatten wir den Master aufwändig reformiert, nämlich in Richtung Forschungsorientierung, und parallel dazu die ersten Schritte hin zu einem praxisorientierten Zertifikatsprogramm getan (siehe hier), um eine breite Palette an Lehrangeboten vorhalten zu können. Allerdings möchte ich hier festhalten, dass man mit der üblichen Unterscheidung zwischen Theorie oder Wissenschaft einerseits und Praxis oder Beruf andererseits genau genommen nicht sehr weit kommt bei diesem Thema – aber dazu ein anderes Mal.

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Ins Meer des Abstrakten eintauchen

Am Freitag hatten wir Andreas Hebbel-Seeger und Frank Vohle zu Gast im HUL-Forschungskolloquium. Thematisch drehte sich alles um Video bzw. Videoeinsatz in der Bildung – natürlich mit Blick auf die Frage, welche Einsatzmöglichkeiten es in der akademischen Bildung gibt. Ein wichtiger Ausgangskontext für beide (also Andreas und Frank) ist der Sport. Wer jetzt meint, dass das aber – mal abgesehen von der Sportwissenschaft – ein bisschen arg weit weg ist vom akademischen Lehren und Lernen, braucht jetzt also nicht weiterlesen.

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Bis zu Ende lesen

Dass sich speziell die Wirtschaftspädagogik vor allem mit Dieter Euler und Peter Sloane für das Thema Design-Based Research engagiert (unter anderem auf der Erfahrungsbasis zu verwandten Themen wie Modellversuchs- oder Transferforschung), dürfte hinlänglich bekannt sein (beide sind Mitbegründer von EDeR). Nun nimmt sich die Online-Zeitschrift Berufs- und Wirtschaftspädagogik in einem Themenheft den damit verbundenen methodologischen Fragen ebenfalls an. Tade Tramm konnte mich überzeugen, mich als Gastherausgeberin zu beteiligen. Der Call findet sich hier. Meine Hoffnung ist, dass wir eine Zielgruppe ansprechen, die wir auch für EDeR begeistern können – als Mentor, Gutachter, Diskutant oder Autor. Übrigens können auch Beiträge eingereicht werden, die aus der Hochschule stammen – dazu bitte den Call bis zu Ende lesen.