Zug schon abgefahren?

Anwendungsorientierung in der Forschung“ empfiehlt der Wissenschaftsrat (WR) in einem aktuellen Positionspapier und kritisiert deutlich die bisherige rigide Trennung von Grundlagenforschung und Angewandter Forschung. Vor ziemlich genau einem Jahr hat sich die HRK ebenfalls mit der Anwendungsorientierung beschäftigt und für mehr Förderung der „Anwendungsorientierten Forschung“ ausgesprochen (ich hatte hier darüber berichtet). Der WR traut sich jetzt einen Schritt weiter und formuliert ein Plädoyer zur Überwindung des Dualismus von Grundlagen- und Angewandter Forschung, was keineswegs grundsätzlich neu ist (siehe z.B. einen älteren Beitrag dazu hier) aber in dieser Form vom WR meines Wissens noch nicht formuliert worden ist.

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Sehend durch die Welt gehen

Forschendes Sehen – gibt es das? Man kennt forschendes Lernen, also ein Lernen, indem man selber forscht. Aber ein forschendes Sehen? Wir verwenden den Begriff in unserem Projekt SCoRe (Student Crowd Research: Videobasiertes Lernen durch Forschung zur Nachhaltigkeit: Infos hier im Blog z.B. hier) – in der Schreibweise „Forschendes Sehen“ und wohl wissend, dass es sich hierbei um noch keinen etablierten und daher auch (noch) nicht definierter Begriff handelt. Wie kommen wir dazu?

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Pseudo-digitalisiert

Sören Auer, Professor für Data Science und Digital Libraries an der Leibniz Universität Hannover, schreibt in der aktuellen Ausgabe von Forschung und Lehre (online zu lesen hier) über die immer noch nicht genutzten Potenziale digitaler Technologien für das wissenschaftliche Publizieren.

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Teil des Ganzen

„Gestaltungsfelder und -annahmen für forschendes Lernen in einem Design-Based Research-Projekt zu Student Crowd Research“ – so lautet der Titel eines neuen Impact Free-Artikels – abrufbar hier. Der Text gibt Einblick in die Gestaltungsarbeit aus unserem Teilprojekt an der Uni Hamburg im Rahmen des BMBF-Verbundprojekts SCoRe. Frank war schneller und hat hier bereits darauf hingewiesen.

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Nachhaltigkeit? Fehlanzeige!

Wie nachhaltig ist eigentlich die Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)? Nicht so nachhaltig, muss man leider sagen. Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit jedenfalls macht derzeit genau diese Erfahrung: In den letzten acht Jahren konnte die Akademie ein Online-Lehrangebot erarbeiten und anbieten, das inzwischen 20 Veranstaltungen umfasst und ca. 400 Hochschulen zur Verfügung steht. In einem aktuellen Video (hier) wird zusammenfassend dargestellt:

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The world is trying to teach you something

„Being at home in the world” – unter diesem Motto spricht Gert Biesta hier in rund 30 Minuten über Bildung. Das Video ist fünf Jahre alt, die Themen aber aktuell, und obschon von Kindern und Jugendlichen sowie von der Schule die Rede ist, lässt sich doch vieles von dem, was Biesta sagt, so meine Einschätzung, auch für die Hochschule nutzen. Es ist ein grundsätzlicher Vortrag über, ich sage mal, Bildungsziele, und es finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte zu Konzepten auch aus der deutschsprachigen Bildungstheorie.

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Qualitätskriterien für Design-Based Research – was (nicht) funktioniert

In internationalen Texten werden nicht selten „design“ und „science“ einander gegenübergestellt; wörtliche Übersetzungen sind schwierig, weil der deutsche Wissenschaftsbegriff breiter ist als das Wort „science“, das (nicht nur aber vorrangig) die Naturwissenschaften bezeichnet. Viele wissenschaftliche Kriterien orientieren sich allerdings auch im Deutschen in hohem Maße am naturwissenschaftlichen Vorbild (und nicht etwa an dem der Geisteswissenschaften). Wenn daher für Design-Based Research (DBR) Gütekriterien oder Standards gefordert werden, dann werden auch hier (in Anlehnung an „science“) nicht selten die Naturwissenschaften als Referenz herangezogen. Und genau das funktioniert natürlich nicht, denn:

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Spielend ins Gespräch kommen

Wie hier schon kurz angekündigt, stelle ich über einen neuen Impact Free-Artikel eine Spielkarten-Idee zur Wissenschaftsdidaktik vor. Eine Erprobung steht noch aus, aber vielleicht gibt es dennoch schon Interessenten für die Idee. Ziel des Einsatzes der Spielkarten ist es, miteinander über wissenschaftsdidaktische Fragen ins Gespräch zu kommen. Hier gehts direkt zum Text.

Anders als geplant …

Diese Woche fand das Professorenprogramm „Wissenschaftsdidaktik im Gespräch“ erstmals in einem dreistündigen Format statt. Vorab hatte ich bereits in 2018 und 2019 mit anderen Umsetzungsvarianten experimentiert: kürzere Runden (2 Stunden) ohne vorgegebene Struktur, aber mit einem jeweils vorgeschalteten Videoimpuls von Kolleginnen; zeitlich ähnliche Runden ohne Videoimpuls, dafür aber etwas strukturierter mit einem kleinen Vortrag als Auftakt.

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Momente des Innehaltens

Nun läuft es schon seit über einem Jahr: unser Projekt SCoRe – das erste durch Drittmittel finanzierte Design-Based Research (DBR)-Projekt (ein Verbundprojekt mit insgesamt fünf Partnern), das noch dazu zwei (große) Themen verbindet, die (heute) mein Kerninteresse bilden und mich seit langem begleiten:

  • zum einen das Thema DBR, mit dem ich mich seit 2005 beschäftige, von dem ich sozusagen nicht wegkomme – oder „schlimmer“ noch: das mich zunehmend mehr einnimmt (ein kleiner Beleg ist der Reader mit Preprints hier);
  • zum anderen das forschende Lernen, das mich ebenfalls seit Mitte 2000 umtreibt, vor allem aber seit 2013 in Forschungsprojekten und seit 2015 als Schwerpunkt am Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL) manifest ist.

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