Titel futsch

Es klingt ein wenig wie bei Olympischen Wettbewerben im Kampf um Medaillen: „Elf Unis werden gefördert – acht gehen leer aus“ (FAZ); „Exzellenzstrategie: Elf Unis räumen ab“ (SPIEGEL ONLINE); „Hamburger Uni wird Exzellenzuniversität“ bzw. „Kieler Hochschule wird nicht Exzellenzuniversität“ (NDR); „Titel futsch! Uni Köln ist nicht mehr exzellent“ – so die Schlagzeilen gestern und heute zum Ergebnis der Entscheidung der Exzellenzkommission. Unsere Bildungsministerin freut sich: „Wir können in den kommenden Jahren herausragende Forschungsergebnisse erwarten, die (…) über Deutschland hinaus strahlen werden“.

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Von Lernbegleiterhochschulen und regionalen Motoren

Über Jochen Robes bin ich auf den Beitrag „Die Hochschule der Zukunft: Fels in der Brandung?“ von Frank Ziegele, Philipp Neubert und Lisa Mordhorst aufmerksam geworden. Thema ist die (notwendige) Ausdifferenzierung der Hochschullandschaft angesichts der Expansion von Hochschulbildung und steigender Studierendenzahlen einerseits und der gesellschaftlichen Herausforderungen, auf die auch ein Studium vorbereiten soll, andererseits.

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Panikmache

Was ist „German U15“? Auf der Web-Seite der U15 heißt es: „Wir U15-Unis bilden die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer medizinführender Universitäten. U15 ist unsere Kommunikationsplattform. Hier definieren wir gemeinsame Ziele und formulieren unsere Strategien.“ Gründungsaufgaben und Leitlinien sind eine „starke Grundlagenforschung auf Dauer zu ermöglichen, forschungsorientierte Lehre für unsere Studierenden anzubieten und Wissenstransfer in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zu betreiben.“ Es geht also auch um Lehre, nämlich um „forschungsorientierte Lehre“ und dazu gibt es auch hier eine neue Broschüre zu „Perspektiven forschungsorientierter Lehre an den U15-Universitäten“.

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Im Ankündigungsmodus

Nachdem ich im letzten Blogpost schon auf die am 15. Juli endende Bewerbungsfrist zum berufsbegleitenden Master Higher Education hingewiesen habe, kommt heute eine zweite Ankündigung in eigener Sache: Wir – als HUL – richten an der Universität Hamburg im März 2020 die Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung aus. Die Tagungswebseite ist diese Woche online gegangen. Warum wir als Ausrichter angefragt worden sind und angenommen haben? Weil das Tagungsmotto 2020 ganz im Zeichen der Hochschullehre stehen soll, also ein hochschuldidaktischer Fokus gesetzt ist und das HUL damit sehr passend für die Ausrichtung ist.

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Höchst bereichernd

Vor kurzem haben wir den Web-Auftritt unseres berufsbegleitenden Masterstudiengangs Higher Education (MHE) aufgefrischt. Ich freue mich sehr darüber, dass einige unserer Studierenden sofort bereit waren, mit einem kleinen Statement auf der Web-Seite zu erscheinen. Aktualisiert wurde auch das Einstiegsvideo (findet sich auf der Einstiegsseite). Und ganz neu ist ein kleiner Erwartungscheck.

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Premium-Abwarter

Das Grundgesetz sichert die Wissenschaftsfreiheit – formal! „Informell wachsen die Fragezeichen, wie frei sich die Wissensorganisation der Universitäten oder Hochschulen noch entwickeln. Denn der Wettbewerbsdruck ruiniert das Freiheitsstreben“ – so Karl-Rudolf Korte in einem Kurzkommentar auf der Web-Seite von Forschung und Lehre (hier).

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Wann Erinnerungen wach werden

Über Jochen Robes´ Hinweis bin ich auf einen Beitrag zu iTunes U gestoßen (hier), in welchem besprochen wird, dass die Tage von iTunes U von Apple – einer Plattform zur Teilung von Vorlesungsaufzeichnungen und gewissermaßen eine Art Vorläufer der MOOC-Plattformen – wohl gezählt sind. Beim Lesen der Nachricht werden Erinnerungen wach (siehe z.B. hier): An der Universität Augsburg haben wir Mitte 2000 wirklich sehr viel ausprobiert. Auch mit einer „Podcast-Vorlesung“ haben wir 2009 experimentiert und ich weiß noch, dass ich damals lange darüber nachgedacht hatte, ob wir die Podcasts nicht auf iTunes U hochladen sollten; das war damals gerade „in“. Ich habe keine Ahnung mehr, warum wir das nicht gemacht haben.

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Wahrheitsobsession

Wie unterscheiden sich international die Steuerungssysteme an Hochschulen? In einem neuen Arbeitspapier beschreibt Ulrich Teichler unter dem Titel „Steering in a modern higher education system: The need for better balances between conflicting needs and expectations“ die Unterschiede, aber auch die Tendenz der Angleichung in der Ausgestaltung von Hochschulsteuerung in mehreren (westlichen) Ländern. Diese Angleichung sieht demnach so aus, dass die Macht der zentralen Verwaltung innerhalb der Hochschulen in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist; gesunken sind parallel dazu die Stärke der staatlichen Aufsicht, aber auch der Einfluss von Lehrenden und Forschenden. Gleichzeitig werden eben diese Steuerungssysteme als immer wichtiger angesehen, um das Hochschulsystem am Laufen zu halten – mit dem Effekt, dass zunehmend mehr Aufwand in die Erfassung und Bewertung akademischer Leistungen gesteckt wird. Trotzdem sei aber die Steuerung des Hochschulsystems in den einzelnen Ländern unterschiedlich geblieben, so Teichler.

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Nahegegangen

Vom 5 bis 7. Juni 2019 fand die internationale Konferenz „Undergraduate Research Experiences“ an der Universität Hohenheim statt – mit erstaunlich vielen Rednerinnen (und wenigen Rednern) zu Hintergründen, Voraussetzungen, Wirkungen, Erfahrungen und Beispielen zum forschenden Lernen. Der Einstieg war überschattet von Ludwig Hubers Fehlen, der mit seinem Vortrag über die bildungstheoretische Begründungslinie für das forschende Lernen die Konferenz hätte einleiten sollen. Carolin Kreber hat den Part übernommen und Ingrid Scharlau kam extra angereist, um Ludwig mit einer persönlichen Rede zu würdigen, was ihr aus meiner Sicht ausgesprochen gut gelungen ist – und vermutlich allen, die Ludwig besser kannten, nahegegangen sein dürfte (mir jedenfalls schon).

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Trügerisches Gefühl?

2005 habe ich den ersten Beitrag zu Design-Based Research geschrieben (siehe dazu auch den letzten Beitrag hier). Das ist also jetzt knapp 15 Jahre her. Seit 15 Jahren habe ich das Gefühl, dass das Interesse am Thema steigt – na ja, nicht ganz, vielleicht eher in Wellen. Angesichts der Tatsache aber, dass DBR nach wie vor einen schweren Stand in der methodologischen Landschaft der Bildungswissenschaft hat, frage ich mich natürlich, ob mich mein Gefühl nicht trügt. Aber immerhin: Bei uns am HUL kommt Interesse an – unter anderem in Form von Anfragen für Vorträge, Workshops oder Kolloquien zu DBR.

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